[Rezension] Fighting To Be Free: Nie so geliebt von Kirsty Moseley

Es ist Jamies letzte Chance auf ein normales Leben. Bisher war seine
Existenz bestimmt von Armut und Gewalt. Frisch aus dem Gefängnis
entlassen ist er voller guter Vorsätze. Doch so leicht entkommt man
seiner Vergangenheit nicht. Dann begegnet er Ellie — und sie verkörpert
all das, wonach er sich sehnt. Die Anziehungskraft reißt sie beide mit.
Jamie will alles tun, sich ihrer würdig zu erweisen, der Mensch zu
werden, den Ellie lieben kann. Aber noch hat er ihr nicht die Wahrheit
über seine dunklen Taten gestanden. Sind Ellies Gefühle stark genug, um
bei ihm zu bleiben? Bei einem Mann, der das Leben eines anderen
auslöschte … Q (Werbung)
Kirsty Moseley, Mira Taschenbuch, Band 1/2
528 Seiten, 31 Kapitel, TB, Klappenbroschur
12,99€, ISBN:
9783956496806

Kirsty Moseley

„Fighting to be Free – Nie so geliebt“ ist der erste gedruckte Roman von
Kirsty Moseley. Zuvor veröffentlichte die Autorin aus Norfolk ihre
spannenden und gefühlvollen Geschichten als E-Books im Selbstverlag –
und fand Millionen begeisterter Leserinnen und Leser. Kirsty Moseley ist
verheiratet und Mutter eines Sohnes. Eines der Geheimnisse ihrer
Romane: Ein klein wenig ähneln fast alle ihrer Helden ihrem Ehemann Lee.
Natürlich nur in seinen besten Eigenarten. Q (Werbung)

Meine Meinung

Bereits nach wenigen Seiten erschien mir dieses Buch nicht mehr so originell, wie der Klappentext mich hoffen ließ, sondern leider wieder ziemlich mainstream. Jamie und Ellie, die Protagonisten, begegnen sich und sind auf den ersten Blick hin und weg, willig, sich einfach völlig hinzugeben. Ja, das passiert sehr wohl auch im echten Leben, doch dafür, dass Jamie eben noch allen Beziehungen zu Frauen abgeschworen hat, geht das doch recht schnell. Ellie, die sich einen Tag vorher erst von ihrem Freund getrennt hat, lässt sich auf ein Abenteuer ein, einen One-Night-Stand, bei dem sie dann gleich… Schmetterlinge im Bauch hat. Moment, was? Ja, okay, kann vorkommen. Aber muss man das dann auch noch dreimal wiederholen? Viel zu häufig hatte ich das Gefühl, dass die Autorin bereits vergessen hat, was sie wenige Seiten vorher geschrieben hat, und es noch einmal, fast haargenau so wiederholt.
„Willst du die Wahrheit oder die Lüge?“
„Die Lüge“, flüsterte ich, fuhr mit dem Fingern über seinen Rücken und zog ihn an mich. Ich berührte auch seine Narben und fragte mich, wie man diesem wunderschönen Jungen so viel Schmerz hatte zufügen können.
„Ich bin sehr ungeschickt und falle oft hin“, erklärte er und küsste meinen Hals.
„Und jetzt erzähl mir die Wahrheit.“
– Jamie und Ellie, S.84
Trotz meiner Befürchtungen, dieses Buch könnte ziemlich mainstream werden, á la Bad Boy und Good Girl, konnte mich der Schreibstil der Autorin trotz kleiner Makel durch die Geschichte tragen, sodass ich jeden Tag gut 100 Seiten gelesen habe. Vor allem hat es mir gefallen, dass größtenteils aus Jamies und nicht aus Ellies Sicht erzählt wurde. Er war wie so oft der interessantere, und dieses Mal auch der authentischere Part in ihrer Beziehung. Ellie hat mich, um ehrlich zu sein, auf Dauer ziemlich genervt. Sie hat an sich einen ganz wunderbaren Charakter, ist gütig und aufmerksam, gleichzeitig lässt sie so ziemlich alles auf sich sitzen, zumindest was Jamie betrifft. Er hat Geheimnisse, die nach und nach ans Licht kommen, ziemlich miese Geheimnisse, doch sie scheint so besessen von ihm, dass diese sie nicht weiter stören oder verunsichern. Sie weist so gut wie keine Selbstachtung oder Selbstwertgefühl auf, wenn es um ihn geht, bei ihrem Ex jedoch schon, was auf Dauer ziemlich irritierend ist.

 

„Ich will das, was zwischen uns ist, nicht zerstören, und ich weiß, dass ich nicht gut genug für dich bin – du hast etwas Besseres verdient als mich-, aber ich kann nicht aufhören, dich zu wollen.“
– Jamie, S.203
An sich hat mir die Beziehung der beiden recht gut gefallen, denn Jamie blüht in ihr auf und auch Ellie genießt seine Nähe, was die Autorin wirklich gut rüberbringt, doch Ellie hat mich mit ihren Gedanken nach und nach immer mehr genervt. Doch auch Jamie hat ein paar ziemlich schlechte Entscheidungen getroffen, die ich nicht immer nachvollziehen konnte, dazu will ich jedoch nicht mehr verraten. Ich habe unseren Protagonisten echt die Daumen gedrückt, auch wenn mir einige Nebencharaktere wie Ellies Dad, Vincent oder Ray bedeutend besser gefallen haben, doch mir erscheint es so, dass die Autorin vielen kleinen, viel natürlicheren Konflikten aus dem Weg geht, um schnell voran zu kommen, und dann unbedingt noch einen großen Showdown liefern will, der zwar funktioniert, die ganzen vorherigen Makel aber auch nicht mehr auslöschen kann.

Fazit:

Eine Liebesgeschichte, die sehr schnell an Fahrt aufnimmt und sich dabei irgendwann selbst verliert. Dieses Buch beinhaltet viele, schöne Kleinigkeiten, die ich sehr genossen habe, die jedoch das große Ganze nicht retten konnten. „Fighting To be Free – Nie so geliebt“ ist ein Buch, das leider viel Potenzial verschenkt hat.

Ein Dankeschön für dieses Rezensionsexemplar an Harper Collins Germany!

Liebe Grüße, eure Sophia

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