[Rezension] Palace of Glass: Die Wächterin von C. E. Bernard

Rea ist eine Magdalena, doch ihre wahre Existenz muss sie verstecken, da ihre Art gejagt wird. Um die in ihrer Natur verankerte Gier nach Haut und dem Bewusstsein eines anderen Menschen zu stillen, nimmt sie an illegalen Straßenkämpfen statt. Ihr Erfolg in diesen bringt sie auf den Schirm des Königshauses, das sie jedoch nicht verhaftet, sondern als verdeckten Bodyguard für den Kronprinzen engagiert. Nun ist es ihre Aufgabe, den Mann zu schützen, der sie sofort töten würde, falls er von ihrer wahren Natur erfährt.
C.E. Bernard, Penhaligon Verlag, Band 1
416 Seiten, 22 Kapitel, Klappenbroschur
14,00€, ISBN: 978-3-7645-3195-9
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C.E. Bernard

ist das Pseudonym von Christine Lehnen, die 1990 im
Ruhrgebiet geboren wurde und seitdem in Kanada, den Vereinigten Staaten,
Australien und Paris gelebt hat. Ihre Kurzgeschichten wurden mit den
Literaturpreisen der Jungen Akademien Europas und der Ruhrfestspiele
Recklinghausen ausgezeichnet. Seit 2014 lehrt sie Literarisches
Schreiben an der Universität Bonn. Daneben studiert Christine Lehnen
Englische Literatur und Politikwissenschaft, forscht zum Thema Kreatives
Schreiben und inszeniert Theaterstücke mit der Bonn University
Shakespeare Company. Q (Werbung)

Meine Meinung

Nachdem mich die Autorin mit ihrem Charme bereits vollkommen überzeugen konnte, war ich sehr gespannt auf ihren Debütroman, dessen Leseprobe mich sehr angesprochen hat. Nach den ersten dreißig Seiten, die mich zugegeben ein wenig zu sehr angestrengt haben, bin ich endlich richtig in der Geschichte und Reas Welt versunken. Einerseits wirkte sie zuerst etwas rückständig, dann wiederum sehr neumodisch, als Handys und Tablets plötzlich in Aktion treten. Daher konnte ich mich am Anfang nicht allzu schnell mit den Geschehnissen anfreunden, da die Welt mir noch zu fremd war.
Er dreht sein Handgelenk, bis seine Haut über meine Finger gleitet. Sein Bewusstsein dröhnt wie ein ganzes Orchester, schrill, mit kreischenden Geigen. Nur über meine Leiche.
– S.50
Die Charaktere sind mir hingegen sehr schnell sympathisch geworden, vor allem Liam, Reas Bruder, hat mein Herz mit seinem Beschützerinstinkt gestohlen. Auch Blanc, Reas Kampflehrer, konnte mich bezaubern, nicht zuletzt mit seiner Nationalität und den hin und wieder französisch gesprochenen Worten. Nachdem die anfänglichen Schwierigkeiten überwunden waren, glaubte ich, den Durchblick zu haben und das Geschehen ziemlich gut vorhersehen zu können, was einige Zeit auch tatsächlich der Fall war. Doch zum Ende hin hat mich die Autorin wirklich noch einmal umgehauen und mit packenden Wendungen mitgerissen.
Könnte ich jemanden töten, dessen einziges Ziel darin besteht, mich und meinesgleichen zu befreien? Und das zum Wohl eines Prinzen, der uns hasst? Der mich am liebsten tot sehen würde?
– S.134
Trotz der Charaktere und Handlungen, die mich begeistern konnten, habe ich einige Anmerkungen, die eben diese betreffen. Einerseits erscheinen mir die Charaktere, vor allem Rea etwa in der Hälfte des Buches sehr sprunghaft. Ist sie am Anfang noch so verängstigt und penibel darauf bedacht, sich keine kontroverse Meinung gegenüber des Hofes und seiner Bestimmungen anmerken zu lassen, wird sie angesichts Ninons Freizügigkeit aber schnell ebenso ausgelassen und geradezu übermütig. Auch Reas Gedanken konnte ich an ein oder zwei Stellen nicht ganz folgen, vor allem als sich die Geschichte der großen Auflösung nähert und beinahe zu überschlagen scheint.

Fazit:

Ein gelungener Auftakt einer Trilogie, die sicher noch viele Leser begeistern können wird. Mich konnte die Autorin auf jeden Fall mehr als gespannt auf die Folgebände machen, die schon in wenigen Monaten erscheinen werden – Band 2 in nur wenigen Wochen.

 

Herzlichen Dank für dieses Rezensionsexemplar an den Verlag und an die Autorin für die Widmung.
Liebe Grüße, eure Sophia!

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