[Rezension] Die geliehene Zeit von Diana Gabalon

Die schottischen Highlands 1968: Zwanzig Jahre ist es her, dass Claire Randall durch einen magischen Steinkreis ins Jahr 1743 gereist ist. Zwar hat sie dort in Jamie Fraser die Liebe ihres Lebens gefunden, doch schließlich musste sie ins 20. Jahrhundert zurückkehren – zu ihrer eigenen Sicherheit und der ihrer Tochter Brianna.
Doch nun ist für Claire die Zeit gekommen, noch einmal in die Highlands zu reisen, denn Brianna soll endlich die Wahrheit erfahren: über den magischen Steinkreis, Claires Zeitreise und ihre große Liebe Jamie Fraser. Außerdem hofft Claire, die Antwort auf die eine Frage zu finden, die sie seit über 20 Jahren quält: Konnte Jamie die schreckliche Schlacht von Culloden überleben?

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Meine Meinung

Davon, den zweiten Band eher zu beginnen, hat mich nicht nur die Länge bzw. Dicke des Buches abgehalten, sondern auch die vielen Makel des ersten Bandes, um die es hier jedoch nicht gehen soll. Als Fan der Serien-Verfilmung dieser Reihe stand es für mich nicht in Frage, dass, sonder lediglich wann, ich auch die Buchvorlagen inhaliere. Leider ist das eben bei einem solchen Umfang schwierig, wenn ich schlussendlich aber froh bin, diesen weiteren Schritt gegangen zu sein, denn… Band 2 ist bedeutend besser. Das liegt vielleicht daran, dass ich so viel mehr Charaktere ins Herz geschlossen habe, möglicherweise aber auch an der Weiterentwicklung der Autorin.

Es ist schwer, einen Leser so viele Stunden zum Weiterlesen oder Weiterzuhören zu bewegen, noch schwieriger wohl, wenn man im Genre der historischen Romane schreibt, doch Diana Gabalon vermag dies. Ihre Liebe für Details ist von Zeit zu Zeit etwas anstrengend, macht ihre Bücher aber zugleich zu einem unvergleichlichem Ereignis, einer tatsächlichen Reise durch die Zeit. Sie beschönigt selten, führt medizinische Eingriffe udn Behandlungen schonungslos aus und hat mich vor allem damit sehr überzeugt – man fühlt, dass sie eine Ahnung von dem hat, worüber sie schreibt, was die Handlung noch einmal realer erscheinen lässt. Zugegebenermaßen hat mich ihre Detailfreude hin und wieder, vor allem am Anfang und Ende, wo wir Claire in der „modernen“ Zeit begleiten und neue Gesichter wie Brianna und Roger kennenlernen, etwas genervt, doch wenn es um den Krieg zwischen den Schotten und den Engländern und alle damit verbundenen Intrigen geht, kommt diese immer wieder wundervoll zum Einsatz.

In diesem zweiten Band entführt Diana Gabalon ihre Leser zu ganz neuen Ufern, auch wenn das erst im Titel des dritten, hoffentlich bald ebenfalls gehörten Bandes angedeutet wird. Die Handlung spielt größtenteils im Frankreich der Vergangenheit, sodass unsere Protagonistin Claire, aus deren Sicht auch fast das ganze Buch über erzählt wird, auf berühmte Persönlichkeiten wie den französischen König, aber auch auf andere, unterhaltsame und teils auch gefährliche Franzosen trifft. Fergus ist einer der größten Pluspunkte, die dieser Band meiner Meinung nach zu bieten hat, denn er gibt Jamie viel Charakter, ohne dass die Autorin Claire vieles beobachten lassen muss. Es sind Gesten, die der Leser sehr leicht selbst deuten kann, die ihn am meisten berühren. Noch dazu kommen einige zwischenmenschliche Beziehungen, die diese Fortsetzung so viel besser machen als den Auftakt der Reihe. Diese lassen, obwohl viele nun beinahe unmöglich weiterzuführen scheinen, für alle folgenden Bände hoffen.

 

Fazit

Neue Charaktere, neue Schauplätze, neue Abenteuer – ganz viel Spannung. Der zweite Band der Outlander – Reihe hat mich um Längen mehr beeindruckt und mitreißen können als sein Vorgänger, obwohl er mit einem sehr langen Einstieg droht, die Lust auf das Weiterhören zu nehmen. Zum Glück hat mich das Wissen aus der Verfilmung durchhalten lassen, was ich im Endeffekt nicht bereut habe.

 

Diana Gabalon

war Professorin der Meeresbiologie, als sie zu schreiben begann. Mit »Feuer und Stein« begründete sie die international gefeierte und millionenfach verkaufte Highland-Saga „Outlander“. Diana Gabaldon ist verheiratet und hat drei erwachsene Kinder. Q

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