[Rezension] 19 Love Songs von David Levithan

Ein Valentinstag im Leben von A, dem Protagonisten von Letztendlich sind wir dem Universum egal.
Eine Rückkehr zu den Charakteren aus Two Boys Kissing.
Eine unerwiderte Liebe innerhalb einer Schulmannschaft.
Die »19 Love Songs« des New-York-Times-Bestsellerautors sind aus David Levithans Tradition entstanden, am Valentinstag Geschichten für seine Freunde zu schreiben. Geistreich, romantisch und ehrlich schreibt er über die unterschiedlichen Facetten der Liebe und findet so den Weg ins Bücherregal von Teenagern und Erwachsenen.

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Was ich zu sagen habe…

Zugegebenermaßen bin ich eine ziemlich große Romantikerin, auch wenn ich es viel zu oft abstreite und mich auch nicht leicht zu romantischen Komödien überreden lasse. Doch eine liebevolle und aufmerksame Geste kann schon immer mein Herz zum Flattern und mich zum Seufzen bringen – egal, ob in Buch, Film oder gar der Realität. Dieses Buch hier verbindet auf seine ganz eigene Weise alle drei. Als ich von seinem baldigen Erscheinen erfahren habe, konnte ich mich noch allzu gut daran erinnern, wie emotional mich der Autor zuletzt mit „Letztendlich sind wir dem Universum“ stimmen konnte. Sein Schreibstil war mir noch lebhaft in Geist, ebenso die Gefühle, die er mit seinen Worten und mit seinen Geschichten in mir hervorgeholt hat. Und genau danach habe ich mich in diesem Buch erhofft, da es bereits äußerlich und vom Klappentext her sehr romantisch anmutet. In 19 Geschichten verspricht David Levithan unsere Herzen zu erobern – und meines hat er definitiv gewonnen.

Für Fans des Autors gibt es in diesem Buch vermutlich einige Wiedersehen, aber auch bisher unveröffentlichten Stoff. Die einzelnen Geschichten sind zum Teil bereits in verschiedenen Anthologien erschienen, zu denen der Autor seinen Beitrag geleistet hat, sodass selbst ich eine der Erzählungen bereits kannte, aber dennoch erneut nur allzu gerne gelesen habe. Jede einzelne Geschichte berichtet von ganz unterschiedlichen Personen – Charakteren, die manchmal realistischer sind, als man zuerst vermutet, und gar autobiographe Ursprünge haben – und von vollkommen verschiedenen Situationen. Oftmals befinden wir uns in den ersten Erfahrungen Jugendlicher, manchmal in lange bestehenden Beziehungen von Studierenden oder auch noch reiferen Figuren. Einmal begleiten wir sogar einen achtjährigen am Valentinstag, was mich ebenso berühren konnte wie andere Geschichten, denn was der Autor mit diesem Buch nur allzu deutlich zeigt und beweist, ist, dass Liebe nicht nur zwischen zwei Personen in einer romantischen Beziehung Bestand und Bedeutung hat. Auch die Liebe von Eltern zu ihren Kindern, sowie anders herum, die Liebe zur Menschheit im Allgemeinen, zu kleinen Dingen im Leben, zu Büchern, Geschichten und Wörtern wird immer wieder betont und wundervoll veranschaulicht. Viel mehr als Geschichten haben wir hier bewegende und einvernehmende Gleichungen vor uns, die aber eben so spezifiziert werden, dass wir uns mit den Charakteren identifizieren können und dennoch die Bedeutung hinter ihren Spezialfällen wahrnehmen können. Der Autor hat mit diesen unterschiedlichen Geschichten, welche gar in unerwarteten Formen wie Gedichten oder Comics auftreten, eine gekonnte Balance gefunden, die vermutlich jeden Leser und jede Leserin anzusprechen weiß.

Er versuchte, sein Herz zu beschützen, doch die Wächter waren abgelenkt. Er versuchte, seine Aufregung im Zaum zu hlten, ließ die Tür aber offen. Er wusste, es konnte gefährlich werden, jemanden so sehr zu mögen.
– S.162

Selten habe ich eine solche Vielfalt an Charakteren und Gefühlen innerhalb eines Buches erlebt. Zum Großteil sind die Figuren queer, was ich unheimlich erfrischend und aufregend fand, denn David Levithan bedient an dieser Stelle zum Glück keinerlei Klischees, sondern verleiht seinen Charakteren ganz eigene Geschichten, Stimmen und Ausstrahlungen – und ich habe es geliebt! Jedes einzelne Kapitel konnte mich berühren, auch wenn einige durchaus mehr mein Herz erreichen und mich bewegen konnten als andere, da sie mir persönlich eher zugänglich oder mich eben etwas mehr angesprochen haben. Jedoch bieten sie alle ein wundervolles Gemisch mit viel Abwechslung, aber durchweg tiefen Gefühlen, Humor und ansprechenden Dialogen, fantastischen Referenzen und realitätsnahen Begebenheiten, die uns einmal sogar auf eine Demnstration gegen den 2016 neu gewählten Präsidenten der U.S.A. führt. Gerade, aber nicht ausschließlich, diese hat mir nicht nur eine Gänsehaut, aber auch Herzflattern beschert. Nicht in jeder Geschichte finden sich Charaktere zu einem Paar zusammen, nicht in jeder Geschichte geht es um romantische Liebe, denn das ist absolut nicht alles, was sie oder Love Songs zu bieten haben. Das beweist der Autor in seinen vielfätig geschaffenen und berührenden Bildern und Liedern.

 

Meine Bewertung:

Liebe Grüße, eure Sophia

 


Mehr zum Autor:

Als Cheflektor bei Scholastic Books hat David Levithan stets zur Vielfalt in der Kinderliteratur beigetragen. Zu seinen Werken gehören die New-York-Times-Bestseller »Letztendlich sind wir dem Universum egal«, »Two Boys Kissing – Jede Sekunde zählt« und »Will& Will« (in Zusammenarbeit mit John Green). Q

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