[Rezension] Grandhotel Angst von Emma Garnier

Italien, März 1899. Die junge Nell reist mit ihrem Mann Oliver an die
ligurische Küste, um in Bordighera ihre Flitterwochen zu verbringen. Das
Paar logiert im luxuriösen Grandhotel Angst. Nell ist von dem
großartigen Gebäude, dem exotischen Hotelpark und dem Blick aufs
funkelnde Meer fasziniert. Doch zu ihrer Überraschung kennt Oliver nicht
nur bereits das Personal und einige Gäste, sie scheinen auch
Geheimnisse zu teilen. Als ein Hotelgast überraschend verstirbt, beginnt
Nell, nachzuforschen. Und stößt auf eine Geschichte von Schuld und
Verrat – und auf eine unheimliche Legende, die sie in ihren Bann zieht.
Bis sie plötzlich selbst im Verdacht steht, ein Verbrechen begangen zu
haben … Q (Werbung)
Emma Garnier, Penguin Verlag, Einzelband
320 Seiten, 15 Kapitel, Klappenbroschur
13,00€, ISBN: 978-3-328-10088-1

Emma Garnier

ist das Pseudonym einer Autorin, deren atmosphärische Krimis regelmäßig
in den Top 10 der Bestsellerliste stehen. Vor Jahren stieß Emma Garnier
während einer Italienreise auf ein verlassenes Hotel in Bordighera, an
der ligurischen Küste. Sie begann zu recherchieren und war von der
Geschichte so fasziniert, dass sie beschloss, eines Tages einen Roman
darüber zu schreiben. Mit „Grandhotel Angst“ erfüllt sie sich diesen
Traum. Q (Werbung)

Meine Meinung

Leider blieb das Buch nach den ersten 20 Seiten aus Stress und Abgelenktheit bei mir erst mal eine Weile liegen, bevor ich mir fest vornahm, es noch im November zu beenden. Innerhalb von drei Tagen habe ich die restlichen Seiten gelesen und es viel mir erstaunlich leicht. Emma Garnier hat ein ganz besonderes Talent dafür, die Szenerie zu schildern und ich konnte wunderbar in die Atmosphäre der Riviera Italiens eintauchen – auch in ihre Schrecken.

An diesem Punkt zumindest hatte sich nicht geändert. Da war er wieder, mein Mr. Hyde, in den er sich von einem Moment zum anderen verwandeln konnte, ohne jede Vorwarnung. Unergründlich, verschlossen, unnahbar. Ausgerechnet jetzt, wo ich ihn am meisten brauchte.
S. 168

Mit Nell und Oliver bin ich ins Jahr 1899 gereist und dort noch einmal ins Grandhotel Angst, das es tatsächlich gegeben hat, noch immer gibt, wenn man die Ruine bedenkt. Und wie Nell hat es auch mich vom ersten Moment an gefangen genommen. Ein Hotel in dem es spukt, ist für den einen Kick, für den anderen Horror – so auch für Nell. Und ich habe mit ihr gelitten durch all die Intrigen und Täuschungen, denen sie ausgesetzt wurde. Nell und Oliver sind sehr interessante Charaktere, die im Verlauf der Geschichte beide ganz neue Gesichter aneinander entdecken und kennenlernen – auch an sich selber. Wer mich aber vor allen anderen begeistern konnte, ist Michele, der Nell später im Buch sehr hilft und sich damit als wahrer Gentleman und Freund auszeichnet.

„Sie sind eine ganz besondere Frau. Unter anderen Umständen würde ich Sie nicht gehen lassen.“
– Michele, S. 230

 

Das Einzige, was mich ein wenig an diesem Buch gestört hat, während es doch durch und durch spannend ist, wenn man sich erst einmal fünfzig Seiten eingelesen und von der Atmosphäre einfangen lassen hat, ist das ganz schöne Hin und Her. Ja, es werden Morde begangen, nicht nur einer, richtig, ich denke, das kann ich sagen. Jedoch weiß man nicht, wer dahinter steckt. Ein Geist? Einer der Hotelbesucher? Diese Frage bleibt auch bis kurz vor Schluss ungeklärt, auch wenn sich Nell immer wieder sicher scheint, was die Wahrheit ist. Das halte ich nicht ihr vor, sondern der Autorin. Ein oder zwei Wendungen weniger hätten es auch getan und den Leser am Ende nicht leicht genervt aufseufzen lassen.

Fazit:

Ein spannender, als auch historischer Roman über Mythen, Intrigen und Vertrauen. 320 Seiten voller Wendungen und Überraschungen, die mich wirklich begeistern konnten, aber auch ein paar kleine Makel aufweisen.

Herzlichen Dank für dieses Rezensionsexemplar an den Penguin Verlag und das Bloggerportal!Liebe Grüße, eure Sophia

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