[Rezension] Die Welt ist kein Ozean von Alexa Hennig von Lange

Autor: Alexa Hennig von Lange
Verlag: cbt
Seiten: 352
Kapitel: 27
Format: Klappenbroschur
Preis: 14,99€
ISBN: 978-3-570-16296-5

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Der Klappentext:

Ausgerechnet in einer psychiatrischen Klinik für Jugendliche will die
16-jährige Franzi ihr Schulpraktikum machen. Sie stellt sich das
abenteuerlich und besonders vor – muss aber schnell erkennen, dass sie
eine Welt betritt, in der die Normalität außer Kraft gesetzt ist. Hier
trifft sie auf den 18-jährigen Tucker – und Tucker trifft sie voll ins
Herz. Nach einem traumatischen Erlebnis spricht er nicht mehr. Tief in
sich zurückgezogen, dreht er im Schwimmbad seine Runden, am liebsten
unter Wasser, wo ihn keiner erreichen kann. Behutsam versucht Franzi,
Kontakt mit ihm aufzunehmen. Als ihr das gelingt, steht sie vor einer
schweren Entscheidung: Soll sie wie geplant für eine Zeit ins Ausland
gehen? Oder dem Herzen folgen, das gerade erst wieder zu sprechen
begonnen hat? Q
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Die Autorin:

Alexa Hennig von Lange wurde 1973 geboren und begann bereits mit acht Jahren zu schreiben. 1997 erschien ihr Debütroman Relax,
mit dem sie über Nacht zu einer der erfolgreichsten Autorinnen und zur
Stimme ihrer Generation wurde. 2002 bekam sie den Deutschen
Jugendliteraturpreis. Es folgten zahlreiche Romane für Erwachsene wie
Jugendliche und Kinder, außerdem Erzählungen und Theaterstücke. Alexa
Hennig von Lange lebt mit ihrem Mann und ihren Kindern in Berlin. Q
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Meine Meinung zu diesem Roman:

Das Cover und auch der Klappentext dieses Buches haben mich wirklich sehr angesprochen. Zu sehen ist Franzi, die Protagonistin, im „Ozean der Welt“, der in diesem Buch mehrere Male von ihr erwähnt wird. Die Idee, die hinter diesem Buch steckt, ist wirklich toll: Ein Mädchen mit einer behüteten Kindheit, will Abgründe sehen, um sich für ihr weiteres Leben vorzubereiten. Deshalb macht sie ein Praktikum in einer psychiatrischen Klinik für Jugendliche, wo sie Tucker kennenlernt, der unter totalem Mutismus leidet. Doch obwohl Tucker nicht spricht, fühlen die beiden sich auf Anhieb verbunden. Bei Franzi scheint er das Unvorstellbare zu versuchen: Kommunizieren.

Bereits die erste Begegnung zwischen Franziska und Tucker war unheimlich schön. Obwohl Tucker während ihrer Begegnungen nie spricht, sind sie doch sehr unterhaltsam, da Franzis Gedanken wirklich herrlich sind. Ihre Reaktionen auf Tuckers kleinste Gesten sind toll. Obwohl ich oft das Gefühl hatte, dass sich Franzi auch sehr in ihre Gefühle für ihn hineinsteigert, konnte ich sie doch irgendwie verstehen. Tucker war mir sehr sympathisch, auch wenn er eigentlich ja nichts wirklich tat oder sagte. Was ich jedoch schade fand, ist, dass viele Szenen, in denen sich Franzi und Tucker sehr nah kommen (nebeneinander stehen, sich in die Augen blicken, sich anlächeln, so was halt), einfach abgebrochen wurden. Plötzlich befindet sich Franzi wieder bei sich zuhause, dabei hätte ich gerne erfahren, wie diese Szene ausgeht.

Je weiter die Geschichte voran schreitet, desto größer wurden meine Sorgen. Wie wird sich Franzi am Ende entscheiden? Australien oder Tucker? Wird sie größere Fortschritte bei Tucker erreichen können? Doch auf die Antworten musste man nicht sehr lange warten, denn dieses Buch ließ sich unheimlich schnell und leicht lesen. Die Autorin schreibt in der Ich-Perspektive aus der Sicht von Franzi und somit bekommt man nicht sehr viel von Tuckers Gefühlszuständen mit, außer denen, die Franzi aus seinen Gesten interpretiert. Dadurch kommt es leider am Ende dazu, dass ich Tucker weniger mochte als zu Beginn der Geschichte, denn er benimmt sich einige Male ziemlich fragwürdig.

Der erste Teil des Buches, der für mich ungefähr bis Seite 300 ging, hat mich wirklich total mitgenommen. Er war sehr emotional und ergreifend. Mehrere Male standen mir die Tränen in den Augen und ich bin total mit dem Geschehen mitgegangen, was die Menschen in meinem Umfeld nicht immer so gut aufgenommen haben. Doch ab dem 24. Kapitel ging alles ziemlich bergab. Die Geschichte näherte sich langsam dem Ende und mir war das alles einfach zu kurz und knapp. Ein Satz von Tucker und alle seine fragwürdigen Verhalten in den letzten Tagen waren vergessen. Es reihten sich einige ziemlich unnütze Begebenheiten aneinander, die vielleicht gar nicht so unnütz gewesen wären, hätte man sie richtig eingebaut. Meiner Meinung hätte man aus dem Ende einfach noch viel mehr rausholen können.

Fazit: Eine sehr emotionale und originelle Jugendliebesgeschichte, die zum Ende hin jedoch leider stark nachlässt. In manchen Geschichten möchte ich kein totales Happy End, ich möchte sehen, dass die Charaktere Kompromisse eingehen und gewisse Dinge für andere Dinge aufgeben. Das hätte ich mir hier wirklich gewünscht, wurde aber leider enttäuscht.

Herzlichen Dank für dieses Rezensionsexemplar an den cbt Verlag!
Liebe Grüße, eure Sophia

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