[Rezension] Nächstes Jahr am selben Tag von Colleen Hoover

Ausgerechnet am Abend, bevor sie von Los Angeles nach New York zieht,
lernen sie sich kennen: die 18-jährige Fallon, Tochter eines bekannten
Filmschauspielers, und der gleichaltrige Ben, der davon träumt,
Schriftsteller zu werden. Beide verlieben sich auf den ersten Blick
ineinander und verbringen die Stunden vor dem Abflug zusammen. Doch wie
soll es weitergehen? Wollen sie sich wirklich auf eine Fernbeziehung
einlassen und ihren Alltag nur halbherzig leben? Um das zu verhindern,
beschließen die beiden, sich die nächsten fünf Jahr jedes Jahr am selben
Novembertag zu treffen, dazwischen jedoch auf jeglichen Kontakt zu
verzichten. Und wer weiß, vielleicht, so die Hoffnung, klappt es am Ende
der fünf Jahre ja mit einem Happyend.
Doch fünf Jahre sind eine lange Zeit – und so kommt ihnen trotz aller
intensiven Gefühle, die bei jedem Treffen der beiden hochkochen, ganz
einfach das Leben dazwischen … Q (Werbung)Colleen Hoover, dtv, Einzelband, 376 Seiten, Klappenbroschur
14,95€, ISBN: 978-3-423-74025-8, Kaufen, Leseprobe
(Werbung)

Colleen Hoover

stand mit ihrem Debüt ›Weil ich Layken liebe‹, das sie zunächst
als eBook veröffentlichte, sofort auf der Bestsellerliste der ›New York
Times‹. Mittlerweile hat sie auch in Deutschland die
SPIEGEL-Bestsellerliste erobert. Mit ihren zahlreichen Romanen, die alle
zu internationalen Megasellern wurden, verfügt Colleen Hoover weltweit
über eine riesengroße Fangemeinde. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren
drei Söhnen in Texas. Q (Werbung)

 

Meine Meinung

 

Mittlerweile glaube ich wirklich an eine kleine sadistische Ader in mir. Bevor ihr jedoch Angst bekommt, sollte ich wohl noch hinzufügen, dass sie sich ganz alleine gegen mich selbst richtet. Zumindest meistens. Ich muss jedoch gestehen, dass ich hin und wieder vor meinen Freunden schon einmal von Colleen Hoovers Büchern geschwärmt habe und sie unwillentlich, selbstverständlich, dazu gebracht habe, auch eines dieser Bücher lesen zu wollen. Dabei weiß ich doch aus erster Hand, dass ihre Bücher mich immer wieder zum Weinen bringen und mein Leben scheinbar total über den Haufen werfen. Colleen Hoovers Bücher gehen mir jedes Mal so unheimlich nah und tief unter die Haut, dass ich erstens gar nicht mehr aufhören will, zu lesen, und zweitens mir all den Schmerz, den ich mit den Protagonisten teile, nicht mehr antun will. Doch bisher habe ich jedes Buch von ihr beendet, denn ich weiß, dass das Ende, welches auch dieses Mal wieder wunderschön war, mein Herz wieder heilen wird. Zumindest größtenteils.

„Ich versuche mir immer zu sagen, dass jeder Mensch Narben hat“, flüstert sie. „Und da sind sicher welche dabei, die krasser sind als meine. Der Unterschied ist, dass meine Narben sichtbar sind und die von vielen anderen Leuten nicht, weil sie tief im Inneren liegen.“
Ich sage ihr nicht, dass sie recht hat. Ich sage ihr nicht, wie sehr ich mir wünschte, mein Inneres wäre so schön wie ihr Äußeres.
– Fallon und Ben, S. 77

 

Fallon als Protagonistin zu haben fühlt sich an wie eine Reinigung. Und damit meine ich keinen Hausputz, sondern eine innere Katharsis, wie es so schön heißt. Nach allem, was diese Frau durchmachen musste, ist sie dennoch so unheimlich liebenswert und stark, dass man als Leser glaubt, alles schaffen zu können, da Fallon, die so gezeichnet, verloren und gefangen ist, es auch schafft. Ben hingegen gibt dem Leben eine völlig neue, wunderschöne Melodie. Er findet wundervolle Worte für Fallon und auch für uns als Leser, die eine der Nachrichten dieses Buches übermitteln: Keep dreaming.

„Ich möchte, dass du der Welt eine Chance gibst, dich auszulachen, Ben.“
– Fallon, S. 204

 

Doch nicht nur diese beiden Charaktere haben mich eine neue Sicht auf die Dinge finden lassen. Es gab ein Wiedersehen mit unseren Protagonisten aus „Zurück ins Leben geliebt“, Miles und Tate. Auch wenn die Hintergründe mich unheimlich fertig gemacht haben, konnte ich mir ein kleines Lächeln dennoch nicht verkneifen, als diese beiden einen Gastauftritt bekommen haben. Auch Ian, Bens Bruder, ist uns bereits aus dem eben genannten Roman der Autorin bekannt. Er hat für mich und Ben eine ganz bedeutende Rolle in diesem Werk gespielt und ich könnte mir gut vorstellen, auch über ihn ein Buch zu lesen, würde es mir sogar wünschen, aber bekanntlich ist Colleen Hoover nicht so der Typ dafür, ganze Blutlinien abzuarbeiten.

Amber stupst mich an. „Na los. Gib dir einen Ruck und verzeih ihm“, sagt sie. „Glenn hat endlich einen Vertreter der männlichen Spezies gefunden, der mit ihm auf einer Humorwellenlänge liegt. Wenn du Ben nicht verzeihst, brichst du Glenn das Herz.“
– Amber über ihren Freund Glenn und Ben, S. 252

 

Ein Auf und Ab der Gefühle ist bei Colleen Hoover Büchern nichts Ungewöhnliches, aber in diesem Fall hat sie sich meiner Meinung nach selbst übertroffen. Sieben Jahre erleben wir mit unseren Protagonisten und wir sehen sie leiden und lieben, zerbrechen und heilen. Immer wieder. Bereits zu Beginn des Buches wurden Andeutungen gemacht, die darauf hinweisen, dass noch irgendeine große Offenbarung auf uns wartet, die mir schließlich unheimlich viele Tränen abverlangt hat. Ja, nennt mich empfindlich, aber lest erst einmal selber dieses Buch, ohne Tränen in den Augen zu haben und eure Nase kitzeln zu fühlen.

 

Fazit:

Zu sagen, dass dieses Buch von Colleen Hoover etwas ganz Besonderes ist, ist vermutlich Mainstream, aber ich komme einfach nicht drum herum. Mit unheimlich packenden Wendungen, herzzerreißenden Dialogen, liebevollen Charakteren und wundervollen Zitaten am Anfang eines jeden neuen Jahres hat mich dieses Buch mitgerissen und wird mich hoffentlich im Herzen für den Rest meines Lebens begleiten. Und es würde mich stark wundern, wenn bei dieser ergreifenden Geschichte jemand keine Tränen in den Augen hat. Challenge accepted?

 

Herzlichen Dank für dieses Rezensionsexemplar an den Verlag!
P.S.: Der Originaltital ist trotzdem schöner 😛

Der Song zum Buch von Griffin Peterson

Liebe Grüße, eure Sophia!

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