Erzählt wird die Geschichte des ehemaligen Sträflings Jean Valjean und seiner lebenslangen Konfrontation mit dem Polizeiinspektor Javert. Zwei Männer auf der Suche, der eine nach Glück und Erlösung, der andere ohne Vertrauen auf das Gute im Menschen. Eine Auseinandersetzung, die vor dem Hintergrund der Revolution 1832 in Paris ihren Höhepunkt findet. Wer unsere Entwicklung in den letzten Jahren beobachtet hat, der wird erkennen, dass LES MISÉRABLES ein weiteres Highlight werden soll, für das wir seit Monaten schon Topdarsteller casten, Bühnenbild- und Kostümentwürfe erstellen, Konzepte erarbeiten und mit CAMERON MACKINTOSH LTD in London abgleichen.
26-mal können Sie dieses Glanzstück des Musicals bei uns erleben, mit einer Spitzenbesetzung sowie dem großen Chor und Orchester der FreilichtSpiele.
Meine Meinung
Aufgrund meiner jahrelangen Bewunderung für dieses Stück, welches ich bisher nur mittels der weltbekannten Verfilmung erleben durfte, hatte ich große Erwartungen und zugleich große Furcht, dass mich diese Inszenierung enttäuschen könnte. Ein kleiner Hoffnungsschimmer schenkte mir die Tatsache, dass jeder Darsteller für den Cast, sowohl alle Bühnenbilder und Kostüme in Tecklenburg von der Londoner Gesellschaft bestätigt werden musste, bei der die Rechte für dieses Musical liegen. Dennoch war die Angst groß, dass vor allem meine liebsten Figuren, Enjolras und Eponine, nicht ihnen würdig dargestellt werden. Doch diese Sorge war schnell vergessen, als das Stück erst einmal begonnen hatte. Trotz des Sturmes, der um uns herum gewütet und die Schauspieler sicher noch heftiger erwischt hat, ließ die Akustik, sowie die schauspielerische Leistung der Darsteller nicht zu wünschen übrig.
Die Besetzung war top: Musicalbekanntheiten wie Patrick Stanke, Kevin Tarte oder Milica Jovaniovic haben mich wie erwartet überzeugen können, aber auch mir bisher unbekannte Gesichter wie Florian Peters als Marius, David Jakobs als Enjolras, Lasarah Sattler als Eponine oder Daniela Braun als Cosette haben mein Herz erreicht und meine Vorstellungen und Wünsche erfüllt. Noch dazu waren sie alle unheimlich lieb, als es nach der Vorstellung darum ging, ein Foto und ein Autogramm zu erhalten. Sie wussten es unheimlich zu schätzen, wenn man sie für ihre Vorstellung lobte.
Das Bühnenbild war wunderschön und originell, ging ineinander über, bot für jede Szene die passende Kulisse, obwohl das ganze im Freien stattfand und man nicht allzu viele Requisiten auf- und abbauen konnte. Das Ensemble konnte mich vor allem bei der deutschen Version von „Master of the House“ begeistern, aber auch einzelne Darstellungen haben mein Herz kurzweilig im Schlagen innehalten lassen, was ich so nicht habe kommen sehen.
Fazit:
Diese Inszenierung ist rundum gelungen und somit eine klare Empfehlung meinerseits an alle deutschen Les Mis – Fans. Leider wird eine deutsche Freilicht – Vorstellung dieser Art sobald nicht mehr wiederkommen, doch ich hoffe, dass zumindest dieses Musical in naher Zukunft wieder in Deutschland zu finden sein wird.
Liebe Grüße, eure Sophia