[Rezension] Unterm Rad von Hermann Hesse

Autor: Hermann Hesse
Verlag: Suhrkamp
Seiten: 176
Kapitel: 7
Format: Taschenbuch
Preis: 7,00€
ISBN: 978-3-518-36552-6

Kaufen: hier
Leseprobe
(Werbung)

Der Klappentext:

Unterm Rad beschreibt das Schicksal eines begabten Kindes, dem
der Ehrgeiz seines Vaters und der Lokalpatriotismus seiner Heimatstadt
eine Rolle aufnötigen, die ihm nicht entspricht und es »unters Rad«
drängt. Q (Werbung)

Wer ist eigentlich Hermann Hesse?

Hermann Hesse, geboren am 2.7.1877 in
Calw/Württemberg als Sohn eines baltendeutschen Missionars und der
Tochter eines württembergischen Indologen, starb am 9.8.1962 in
Montagnola bei Lugano. Er wurde 1946 mit dem Nobelpreis für Literatur, 1955 mit dem
Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet. Nach einer
Buchhändlerlehre war er seit 1904 freier Schriftsteller, zunächst in
Gaienhofen am Bodensee, später im Tessin.
Er ist einer der bekanntesten deutschen Autoren des 20. Jahrhunderts. Q  (Werbung)

„Unterm Rad“ schrieb Hesse kurz vor der Jahrhundertswende und griff dabei auf eigene Erlebnisse zurück.

Langweilige Schullektüre oder emotionale Jugendliteratur?

In diesem Fall, denke ich, haben wir eine gute Mischung aus beiden. An manchen Stellen fand ich diese Erzählung echt langweilig. Hermann Hesse mochte es anscheinend sehr, gewisse Tätigkeiten wie zum Beispiel das Angeln ganz ausführlich über mehrere Seiten lang zu beschreiben. An solchen Stellen habe ich mich dann wirklich gefragt, warum er die Geschichte so extrem in die Länge ziehen muss, denn die Analyse von Hans´ Angelart bringt den Leser nicht im Geschehen weiter, sondern lässt ihn eher verzweifeln.

Ich finde trotzdem, dass dieses Buch eine sehr schöne Schullektüre ist, da man viel aus ihm lernen kann. Auch manche Eltern sollte diese Erzählung einmal zur Hand nehmen, denn es geht vor allem um Lehrer und einen Vater, die einen Schüler bzw. seinen Sohn so unter Druck und Schulstoff stecken, dass er eher oder später darunter zerbrechen wird. Das steht schon ziemlich am Anfang des Buches fest, als man Hans Giebenrath gerade erst kennenlernt.
Wichtig ist auch, dass Hans keineswegs ein Genie ist, wie es vielleicht für manche den Anschein hat. Er hat lediglich so hart gelernt, da man es von ihm verlangte.

Eine andere wichtige Rolle spielt auf jeden Fall die Freundschaft zwischen dem pflichtbewussten, lernfleißigen Hans Giebenrath und dem rebellischen, lyrischen Hermann Heilner. Wir haben diese beiden im Deutschunterricht sogar als „Fremde Freunde“ bezeichnet, da sie einfach aus ganz unterschiedlichen Welten zu kommen scheinen. Und doch spüren sie eine tiefe Verbindung, für die sie sich auch einsetzten, auch wenn es den Lehrern nicht besonders gefällt. Jedoch kommt Hans durch seine Freundschaft mit Hermann auch in innerliche Zwiespälte. Er beginnt, die Schule zu vernachlässigen und verteidigt sich und Hermann vor dem Ephorus, was er sich zu Beginn des Buches niemals getraut hätte.
Ich denke, dass diese Beziehung Hans wirklich richtig gut tut. Umso trauriger ist es jedoch dann, wie sie endet.

Ich habe noch ein meiner Meinung nach sehr krasses, jedoch vollkommen zutreffendes Zitat von Hermann Hesse über seinen Charakter Hans Giebenrath gefunden, dass ich hier gerne noch hinzufügen würde:

„Der ist auch, seit sie ihm in der Schulzeit das Rückgrat gebrochen haben, immer unterm Rad geblieben.“
– Hermann Hesse

Fazit: Auch nach über 100 Jahren regt diese Erzählung noch sehr stark zum Überlegen an. Vor allem das Ende hat mich sehr emotional gestimmt, was ich nach teilweise zu sehr detaillierten Schilderungen und einem nicht unbedingt spannendem Verlauf der Geschichte nicht erwartet hatte. Auch wenn die Sprache an einigen Stellen sehr anstrengend werden kann, sollte man sich dieses Buch mal zur Hand nehmen.

Liebe Grüße, eure Sophia

One thought on “[Rezension] Unterm Rad von Hermann Hesse

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

* Die DSGVO-Checkbox ist ein Pflichtfeld

*

Ich stimme zu