[Rezension] Die Stille danach von Katrin Stehle

Autor: Katrin Stehle
Verlag: gabriel
Seiten: 176
Kapitel: 22
Format: Hardcover
Preis: 12,90€
Nicht mehr erhältlich!

 

Der Klappentext:

Sophia und Uli – das waren früher SophiaundUli in einem Wort. Einfach
unzertrennlich, wie so oft bei Zwillingen. Bis sich das eines Tages aus
irgendeinem unerfindlichen Grund ändert. Sophia jedenfalls kann es sich
nicht erklären, warum ihr Bruder plötzlich nur noch abblockt, seine Zeit
mit Leuten verbringt, die sie noch nicht einmal kennt. Doch dann hat
Uli einen Unfall. Die Stille danach bringt Sophia dazu, sich intensiv
mit seinem Leben zu beschäftigen. Seine Clique zieht sie völlig in ihren
Bann. Ist sie nun dabei, nach ihrem Bruder auch noch sich selbst zu
verlieren? Q (Werbung)

Wer ist Katrin Stehle?

Katrin Stehle wurde 1972 in der Nähe vom Bodensee geboren.
Schon als
kleines Kind wollte sie immer Seiltänzerin werden. Deshalb arbeitete sie
nach dem Studium der Sozialpädagogik erst einmal als Schauspielerin bei
einem mobilen Kinder- und Jugendtheater, gründete und leitete einen
Kindermitmachzirkus und besuchte als Krankenhausclownin Kinder und alte
Menschen.
Für ihr Erstlingswerk Jule Windsbraut – erschienen im
Ellermann Verlag – erhielt sie das Literaturstipendium der Stadt München
(1998) sowie 2001 den Staatlichen Förderpreis für Literatur des
Freistaates Bayern.

 

Meine Meinung zu diesem dramatischen Jugendroman:

Um ehrlich zu sein habe ich von diesem Buch einiges erwartet. Ich finde das Cover sehr schön gestaltet. Das Dargestellte geht für mich sehr gut mit dem Titel Hand in Hand. Ichkonnte mir einiges darunter vorstellen, auch ohne die Geschichte zu kennen. Später, als ich dann auch den Inhalt des Buches kannte, fand ich es noch passender.

Den Anfang des Buches fand ich gut. Der Prolog war ziemlich krass, sehr kreativ gestaltet, irgendwie auch traurig und hat den Leser einfach so in das Geschehen reingeschmissen. Das erste Kapitel blieb dann auch weiterhin sehr traurig. Sophia schien noch nicht so richtig zu verstehen, wie sich diese krasse Veränderung auf ihr Leben auswirken wird.

Sophia hat mir zuerst recht gut gefallen. Ihre Beziehung zu Anne war sehr unterhaltsam und immer recht lustig. Jedoch war Sophia das ganze Buch über total bockig und ließ niemanden an sich ran. Ihre komplette Famile scheint das Thema totschweigen zu wollen, nur Herman versucht, eine Konversation zum Laufen zu bringen, wofür er in meiner Charakterskala dieses Buches auf Platz 1 gerutscht ist. Dort wird es auch das ganze Buch über nicht verdrängt.
Sophia hat bei mir sehr großes Mitleid geweckt, jedoch hatte sie das nach einer Weile nicht mehr verdient. Sie hat sich durch Ulis Tod total verändert. Ein Mal hat sie in der Gegenwart sogar mal mit ihm gesprochen, was ich höhst eigenartig fand, da er immerhin tot ist. In der Hälfte des Buches fängt sie auf einmal an mit Rauchen und Kiffen, wofür jedoch keine Erklärung geliefert wird. Ich glaube, in ihrer Trauer um Uli wollte sie immer mehr wie er sein, was ich total bescheuert von ihr fand.
Ich finde, es war auch wirklich sehr eigenartig, dass niemand außer Anne auffällt, dass Sophia sich die Haare kürzer schneiden lassen hat und sehr auffällig geschminkt wurde.

Anne und Mark, die eigentlich Sophias beste Freunde sind, haben mir beide richtig gut gefallen. Anne wollte immer für dieses traurige Mädchen da sein, jedoch hat diese sie nie an sich rangelassen. Auch Mark versuchte einige Male, Sophia zu einer Tasse Kaffee zu überreden, damit sie sich mal etwas anderes durch den Kopf gehen lässt. Doch Sophia blieb einfach total stur, was einfach irgendwann nervig wurde, da man keinen Grund für ihr Verhalten finden konnte. Natürlich ist sie irgendwie traurig, wovon ich jedoch nur sehr selten etwas mitbekommen habe.

Das Buch wurde insgesamt sehr jugendlich geschrieben, was das Geschehen etwas realistischer wirken ließ, da man ja aus Sophias Perspektive die Geschichte erlebt, die immerhin noch ein Teenager ist.
Totel verwirrend war jedoch, dass die Geschichte manchmal in der Vergangenheit und dann wieder im der Gegenwart spielte und man die Übergänge nicht so richtig mitbekam. So ging es mir zumindest einige Male.
Einige Dinge haben mich außerdem auch noch etwas verwirrt: Wie ist Herman jetzt mit Sophia verwandt? Oder Heidi? Die Familienverhältnisse waren für mich sehr rätselhaft, wodurch ich während des Lesens immer wieder ins Grübeln geraten bin.
Manche Szenen in diesem Buch wurden einfach viel zu schnell und viel zu knapp erzählt, sodass ich nicht so richtig folgen konnte. Diese Szenen hätte man bestimmt noch etwas mehr ausschmücken können.

Das Ende war dann nach dem guten Start und dem recht schwachen Mittelteil wieder richtig gut gelungen. Jedoch reicht dieser Höhepunkt ganz am Ende nicht wirklich, um ein Buch als „gut“ zu benennen.
Um nicht zu viel zu verraten, höre ich jetzt hier mal auf und spoiler euch nicht mit den Schlussfakten zu.

Fazit: Leider kam nach dem ganz gutem Start ein miserabler Mittelteil, der das Buch ziemlich nach unten gezogen hat. Ich fand es schade, wie sich Sophia verändert hat, ohne das vernünftige Gründe genannt wurden. Für mich wirkte die Geschichte an manchen Stellen einfach etwas unrealistisch und Sophias Verhalten dämlich.

 

Liebe Grüße, eure Sophia

2 thoughts on “[Rezension] Die Stille danach von Katrin Stehle

  1. Hallöchen Sophia,
    ich war eben wirklich total begeistert von dem Klappentext und dachte mir, dass ich das Buch sicherlich noch irgendwo auftreiben kann, aber nachdem ich deine Rezension gelesen habe, bin ich mir nicht so sicher, ob ich das Buch noch lesen will. Wahrscheinlich hat es einen Grund, dass es nicht mehr verlegt wird..

    Liebst, Lotta

    1. Hallo Lotta,

      schön dich mal wieder auf meinem Blog begrüßen zu dürfen!!
      Ich hoffe, du hast auch meine Email erhalten!
      Von diesem Buch hab ich mir echt einiges mehr erwartet, leider war das einzige richtig gute dann das Ende.

      LG
      Sophia

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