Hamilton (2020)
Eines der definitiv besten Dinge an dieser gesamten eher weniger Begeisterung erweckenden Situation in 2020 ist die verfrühte und noch dazu bei einem Streaming-Anbieter stattgefundene Veröffentlichung dieses Films. Die Bühnen-Aufnahmen wurden 2016 am Broadway gemacht und zeigen somit fast den kompletten originalen Cast, der nun nicht mehr so anzutreffen und vermutlich nie wieder so auftreten wird. Obwohl ich das Vergnügen hatte, Hamilton bereits letztes Jahr live im West End zu sehen, hat der OBC natürlich seine ganze eigene Faszination auf mich ausgeübt. Ich kann es, um ehrlich zu sein, noch immer nicht ganz in Worte fassen, wie unfassbar gut diese Aufzeichnung ist, wie grandios der Schnitt, wie erleuchtend und einbeziehend die Kameraperspektiven. Dank dieses Films kommen wir den Darstellern so nah wie nicht einmal im Theater, wir sehen Züge und Ausdrücke, die man nicht einmal in der ersten Reihe wahrnehmen kann, nehmen Perspektiven ein, die unheimlich viele Details preisgeben. Ich bin hin und weg, erneut gefangen in diesem Hoch der Musik und dem Tief der Emotionen, die verschiedene Entwicklungen in der Geschichte in mir wecken, sowie jenes, das mich jedes Mal erwischt, sobald das Musical vorbei ist. Die Geschichte von Alexander und Eliza Hamilton zeugt von Ehrgeiz, von Intellekt, Mut, Durchsetzungsvermögen, aber ebenso von Fehlern, Menschlichkeit, Schwächen und schlussendlich Vergebung. Natürlich sollte den Zuschauern sowohl bewusst sein, dass diese Erzählung auf wahren historischen Personen und Begebenheiten beruht, dass sie aber ebenso dem künstlerischen und kreativen Geist eines musikalischen Genies entsprungen ist. Lin-Manuel Miranda ist für mich einer der begabtesten Menschen unseres Zeitalters und jeder, der etwas anderes behauptet, kann das gerne mit mir ausdiskutieren. Zuerst sollte er sich aber ein eigenes Bild machen, in dem er diese einzigartige Möglichkeit nutzt und sich dieses revolutionäre Musical ansieht.
Glee (2009 – 2015)
Noch bevor erschütternde Neuigkeiten und Geschehnisse die Fangemeinschaft dieser wundervollen Serie in den letzten Wochen erfasst haben, war ich auf Arbeit mal wieder auf den Geschmack dieser Cover gekommen und habe sie praktisch hoch und runter gehört. Es gibt unheimlich viele verschiede Playlisten auf YouTube und auch Spotify, egal, welche Staffel man mag oder in welcher Stimmung man sich gerade befindet. Glee bietet einfach eine wunderbare Mischung aller Genre und Stimmfarben, für jeden Geschmack lässt sich in dieser Serie und ihrer Songauswahl etwas finden. Leider hat mich dann vor einer Woche fast jedes Lied, egal wie lustig und aufmunternd es eigentlich ist, traurig gemacht. Die Nachrichten, dass Santana Lopez – Darstellerin Naya Rivera verschwunden und dann kurz darauf auch tot aufgefunden wurde, hat mich wie auch viele andere Fans und Bewunderer ihres Talents schockiert und traurig zurück gelassen. Da beginnt man sogleich nicht nur um sie, sondern auch wieder um Cory Monteith und sogar Mark Salling zu trauern. Drei viel zu junge Menschen, die meine Kindheit mit ihren Stimmung und ihren Performances geprägt haben wie kaum andere. Ich wünsche der Familie von Naya alle Stärke und Liebe und werde weiterhin ihre schauspielerischen und gesangstechnischen Darstellungen in Ehren halten. R.I.P. Naya Rivera <3
Reputation Stadium Tour (2018)
Um mich auf das sehr kurzfristig angekündigte und doch zugleich heiß ersehnte neue Album von Taylor Swift vorzubereiten und einzustimmen, habe ich mir nun endlich diese grandiose Aufnahme der Reputation Stadium Tour angesehen und ich muss sagen… Wow, einfach unglaublich mitreißend. Ich wollte singen und tanzen, von Zeit zu Zeit sogar kreischen. Der Schnitt ist fantastisch und einige Momente wurden sogar in einzigartigen Slow Motion Videos aufbereitet. Zudem erscheint Taylor mal wieder unheimlich sympathisch, geht auf ihre Fans ein und überzeugt mit ausgeklügelten Choreographien, sowie berührenden Akustik-Nummern. Sie präsentiert sich in ihrer fantastischen Bandbreite als eine der großartigsten Künstlerinnen unserer Zeit. Eine Konzertaufnahme, die ich einfach jedem ans Herz legen kann, denn sie präsentiert das Beste auf Taylors Karriere auf grandiose und mitreißende Art und Weise.
Taylor Swift: Folklore
Und am nächsten Tag konnte ich dann direkt nach dem Aufstehen das neue Album erleben und lieben lernen. Wer Taylor bereits seit ihren jungen, frühen Jahren kennt, wird dieses Album lieben, denn es führt uns auf vielerlei Ebenen zurück zu ihrem Ursprung in der Country Musik. Aber auch Fans wie ich, die sie erst mit 1981 oder gar Reputation entdeckt haben, werden sich in Taylors fantastischen und berührenden Texte in diesen Tracks verlieben können. Ich persönlich bin ihnen sehr schnell verfallen, wobei die Lieder auf diesem Album geradezu noch ruhiger sind als beim vorherigen Lover. Es gibt kein Lied, was wirklich aus der Reihe fällt, jedes einzelne entführt uns in den kreativen und zugleich erstaunlichen Verstand dieser Künstlerin. Erneut singt sie von vielerlei Aspekten, von der Rolle, die Frauen in der Gesellschaft zugeschrieben wird, jedoch auf zugleich schlichtere und aussagekräftigere Weise. Ich bin gespannt darauf, welche Videos uns demnächst noch geschenkt werden, denn nach der ersten veröffentlichten Single bin ich zuversichtlich, dass noch viel mehr Kunst als diese berührenden Texte und dieses eine Traumgebilde auf uns zukommen.
Liebe Grüße, eure Sophia