[Rezension] Innen sieht es anders aus von Christine Biernath

Autor: Christine Biernath
Verlag: gabriel
Seiten: 189
Kapitel: 23
Format:  Hardcover
Nicht mehr erhältlich!

 

Der Kappentext:

Svenja liebt einen Punk. Als ihre Eltern das zufällig erfahren, wird sie
in den Ferien in die Verbannung zu ihren Großeltern geschickt. Sie
beschließt, mit niemandem zu sprechen, vor allem nicht mit Katharina,
ihrer Schwester, die ihren Eltern alles erzählt hat. Eines Tages
überredet Katharina sie dennoch dazu, mit ihr einen Ausflug an einen See
zu machen. Aber ins Wasser will Svenja trotzdem nicht und so muss sie
hilflos mit ansehen, wie ihre Schwester im See ertrinkt. Svenja ist
völlig geschockt und gibt sich die Schuld am Tod ihrer Schwester. Sie
zieht sich immer stärker zurück und begreift erst nach einiger Zeit,
dass niemand ihr die Schuld an Katharinas Tod gibt. Erst jetzt fängt sie
wieder an zu leben – und zu lieben. Q
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Wer ist Christine Biernath?

Christine Biernath wurde 1961 in Weilheim Teck geboren. Sie arbeitete
viele Jahre als Fremdsprachenkorrespondentin und widmete sich nach ihrer
Heirat und der Geburt ihres Sohnes Christopher immer mehr dem
Schreiben. Christine Biernaths Stärke liegt in der Aufbereitung
gesellschaftlich brisanter Themen für Jugendliche. Mit ihren ersten
Romanen Innen sieht es anders aus und Bauchgefühl hat sie sich im
Buchhandel als Jugendbuch-Themen-Autorin einen Namen gemacht. Q
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Meine Meinung über diesen Roman:

Der Klappentext, den ich hinten auf meiner Auflage drauf habe, ist ziemlich nichtssagend. Der, den ich euch hier aufgeführt habe, spoilert irgendwie schon wieder total. Ein gutes Mittelding wäre toll gewesen. Beide würden mich jetzt nicht so wirklich zum Lesen überzeugen.

Der erste Gedanke, der mir beim Lesen dieses Buches kam, ist die Frage, ob der Verlag nur solche Jugendgeschichten verlegt, in denen es irgendwie um Punks oder ähnliches geht. Schon „Die Stille danach“, ebenfalls vom Gabriel Verlag und vor Kurzem von mir gelesen, beschäftigte sich stark mit Punks und dem Selbstfindungsweg.
Als Zweites kam mir dann die Frage, was eigentlich „schnorren“ ist, da ich dieses Wort zuvor noch nie gehört hatte. Das hat sich jedoch sehr schnell aus dem Zusammenhang erklären lassen.

Es gab in diesem Buch einige Kleinigkeiten, die mich entweder geschockt, irritiert oder verwirrt haben.
Ich konnte mir zum Beispiel keinen Punk mit einem Dackelblick vorstellen, was Svenja jedoch sehr berührt zu haben scheint.
Ich fand es auch ziemlich gruselig, dass Mike, Svenjas geliebter Punk, nach ihrer ersten Begegnung, bei der er sie „angeschnorrt“ hatte, eine Woche darauf gewartet hat, dass sie ihn besucht. Jedoch gab es bei ihrer Begegnung keine Anzeichen darauf, dass Svenja sich von ihm angezogen fühlt. Also keine, die Mike wahrnehmen konnte.
Auch sehr eigenartig war für mich, dass die Protagonistin nach ihrem ersten „Date“ ihm ganz beiläufig einen Kuss zum Abschied gibt. Insgesamt kennen die beiden sich eigentlich überhaupt nicht und benehmen sich wie ein jahrelanges Pärchen, was dann doch etwas unrealistisch wirkt.
Als Svenjas Schwester dann auf einmal stirbt war das irgendwie, als würde sie das nur Träumen. Es wirkte sehr irreal. Ich konnte die Situation nicht richtig wahrnehmen.

Svenja hat mir mit ihren Ansichten recht gut gefallen. ich mochte ihre Einstellung gegenüber Dingen wie zum Beispiel Geld. Jedoch hat sie sich manchmal viel zu schnell und zu sehr über dieses Thema aufgeregt, wozu es eigentlich keinen Anlass gab. Einmal hat sie sich sogar mit ihrer Handlung total widersprochen, indem sie ihrem Nachhilfelehrer unbedingt für die Stunde bezahlen will, obwohl er es auch umsonst machen würde.
Was mich jedoch genervt hat, war, dass Svenja die ganze Zeit nur über Mike und das, was sie vielleicht für ihn hätte tun können, nachgedacht hat.

Oliver, einen Jungen aus Svenjas Klasse, hab ich gleich von Anfang an sehr gemocht. Ich hatte sehr gehofft, dass er eine größere Rolle bekommt, was dann zum Glück auch eingetroffen ist. Er wirkte, trotz das Svenja ihn zuerst als streberhaft beschrieben hat, ziemlich lässig und cool. Außerdem kümmert er sich die ganze Zeit total lieb um Svenja, obwohl diese die ganze Zeit nur von ihrem Mike spricht.

Wie auch in „Die Stille danach“ war ich mir in diesem Buch nicht immer ganz bewusst, ob die Handlung in der Gegenwart oder der Vergangenheit spielt. Oft wirkten Handlungen und Gefühle auch sehr übertrieben dargestellt, wie das Verhalten der Eltern. Es wirkte dadurch manchmal etwas unrealistisch.
Außerdem hatte ich viel zu oft das Gefühl, dass ich ein Außenstehender und nicht Svenja bin. Wenn ich ein Buch lese, möchte ich auch richtig in dem Protagonisten drin sein, mit ihm zittern und mitfühlen, was ich bei Svenja nur sehr selten konnte.

Fazit: Ein ziemlich mittelmäßiges Buch mit einigen kleinen Schwächen, jedoch auch einer tollen Botschaft: Das Leben geht weiter, auch wenn es dir manchmal in die Magengrube schlägt.

Liebe Grüße, eure Sophia

2 thoughts on “[Rezension] Innen sieht es anders aus von Christine Biernath

  1. Tolle Rezi, gefällt mir 🙂 Ich denke die Botschaft die das Buch vermittelt ist angekommen, selbst alleine mit Deiner Rezi 🙂 Ob ich das Buch nun lesen müsste, weiß ich nicht.

    LG Danni

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