[Rezension] Soulsister von Jennifer Benkau

Obwohl Polly ganz anders war als die stille Romy, gab es zwischen den
beiden Schwestern immer eine ganz besondere Verbindung. Seit Polly
verunglückt ist, hat Romy sich völlig zurückgezogen. Bis sie eines Tages
auf einen Jungen trifft – im wahrsten Sinn des Wortes: Bei dem Versuch,
ihren Hund einzufangen, prallt sie mit Killian zusammen. Er ist ein
aufstrebender Fußballstar und schon volljährig. Was will er schon mit
einer unscheinbaren 15-Jährigen? Romy macht auf Polly und gibt sich als
älter aus. Tatsächlich funkt es zwischen den beiden. Doch als ein Foto
von ihnen gepostet wird, erfährt er aus dem Netz, dass sie erst 15 ist.
Nun steht nicht nur Killians Liebe zu ihr, sondern auch seine Karriere
auf dem Spiel … Q (Werbung)
Jennifer Benkau, cbj Verlag, Einzelband
384 Seiten, 43 Kapitel, Klappenbroschur
14,99€, ISBN: 978-3-570-17405-0

Jennifer Benkau

wurde im April 1980 in Solingen geboren. Schon in der Schulzeit hämmerte
sie eifrig Geschichten in eine Schreibmaschine, 2008 hatte sie ihre
erste Romanidee. 2013 erhielt sie den DeLiA-Literaturpreis für die
Dystopie „Dark Canopy“. Sie lebt mit ihrem Mann, vier Kindern, zwei
Hunden und einem Pferd zwischen Düsseldorf und Köln. Q (Werbung)

Meine Meinung

Das Allererste, das mich an diesem Buch begeistert hat, war der Name des Protagonisten: Killian! Gott, wie ich diesen Namen liebe! Sein Aussehen hat mich dann zwar leicht irritiert, denn ich konnte mir keine blonden Haare mit roten Spitzen vorstellen, doch mit seinem Charakter hat er mich völlig verrückt gemacht – das meine ich positiv! Killian ist das, was dieses Buch für mich wirklich besonders gemacht hat. Er ist nicht dieser Macho – Typ oder dieser Sunny oder Bad Boy. Er ist ein ganz normaler Typ, völlig authentisch und weder perfekt, noch zum Niederknien. Aber gerade das macht ihn so unheimlich sympathisch. Susanne Mischke hat einen Charakter geschaffen, dem ich nicht nur gerne mal auf der Straße begegnen würde, sondern bei dem ich es mir wirklich vorstellen kann, da er so real wirkt. Nicht wie einer dieser Götter aus anderen Romanen, die man anbetet. Killian war drollig, süß und machte schlechte Witze, was ihn alles sehr liebenswert macht.
„Ich heiße ja nun nicht Neymar oder Christiano Ronaldo.“
Er setzte ein „Leider“ nach, als ich gerade „zum Glück“ denke.
– Killian, S.137
Jedoch handelte dieses Buch, Gott sei Dank, nicht nur von Killian. Denn Romy, die im Laufe des Buches immer mutiger und stärker wird, auch wenn sie manchmal nicht die besten Entscheidungen trifft, hat noch ganz andere Probleme und Themen, die sie beschäftigen. Vor einem Jahr hat sie ihre Schwester Polly verloren, von der sie hin und wieder aber noch besucht wird. Polly hilft ihrer Schwester unter anderem mit Killian, mehr oder weniger, und will sie dazu bewegen, ihr Leben nach ihrem eigenen Tod weiterleben. Weiterhin hat Romy einen besten Freund namens Paul, der sie wirklich tatkräftig unterstützt und meiner Meinung nach der zweitbeste Charakter dieses Buches ist. Insgesamt sind sie aber sehr schwer zu ranken, da es unheimlich viele tolle Charaktere gibt, zum Beispiel auch Killian Großmutter Heidi – eine ins Alter gekommene Frau, die aber noch immer mitten im Leben steht und als solche eine wichtige Rolle für die Geschichte von Romy und Killian spielt.
„Er soll dich umgerannt haben.“
„Bestimmt hat er nur testen wollen, ob ihr Dickschädel mit seinem mithalten kann“, fällt ihr Freund ihr ins Wort. „Eigentlich macht man das anders mit den Mädchen, Mann.“
 – Lina und Nedim, S.157
Diese Geschichte von der Autorin Jennifer Benkau, die ich vorher nur vom Namen kannte, hat mich vor allem durch ihre Authentizität ergriffen und mitgerissen hat. Die Dialoge sind nicht immer schlagfertig, doch dadurch waren sie nur noch realistischer. Ja, ich liebe schlagfertige Charaktere, aber ganz ehrlich: Ich zum Beispiel bin überhaupt nicht schlagfertig und habe es sehr genossen, ganz normale Gespräche zwischen besten Freunden zu verfolgen und mich als Teil dieses Gespanns zu fühlen. Wenn sie auch hart sind, kann man die Entscheidungen der Charaktere immer nachvollziehen und trägt mit ihnen auch die Konsequenzen. Dabei sind mir mehrere Male die Tränen in die Augen gestiegen, da ich hoffte, dass doch alles am Ende noch gut wird. Ein emotionales Auf und Ab der Gefühle, dass mich wirklich packen konnte.

Fazit:

Eine unheimlich authentische und packende Liebesgeschichte mit Charakteren, die man sehr schnell ins Herz schließt und die einen wundervoll durch die Seiten tragen und weiterlesen wollen lassen. Nicht zu schnulzig oder traumhaft, einfach mitten aus dem Leben. Danke, Jennifer Benkau, für diese liebenswerte und emotionale Jugendliebesgeschichte, die mir wirklich mal wieder unheimlich gut gefallen hat.

Herzlichen Dank für dieses Rezensionsexemplar an den Verlag und die Autorin selbst!

Liebe Grüße, eure Sophia!

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