[Rezension] Noah von Sebastian Fitzek

Er kennt seinen Namen nicht. Er hat keine Ahnung, woher er kommt. Er kann sich nicht erinnern, warum er in Berlin ist, seit wann er hier auf der Straße lebt. Die Obdachlosen, mit denen er umherzieht, nennen ihn Noah: Dieser Name ist in seinen rechten Handballen tätowiert. Für Noah wird die Suche nach seiner Identität zu einem Alptraum. Denn wie es scheint, ist er das wesentliche Schlüsselelement einer globalen Verschwörung, die bereits zehntausende Opfer gefordert hat und nun die gesamte Menschheit bedroht …

 

Meine Meinung

Ein Buch dieses Autors habe ich letztes Jahr im September gekauft und bisher noch immer nicht zum Lesen in die Hand genommen, ein anderes jedoch, Noah, habe ich vor kurzem auf Spotify entdeckt und mir dabei gedacht: Irgendwann fängst du sowieso mit Fitzek an, warum dann nicht heute. Und ich bin ihm verfallen, wie so viele andere vor mir. Noah ist mein erster Fitzek – Thriller und ich wurde in ihn hinein gesogen wie in kaum ein anderes Buch in diesem Jahr. Obwohl ich mich bisher nie für einen Fan von Thrillern hielt, würde ich diese Ansicht nun sofort revidieren und werde mir das selbst mit den nächsten drei, vier Fitzek – Büchern beweisen. Mir scheint es fast lächerlich, einen so bekannten und renommierten Autor hier bewerten zu wollen, deswegen teile ich viel lieber und eher meine ersten Erfahrungen mit seinen Werken.

 

Die grundlegende Idee dieses Buches ist genauso grandios wie jede kommende Wendung, von der ich keine einzige vorherzusagen wusste. Die Charaktere sind sehr originell und mitten aus dem Leben, jedoch fiel es mir nicht schwer, mich mit jedem von ihnen zu identifizieren, egal ob mit Noah selber oder Celine, Oskar, Adam oder Alisha, obwohl ich mit den meisten von ihnen rein gar nichts gemein habe. Aber Fitzek schafft es, ihnen mit ihren Eigenarten dem Leser näher zu bringen und ans Herz zu legen, sodass man mit ihren Schicksalen mitfiebert und mit den Charakteren den Atem anhält. Des Weiteren habe ich seinen Schreibstil sehr zu bewundern gelernt. Er schafft es immer wieder, in eine Szene einzusteigen, sie mit einigen Sätzen aufzubauen und dann mit einem einzigen erneut komplett umzuwerfen. Ich habe es geliebt, wieder und wieder von ihm überrascht und dabei sogar zum Lächeln gebracht zu werden, was ich von einem Thriller nicht erwartet hatte.

 

Die Thematik ist sowohl ernst, als bedrohlich, dennoch betont der Autor am Ende, das es ihm hier nicht um Kritik gegenüber dem Leser geht. Dennoch bewegt Noahs Geschichte hoffentlich jeden Leser dazu, über sein eigenes Verhalten nachzudenken und dies tut sie auf genau die richtige Art und Weise: unterhaltend. Ich hätte niemals gedacht, dass mich diese Geschichte so mitnehmen würde, wie sie es eben getan hat, denn es wäre so leicht gewesen, bei der ganzen Action und den vielen Wendungen den einzelnen Charakter untergehen zu lassen. Doch gerade, weil Sebastian Fitzek das vermieden hat, die passende Balance gefunden und die einzelnen Charaktere zu realen Menschen für den Leser werden lassen hat, wurden die Wendungen noch schockierender und emotionaler.

 

Fazit

Wenn es ein falsches Buch gibt, um mit diesem preisgekrönten und vielgelobten Autor zu beginnen, dann war es dieses auf jeden Fall nicht. Sebastian Fitzek konnte mich von diesem Buch und sich selbst vollkommen überzeugen können, sodass dieses gewiss nicht das letzte von ihm sein wird, welches ich dieses Jahr, vielleicht sogar diesen Monat lesen bzw. hören werde.

 

 

Sebastian Fitzek

wurde 1971 in Berlin geboren. Nach einem Hörfunk-Volontariat und einem Studium der Rechtswissenschaften, arbeitete der im Urheberrecht promovierte Jurist mehrere Jahre als Chefredakteur und Programmdirektor verschiedener Radiostationen bis er Anfang 2000 damit begann, eine Geschichte aufzuschreiben, die ihm schon seit längerer Zeit im Kopf herumspukte. Heraus kam sein Debüt „Die Therapie“, das trotz einer Kleinstauflage und ohne jegliches Marketing ausschließlich durch Mundpropaganda zu dem Überraschungserfolg des Jahres wurde. Q

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