[Gelesen] Im Pride Month

Victor and Eli started out as college roommates-brilliant, arrogant, lonely boys who recognized the same sharpness and ambition in one another. A shared research interest in adrenaline, near-death-experiences, and seemingly supernatural events reveals an intriguing possibility: that under the right conditions, someone could develop extraordinary abilities. But when their thesis moves from the academic to the experimental, things go horribly wrong. They become EOs, ExtraOrdinaries, leaving a body in their wake and turning on each other. Ten years later Victor has escaped from prison and is determined to get his revenge on the man who put him there, aided by a young girl with the ability to raise the dead. Eli has spent the years hunting down and killing every EO he can find, convinced that they are a crime against God, all except his sidekick, a woman whose power is persuasion and whom he cannot defy. Armed with terrible power on both sides, driven by the memory of betrayal and loss, the arch-nemeses have set a course for revenge-but who will be left alive at the end?

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Meine Meinung

Nicht nur von der Autorin, sondern ganz speziell von diesem Buch hatte ich bereits unheimlich viel Gutes gehört und bin nach einigen Monaten des Hinauszögerns gemeinsam mit Jennifer von Bücherkriegerin hinein gestartet. Vermutlich waren dadurch meine Erwartungen sehr hoch, weswegen ich zwar durchaus überzeugt wurde, jedoch nicht positiv überrascht oder gar überrumpelt. Der Einstieg ins Geschehen nimmt bereits viel voraus, bevor wir die Geschichte von Victor und Eli in der Vergangenheit erleben dürfen. Natürlich fördert dieser Weg des Erzählens – zuerst ihren Zwiespalt verraten, dann das Dazukommen in Flashbacks erklären – ebenso sehr die Spannung, wie es andere vermocht hätten, sodass ich mich nicht wirklich darüber beschweren kann. Ich bin sehr schnell in die Geschichte hinein gekommen und habe zu beiden Charakteren eine Bindung aufbauen können, auch wenn ich mir ihre Beziehung in der Vergangenheit fast etwas tiefer erhofft hätte. Dann hätten mir die spätereren Ereignisse möglicherweise noch etwas mehr das Herz gebrochen, was ich in diesem Rahmen gerne in Kauf genommen hätte. Dennoch vermag die Autorin das auch auf genügend andere Weisen. Sie schafft wundervolle und vielfältige Charaktere, ermöglicht uns Episoden aus ihrer Sicht und zeigt und somit ihre Vergangenheit und Gegenwart in knapper, aber dennoch reizender Form. Ich kann nur loben, wie sie zwischen verschiedenen Zeitpunkten in der Handlung hin und her springt und somit das gegenwärtige Geschehen unterlegt und weiter mit Spannung füllt, bis es dem großen Showdown immer weiter entgegen läuft. Dieser war… wow. War ich zuvor noch nicht vollends von dem Buch und einigen der Charakteren und ihrer Aufmachung überzeugt, dann hat mich V.E. Schwab mit den letzten fünf Kapiteln tatsächlich noch für sich gewinnen können. Erst als ich einem Freund von den Geschehnissen im Buch erzählt habe, ist mir selbst aufgegangen, wie grandios sie durchdacht wurden. Ich bin auf den letzten zwanzig Seiten noch ein riesiger Fan der Autorin geworden und kann es nun kaum erwarten, die folgenden Bände, bzw. weitere Reihen von ihr zu entdecken!

 

But these words people threw around – humans, monsters, heroes, villians – to Victor it was all just a matter of semantics. Someone could call themselves a hero and still walk around killing dozens. Someone else could be labeled a villian for trying to stop them. Plenty of humans were monstrous, and plenty of monsters knew how to play at being human.
– S.288f.

 


 

A modern-day and thought-provoking retelling of Oscar Wilde’s The Picture of Dorian Gray that esteemed horror magazine Fangoria called „…a book that is brutally honest with its reader and doesn’t flinch in the areas where Wilde had to look away…. A rarity: a really well-done update that’s as good as its source material.“

A beautiful young man bargains his soul away to remain young and handsome forever, while his holographic portrait mirrors his aging and decay and reflects every sin and each nightmarish step deeper into depravity… even cold-blooded murder. Prepare yourself for a compelling tour of the darkest sides of greed, lust, addiction, and violence.

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Meine Meinung

Als ich dieses Dorian Gray-Retelling auf Netgalley entdeckt habe, wollte ich es unbedingt lesen. Auch wenn ich zugegebenermaßen noch nicht die Vorlage von Oscar Wilde gelesen habe, hat mich die Geschichte in all ihren Adaptionen schon immer fasziniert – da bildet dieses Buch keine Ausnahme. Jedoch wird es mehrfach als lobendes Update der Oscar Wilde – Vorlage bezeichnet, was ich in meiner Unkenntnis zum Teil auch stützen kann. Bei diesem fantastischen Cover angefangen versprüht das Buch auch aus seinem Inneren eine gewisse Kunst und Eleganz, die die Leser in eine scheinbar andere Welt entführt, auch wenn man sich konstant in unserer jetzigen USA aufhält. Wir begegnen Gary, dem Dorian dieser Geschichte, der dessen Namen immerhin auch als Anagramm trägt, zuerst durch Liams Augen, der diese uns wiederholt leiht. Wir nehmen Garys Jugend und hinreißende Schönheit durch Gary wahr und werden von ihr gefangen genommen. Doch auch Drag Queen Henriettas Blick auf Schönheit bestärkt das Buch in seiner Aktualität und Diversität, die man wohl noch etwas stärker antrifft als bei Wildes Version der Geschichte. Wir wechseln zwischen fünf verschiedenen Perspektiven, verfolgen aber beinahe durchgehend Gary durch die Jahre, während sich vieles ändert, nur eben sein Äußeres nicht. In ihm geht hingegen einiges vor, was der Autor sehr gekonnt zum Anklang gebracht hat, auch wenn mir Garys Gedankengänge an zwei Stellen etwas zu knapp erscheinen. Auch Liams und Henriettas Gedankenwelt hat Reed wundervoll ausgeschmückt und jedem Charakter seine ganz eigene Stimme und Aussagekraft verliehen. Aktualisiert ist dieses Muster des Dorian Grays hier definitiv, aber dennoch behält es seine Wirkung und seine Moral bei, verschärft sie möglicherweise sogar, was ich sehr genossen habe. Trotz all der Kunst in ihm, dem etwas gothischen und zugleich modernen Schreibstil des Autors und der packenden Geschichte konnte mich das Buch dennoch nicht vollends überzeugen. An wenigen Stellen hätte ich mir noch etwas mehr Feinschliff erhofft, kann aber sonst auch nicht direkt den Finger auf weitere Mängel legen. Eine Empfehlung ist diese Neuauflage allemal, wenn man den Kern der Geschichte denn interessant findet.

 

His beauty was difficult to describe in a language containing only twenty-six letters.
– S.8

 


Liebe Grüße, eure Sophia

 

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