[Reise] Meine Schottland-Erfahrung: Vegane Entdeckungen

Hallo ihr Lieben,

herzlich Willkommen zu dem letzten Teil meiner Schottland-Reihe hier auf dem Blog. Heute möchte ich euch noch einmal in kulinarische Gefilde entführen und euch ein paar Empfehlungen aus meiner Zeit in Edinburgh teilen. Wohin solltet ihr unbedingt essen gehen? Welche Cafés und Snacks dürft ihr nicht verpassen? Wo gibt es die beste heiße Schokolade? Diese Fragen habe ich vor hier zu klären und euch damit optimal darauf vorzubereiten, euch selbst die köstlichsten Speisen zu schnappen, sollte es euch nach Edinburgh verschlagen. Ich werde euch auch direkt die Google Maps-Seiten verlinken, falls ihr euch eine Liste anlegen wollt, wie ich es nur allzu oft in diesen dreieinhalb Monaten getan habe.


Bereits an meinem allerersten Tag, noch bevor ich mein Zimmer beziehen durfte, hatte ich unheimlich Hunger nach einem aufregenden und zeitigen Flug. Im The City Café gab es nicht nur die erste heiße Schokolade mit Hafermilch, welche meine Sucht entfachen sollte, sondern auch meinen ersten schottischen, unglaublich cremigen und leckeren Porridge. Ich schwor mir, das Café noch einmal aufzusuchen und ein großes veganes oder zumindest vegetarisches Frühstück einzunehmen, wenn ich mehr Zeit und keine riesigen Koffer an mir habe, doch als ich diesen Vorsatz endlich umsetzen wollte, fand ich das Café leider aufgrund der Covid-Einschränkungen geschlossen vor. Jedoch ist mein Entschluss nun nur noch größer, es zu besuchen, sobald ich mal wieder in Edinburgh bin. Das Café befindet sich nicht nur zentral und dadurch auch nahe der Waverley Station in einer kleinen Nebenstraße, sondern hat auch das wundervolles Flair eines amerikanischen Diners und ist als LGBTQ+-freundlich ausgewiesen. Mir hat es allemal den perfekten Einstieg in mein neues Leben eröffnet.

Am Anfang war alles noch ziemlich neu und auch wenn ich mir bereits über Happy Cow einige vegetarische bzw. veggie-freundliche Restaurants und Cafés ausgesucht hatte, ging ich doch nicht alleine in solche, obwohl sie noch geöffnet waren. Meine ersten kulinarischen Erlebnisse hatte ich dann jedoch auf einem Spaziergang durch die Meadows, denn in deren Mitte findet man zwei Foodtrucks, von denen einer – Uplands Roast – die meiner Meinung nach noch immer beste heiße Schokolade der gesamten Stadt verkauft. Zudem wird dort nicht extra für pflanzliche Milch abgerechnet, wie es die Ketten (Starbucks, Costa, etc.) tun. Das hat mir diesen Stand bereits unheimlich sympathisch gemacht, doch die Schokolade selbst war ebenfalls – möglicherweise aber auch, weil mir kalt und dieses Getränk dher dem Himmel gleichkam – ein wahrer Genuss.

Im Versuch, neue Kontakte zu knüpfen, ging ich auch in meinen ersten Tagen mit anderen Austauschschülern essen. Ich genoss einen ziemlich leckeren Halloumi-Burger im Teviot Row House, einem Café der Studentenvereinigung, sowie eine fantastische Suppe plus Kuku im Union of Genius, welches freitags sogar Sonderangebote für Studenten anbietet und trotz kleiner Auswahl an saisonalen Suppen, Chilis und Quiches großen Geschmack zu angemessenen Preisen liefert. Auch The Piemaker bietet schnelle, aber schmackhafte Speisen aus Blätterteig und wunderbaren Füllungen an, die man bei einem Museumsbesuch oder einer anderen Exkursion in der Innenstadt wunderbar auf der Hand mitnehmen kann – egal, ob es einen nach etwas Herzhaftem oder Süßen verlangt. Die Auswahl an veganen Varianten hat sich allein in meiner Anwesenheit in der Stadt vergrößert, sodass ich diesem kleinen Shop definitiv wieder einen Besuch abstatten werde, wenn es mich zurück nach Edinburgh zieht.

Burger waren bei mir groß im Trend: bei Tailend in St. Andrews, bei BErtie’s Proper Fish & Chips, im Natural Food Kafe oder bei BRGR

Edinburgh lebt meiner Meinung nach viel mehr von kleinen, privaten und umso besuchenswerteren Cafés anstatt von großen Restaurants. Zugegebenermaßen war es in den letzten zwei Monaten meiner Anwesenheit auch nicht möglich, letztere zu besuchen, sondern nur Speisen mitzunehmen, doch wer will schon in einem teuren Restaurant sitzen, wenn man die schottische Kultur und viele nette Inhaber in kleinen, feinen Geschäften kennenlernen kann? Das Natural Food Kafe, zum Beispiel, habe ich mit einer Kommilitonin für eine Gruppenarbeit aufgesucht und dort einen von vielen Burgern genossen, die ich mir während meines Auslandssemesters gegönnt habe. Wunderbar aufbereitet und sehr lecker – auch der frittierte Blumenkohl mutete beim Probieren lecker an. Auch im Let Me Eat too habe ich mich kaum für ein Gericht entscheiden können und dann tatsächlich mein erstes Häggis probiert – ein veganes in einem Wrap, welches wahnsinnig köstlich war!

Das Beetroot Sauvage ist definitiv zu einem meiner liebsten Lokale aufgestiegen.

In der Nähe meiner Unterkunft für meine dreieinhalb Monate in Edinburgh gab es bereits vielversprechende Kandidaten, die meinen Appetit angeregt haben. So lief ich viel zu oft am The Wee Café vorbei, bevor ich mich dort mit einer Kommilitonin traf und eine leckere Suppe und ein Sandwich genoss. Die vegane Auswahl war für so ein kleines Café überraschend groß, beinhaltet leider aber noch keine Gebäcke jeglicher Art. Vielleicht ändert sich dies bis zum nächsten Besuch ja. Ein weiteres Ambiente, dem ich mit hundertprozentiger Sicherheit einen weiteren Besuch abstatten werde, da es mich trotz der vielen Möglichkeiten in Edinburgh bereits zweimal in zwei Wochen dorthin gezogen hat, ist das Beetroot Sauvage, ein komplett veganes Café, bei dem man wirklich verlockt ist, noch einmal nachzufragen und so auf Nummer sicher zu gehen, da die Gerichte einfach so alltäglich und grandios zubereitet sind, dass man keinerlei Unterschied zu den von vielermann zuvor genossenne Versionen mit tierischen Produkten schmeckt oder sieht. Besonders Die Quiche, das Mac’n’Cheese und vermutlich jeden Kuchen, aber auch die Pumpkin Pie Hot Chocolate habe ich unheimlich ins Herz geschlossen. Dabei findet man auf der Speisekarte alles vom traditionellen Frühstück bis zum exotisch anmutenden Abendessen. Ebenso vielseitig ist das Seeds for the Soul, in dem ich das beste britische Frühstück genossen habe, welches man sich nur vorstellen kann. Jedoch bietet das Café auch Brunch-, Lunch-, Abendessen- und Kuchenangebote, die einem das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen.

Fantastisches allumfassendes Britisches Frühstück bei Seeds for the Soul

Überrascht wurde ich bei einem Blick in die Happy Cow-App vor allem davon, wie viele komplett vegane Restaurant es bereits gibt. Tatsächlich sind sie zahlenmäßig so vorhanden, dass ich sie nicht alle besuchen konnte, da ich versucht habe, nur ein oder zweimal die Woche auswärts zu essen. Beginnend mit Holy Cow, über Novapizza Vegan Kitchen bis hin zum Sora Lella Vegan Roman Restaurant, ich habe versucht, einige mitzunehmen und war doch versucht, wenige Tage später zurückzukehren, so umwerfend und köstlich waren die angebotenen und genossenen Speisen. Da die veganen Restaurants zudem meist recht klein sind, haben sie ein wundervolles Ambiente, können aber in guten Zeiten auch schnell ausgebucht sein – ich empfehle daher zu reservieren!

Doch auch Restaurants, die sich nicht auf vegane oder vegetarische Speisen spezialisiert haben, bieten in Edinburgh zumindest eine kleine Auswahl an durchaus fantastischen Speisen an. Beim The Auld Hoose habe ich mir möglicherweise gar meinen ersten, auf jeden Fall jedoch einen unglaublich leckeren, scharfen und käsigen Burrito gegönnt und bei Zizzi gibt es veganes Knoblauchbrot, Pasta Chips (habt ihr das schon jemals probiert oder auch nur davon gehört?) und ein paar Pizzen und Pastavarianten, sowie mindestens eine unglaublich liebenswürdige Bedienung. Auch Lieferdienste wie Papa John’s Pizza und Domino’s bieten mittlerweile natürlich vegane Alternativen an, bei denen man keine Abstriche machen muss. Leider musste ich hingegen Abstriche dabei machen, welche Restaurants ich während meines Aufenthalts besuche und überhaupt besuchen konnte. Beispielsweise das Harmonium und Makars Gourmet Mash Bar waren den Großteil der Zeit geschlossen, während Paraside Palms, welches ich unbedingt besuchen wollte, einfach wochenlang ausgebucht war. Aber genau für solche Fälle besucht man eine Stadt, wenn es möglich ist, nicht nur einmal.

Grandiose herzhafte Auswahl in Edinburgh: Zizzi, Novapizza Vegan Kitchen, The Auld Hoose, Ten to Ten Dehli und Sora Lella Vegan Roman Restaurant (v.l.n.r.) bieten abwechslungsreich und schmackhaft alles, was man sich wünschen kann – auch in vegan.

So, nun haben wir aber genug von Herzhaftem, oder? Blicken wir lieber noch auf die grandiose Auswahl an Kuchen, Heißen Schokoladen und anderen Snacks, die mein Süße liebendes Herz zum Schnellerschlagen gebracht haben. Wobei es auf dem Grassmarket unterhalb des Schlosses einmal die Woche auch zahlreiche ordentliche und ausgeglichene Mahlzeiten wie eine vegane Paella gab, habe ich von dort vor allem ein grandioses, kleines Bananenbrot des Strigicake-Standes mitgenommen. Auch liegt genau am Grassmarket ein kleiner Eisladen namens Mary’s Milk Bar, der immer auch mindestens eine vegane Sorte vorzuweisen hat. Leider haben mir beide veganen Sorten an dem Tag nicht zugesagt, da ich weder ein Fan von Alkoholgeschmack, noch von Citrusfrüchten bin. Das schreit definitiv nach einem weiteren Besuch. Auch im Black Rabbit kann man ein Stück von dem wohl besten Bananenbrot, das ich jemals gegessen habe, mitnehmen, während das Geschäft auch zahlreiche vegane Alternativen zum selbst Backen, Kochen und Genießen zum Verkauf anbietet. Hätte ich ihm bereits eher einen Besuch abgestattet, wären mir viele suchende und irrende Wege erspart geblieben. Klein, aber doch oho!

Mein absoluter Go-To-Shop, wann immer es mich nach etwas Süßem verlangt hat und ich es mir auch erlauben wollte, war definitiv ConsiderIt. Die Auswahl an veganen Donuts, die man sich sogar mit Eiscreme füllen lassen oder mit einem Milchshake genießene konnte, war einfach so abwechslungsreich, dass ich jede Woche einen neuen probieren hätte können. Auch kann man sich an Feiertagen wie Halloween auf ganz besondere Kreationen freuen, sowie kleine verpackte Schokoladen-Geschenke für Freude mitnehmen. Zum Ende meines Aufenthalts hat mir ein Freund tatsächlich noch ein Stück Kuchen aus einem Shop geschenkt, der lange geschlossen war und den ich somit beinahe verpasst habe. Die einem Russischen Zupfkuchen ähnelnde Kreation ist mir noch immer sehr gut im Gedächtnis geblieben und ich bin gespannt darauf, mehr von Missy’s Backkünsten zu testen, wenn es mich wieder nach Edinburgh verschlägt.

Zu guter Letzt habe ich in meinen letzten zwei Wochen noch weitere vollkommen vegane Cafés entdeckt, die es mir unheimlich angetan haben. Leider habe ich sie erst so spät entdeckt, dass mir mehr als zwei Besuche im Love, Peace and Coffee, sowie eine Stückvisite in der Naked Bakery nicht möglich waren. Doch vor allem das erste Café mutet unheimlich gemütlich an, die Inhaberin ist total lieb und die Auswahl an Waffeln, Pancakes, Kuchen und Heißgetränken ein wahrer Traum. Auch in der Bäckerei in der New Town bekommt man ein ganz wundervolles und eigenes Flaire vermittelt und kann sich nur schwer zwischen den traumhaft schönen Torten und verschiedensten Donuts entscheiden. Zum Glück hatte ich bei jedem Besuch Freunde dabei und konnte auch bei ihrer Auswahl probieren, um mir zumindest ein etwas größeres Bild der Geschmacksexplosionen zu ermöglichen, die beide Cafés bieten. Schließlich ist mir leider die Zeit ausgelaufen und weder konnte ich diese beiden Geschäfte ein weiteres Mal besuchen, noch weitere wie das go go beets in Portobello oder Coro the Chocolate Cafe in der Neustadt zu entdecken. Edinburgh ruft mich also auf die verschiedensten, süßesten Weisen zu sich zurück.

Auch Sweet Teeth kommen auf ihre Kosten: Love, Peace and Coffee, ConsiderIt, Holy Cow, Sora Lella, L,P&C und die Naked Bakery (v.o.l.n.u.r.) haben mich konstant mit Zucker und Geschmacksexplosionen versorgt.

Liebe geht durch den Magen – das trifft bei mir vermutlich noch deutlich mehr zu als bei dem Durchnittsbürger oder der Durchschnittsbürgerin. Edinburgh hat sich Ende letzten Jahres auf viele verschiedene Weisen in mein Herz geschlichen und tief eingeprägt, wobei die große Auswahl an veganen Restaurants und Speisen definitiv ihr übriges getan hat. Nichts geht über einen gemütlichen Restaurantbesuch mit der Familie oder bestelltes Essen von seinem liebsten Lieferanten an einem DVD-Abend mit Freunden. Essen verbindet auf die schönste Weise und mich definitiv auch für immer mit Edinburgh, denn in dieser Stadt habe ich nicht nur die Entscheidung getroffen, mich vegan zu ernähren, sondern den Weg dorthin wundervoll geebnet bekommen.


 

Ich hoffe euch mit meinem heutigen und den bereits erschienenen beiden Beiträgen rund um mein Auslandssemester ein wenig neugierig auf das Land und seine Kultur gemacht haben zu können, bin aber auch jederzeit offen, falls ihr weitere Fragen habt oder gar andere Empfehlungen wünscht. Ich könnte stundenlang über die Erfahrungen und Erlebnisse sprechen, die ich in nur dreieinhalb Monaten gesammelt habe, doch hier habe ich mich zu beschränken versucht. Ob mir das gelungen ist, könnt ihr wohl am besten beurteilen 🙂

 

Liebe Grüße, eure Sophia

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