[Rezension] Throne of Glass 6: Der verwundete Ritter von Sarah J. Maas

Selbstlos, mutig und verliebt in Celaena – all das war Chaol Westfall, Anführer der königlichen Leibgarde. Doch diese Zeiten sind vorbei. Das gläserne Schloss liegt in Schutt und Asche, Celaena ist nun Aelin Ashryver, rechtmäßige Königin von Terrasen, und Chaol selbst so schwer verletzt, dass er für immer gezeichnet sein wird. Seine einzige Chance auf Heilung liegt in Antica, der mächtigen Hauptstadt des südlichen Kontinents und Sitz der berühmten Schule für Heilerinnen. Während Aelin sich gegen den drohenden Krieg mit dem dunklen König wappnet, bricht Chaol nach Antica auf. Doch was er dort entdeckt, wird ihn nicht nur für immer verändern, es kann auch die Rettung für ganz Erilea bedeuten.

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Was ich zu sagen habe…

Nach dem grandiosen Finale in Band 5 der Throne of Glass-Reihe konnte ich es kaum erwarten, die Geschichte sich weiter entfalten zu sehen. Zum Glück wurde ich bereits vorgewarnt, dass dieser sechste Band nicht zur Erfüllung dieser Hoffnung beitragen würde – zumindest vorerst nicht. Mit Chaols, Yrenes und Nesryns Geschichte kommt ein krasser Stop in die packende und uns Leser ein wenig zum Verzweifeln bringende Handlung. Wir erleben nicht nur einen Sprung durch die Zeit und finden uns einige Wochen vor den Geschehnissen am Ende von Band 5 wieder, sondern zugleich auch in einem vollkommen anderen Setting. Auch werden unsere sonstigen Protagonisten Aelin, Dorian und Co lediglich beim Namen genannt, treten selbst jedoch nicht auf. Stattdessen folgen wir einem früheren Protagonisten, Chaol, und weiteren bereits vertrauten Charakteren, die wir jedoch bisher nur am Rande wahrgenommen haben – wirklich viel erfahren haben wir von Nesryn und Yrene noch nicht. Wobei es dazu höchste Zeit wurde, denn beide Frauen haben es faustdick hinter den Ohren und beweisen sich auf vielerlei Ebenen, sodass Chaol ihnen erst einmal nacheifern muss. Doch nicht nur unsere Sicht-Träger ändern sich, sondern auch deren Umgebung, die Kultur und die Nebencharaktere, mit denen sie es zu tun haben. Einerseits war dies unheimlich interessant, andererseits hat dieses erneute Worldbuilding, was eher zurück an Band 1 und 2 erinnert hat, der vorherigen Spannung einen Dämpfer verpasst.

Wir durften unsere jetzigen Sicht-Träger aus vorherigen Bänden, sowie den Kurzgeschichten wiedersehen und ihnen nun bedeutend näher kommen, sie die Bühne betreten und füllen sehen, wie sie es allemal vermochten. Zudem gibt es weitere unerwartete und doch faszinierende Wiedersehen, die zuerst erfreuen, dann aber auch noch tatsächlich bedeutungsvolle und einflussreiche Auswirkungen zeigen. Ich habe es hier erneut unheimlich genossen, wie vor allem die Novellen Stück für Stück zum großen Finale hinzuspielen, während sie zuerst nur damit anmuteten, dass sie Caelenas Charakterentwicklung und ihre früheren Erfahrungen schildern – doch nein, die Autorin hielt dort entsprungene Fäden noch immer fest in den Händen, um sie geschickt mit der Haupthandlung zu verflechten. Nicht nur, aber vor allem auch dadurch nimmt die Handlung in diesem sechsten Band zum Ende hin extrem Fahrt auf. Verwicklungen und Überraschungen offenbaren sich und lassen die Leser ganz in Sarah J. Maas‘ Manier schockiert und gefesselt zurück. Intrigen und magische Begebenheiten halten die Spannung auch während des sich erst langsam entwickelnden Umfangs dieser Geschichte hoch, obwohl ich zugegebenerweise eine ganze Weile brauchte, um mich auf die Möglichkeiten dieser einzulassen.

Nach anfänglichen Schwierigkeiten und anhaltenden kleineren Verwirrungen konnte ich diesen sechsten Band doch sehr genießen und mich von ihm begeistern lassen. Nicht alle Entwicklungen haben mich vollends von ihrer Schlüssigkeit überzeugen können, doch die Interaktionen zwischen unseren Protagonisten untereinander und mit anderen wichtigen Figuren unseres momentanen Aufenthaltortes haben mich versöhnlich gestimmt. Yrene und Chaol zusammenarbeiten und agieren zu sehen, um ihm wieder auf die Beine zu helfen und dabei auch ihres wahre, noch nicht vollends offenbarte Naturell zu erkunden, hat das Buch mit vielen tollen Dialogen und Emotionen erfüllt. Auch die ganz sanft anmutende, jedoch nicht allzu aufdringliche Dreiecksbeziehung hatte ihren Charme, wobei ich andere Beziehungen, die uns präsentiert wurden, mehr zu schätzen und zu shippen wusste. Diesen Beziehungen ist es zu guter Letzt ebenso zu verdanken gewesen wie den individuellen Stärken und Leistungen, der Mut und Gewandtheit unserer Protagonisten, dass dieser sechster Band wie gewohnt mit einem grandioser Showdown abschließt und mit weiteren packenden Offenbarungen ein wundervolles Ende als Anklang für den finalen Band bietet.

Fazit: Trotz eines zuerst wenigen packenden Szenenwechsels, sowie anfänglicher Gewöhnungsprobleme mit dem Sprecher und den neuen Protagonisten, hat das Buch zum Ende hin extrem mitgerissen, überrascht und unheimlich viel Freude und Spannung für das große Finale aufgebaut.

 

Meine Bewertung:


Über die Autorin:

Bereits mit 16 schrieb Sarah J. Maas den ersten Entwurf ihrer Erfolgsreihe ›Throne of Glass‹. Ihre Bücher wurden in 36 Sprachen übersetzt. Sie lebt mit ihrer Familie in Pennsylvania. Q

 

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