Mit Georginas Beziehung zu dem Bestsellerautor Seth Mortensen steht es nicht zum Besten. Körperlich dürfen sie sich nicht zu nahe kommen, weil Georgie als Sukkubus Männern die Lebensenergie aussaugt. Und in jüngster Zeit scheint Seth völlig in die Arbeit an seinem neuesten Roman vertieft. Hinzu kommt, dass Georgie seit einer Weile von merkwürdigen Träumen heimgesucht wird, die ihr düstere Visionen ihrer Zukunft zeigen und ihr sämtliche Kraft rauben. Ein unbekanntes magisches Geschöpf scheint in ihre Träume einzudringen, und Georgie muss ihm das Handwerk legen, bevor es zu einer Bedrohung für die Menschheit wird.
Was ich zu sagen habe…
Wie bereits im letzten Monat mit der Bloodlines-Reihe, möchte ich auch diese von einer meiner Lieblingsautorinnen, Richelle Mead, fortsetzen und möglicherweise gar im kommenden Jahr beenden. Von beiden Heptalogien besitze ich bereits alle Bände, von dieser hier sogar die ersten drei in deutsch, die letzten drei in englischer Sprache. Das liegt an der traurigen Tatsache, dass offensichtlich der Verlag, der sie übersetzt hat, pleite gegangen ist, bzw. sich, um das zu vermeiden, bereits zuvor gegen die Fortsetzung der Reihe um Georgina Kincaid entschieden hat. Nun, ich hätte ihnen definitiv mein Geld gegeben, denn Georgina und ihr Leben, das auf der einen Seite so normal scheint und auf der anderen totalem, übernatürlichem Chaos gleicht. Ich kehre jedes Mal gern in ihre Freundestruppe aus den verschiedensten Wesen zurück, denn deren Chemie stimmt einfach auf zwiespältige Art. Mit dem Kobold Hugh, den Vampiren Peter und Cody, sowie dem Engel Carter, aber auch wenigen menschlichen Abkömmlinge wie Seth oder Doug, wird es in Georginas Leben definitiv niemals langweilig. Die Autorin präsentiert uns auf jeden Fall mal wieder eine packendes und wendungsreiche Begebenheit aus dem Leben des Succubus und schont dabei weder unsere Seelen, noch unsere Herzen. Mit Georgina leiden wir mit, können aber auch aufgrund ihrer Schlagfertigkeit und derer ihrer Freunde oftmals schmunzeln oder gar auflachen.
Carter blieb unbeirrt. „Sie ist harmlos – es sei denn, du bist ein Gott, der Drogen vertickert, oder ein Nephilim. Oder ein introvertierter Schriftsteller.“
– S. 32
Mit neuen Figuren wie Tawny, Niphon und Maddie wird Georginas normalerweise recht ausgeglichenes, wenn auch sicher nie langweiliges Leben auf ganz neue Hochtouren gebracht. Wir erhalten wundervolle Einblicke in die Arbeit der Unterwelt, aber auch in die Vergangenheit und früheren Liebesbeziehungen unseres liebsten Succubus, die mithilfe dieser Erinnerungen ihre momentane Beziehung zu Seth zu verstehen und zu bewahren versucht. Dass ganz verschiedene Gründe gegen diese spricht, nicht zuletzt sein Menschsein und ihr Wille, ihn nicht zu verletzen, steht ihrer tiefen Verbundenheit und ihrer wundervollen Chemie gegenüber, die wir in vielen kleinen Gesten und Szenen erleben dürfen. Gerade aber nicht ausschließlich dies haben mein Herz für diese Fortsetzung höher schlagen lassen und mich nur so durch die Seiten getragen. Die regelmäßig auftretenden, prickelnden Abenteuer, denen unsere Protagonistin berufsbedingt nachgehen muss, sowie zum Großteil des Buches unbekannte, übernatürliche Begebenheiten und Kräfte taten definitiv aber auch ihr Übriges, um dieses Buch zu einem Leseerlebnis zu machen.
Fazit: Eine prickelnde, emotionale und wendungsreiche Rückkehr in das tägliche Chaos im Leben von Georgina Kincaid, die ihre Seele an Dämonen und ihr Herz an ihren liebsten, introvertierten Schriftsteller verloren hat. Dass das nicht gut gehen kann, aber auch nicht ihr einziges Problem ist, zeigt dieser Band auf humorvolle und rührende Weise.