Hallo ihr Buchverrückten und Reisebegeisterten,
diesen Post wollte ich bereits seit einigen Wochen verfassen. In meinem Kopf hat er bereits enorme Ausmaße angenommen, doch nun muss ich realisieren, dass ich keine Zeit habe, um ihn dermaßen auszuweiten. Zurzeit geht so viel vor sich, dass die Erinnerungen an diesen wundervollen Urlaub langsam verblassen. Dennoch möchte ich noch ein paar Highlights mit euch teilen, werde jedoch zu einer gekürzten Form greifen. Zudem erhaltet ihr diesen Post außerhalb meines gewohnten Posting-Rhythmus, damit ihr ihn unmittelbar zu lesen bekommt.
Wundervolle Gesellschaft
Ich hatte nicht nur das Glück, eine wundervolle Reisebegleitung zu finden, sondern auch einen kostenfreien, gemütlichen Platz zum Schlafen. Sarah von The Happy Novelist begleitete mich und wir kamen bei Freundinnen unter, die ich während meines Auslandssemesters kennengelernt hatte. Gemeinsam entdeckten wir die Stadt erneut – oder in Sarahs Fall zum ersten Mal. Ich schleppte sie den Arthur’s Seat nach oben und sie mich in wundervolle Buchläden. Dass ich dabei auch schwach wurde und eine signierte Erstausgabe von V. E. Schwabs Gallant mitnahm, war beinahe vorhersehbar. Zudem erkundeten wir zusammen die kulinarische Szene, besuchten eine Musical-Produktion und durchlebten beide Tage der Schwäche, als wir kränkelten. Nicht der perfekte Urlaub – aber ein Urlaub in perfekter Gesellschaft.
Zudem durfte endlich jene Gesichter wiedersehen, die mir seit meiner Abreise vor Weihnachten 2020 nicht mehr vergönnt waren zu sehen. Einzig meine beste Freundin hatte ich zuvor bereits wieder einmal getroffen und durfte auch jetzt endlich wieder für zwei Tage ihre Gesellschaft genießen. Leider erscheint dies nie genug Zeit zu sein. Noch wird es das jemals.
Endlich nachgeholt
Direkt bei unserer Ankunft nahm ich Sarah mit zu der Naked Bakery, denn diese hatte einfach die beste Auswahl an veganem Gebäck. Doch dort war ich immerhin schon einmal. Andere Lokale hatte ich zuvor nicht testen können, weswegen es das nun nachzuholen galt. Ich genoss ein grandioses Menü im Paraside Palms. Ambiente und Essen sind einfach auf den Punkt und locken mich beim nächsten Mal sicher erneut in diese coole Bar. Auch im Harmonium konnte uns die Auswahl an Speisen uns überzeugen und geschmacklich mitreißen. Ich genoss die Mac’n’Cheese, Sarah einen Burger. Ein weiteres Highlight stellten definitiv die verschiedenen Gebäcke von Missy’s Cupcakes dar. Am letzten Tag genossen wir zudem noch eine komplett vegane und unglaubliche Tea Time im Beetroot Sauvage. Für diese kulinarischen Highlights schmiss ich mein Geld praktisch aus dem Fenster, doch ich bereue nichts davon!
Good Life
Kulturell ging für uns, besonders aber für mich, einiges ab. Der eigentliche Grund für die Reise nach Edinburgh war ein OneRepublic-Ticket aus meinem Auslandssemester. Das Konzert fand nun endlich im SEC Armadillo Glasgow statt. Leider ging es mir gerade an dem entscheidenden Samstag richtig mies. Ich hatte mich wohl arg erkältet, da mich die Sonne im sonst so wolkigen, windigen Edinburgh getäuscht und verlockt hatte. Dennoch quälte ich mich in die Bahn und in die Landeshauptstadt. Dort wurden all meine Mühen belohnt. Erst lief ich doch tatsächlich in der Stadt an Sänger Ryan Tedder vorbei, war jedoch zu geschockt, um ihn anzusprechen. Dann trag ich Zach Filkins, den Bassisten, vor der Konzerthalle und ergatterte doch tatsächlich ein Foto mit ihm. Und zu guter Letzt genoss ich das Konzert trotz meines anfänglichen Schwächegefühls ungemein. Die Setlist war fast dieselbe wie in Düsseldorf, doch es gab einen zusätzlichen Vorakt. Zudem war Ryan bedeutend spielerischer und redseliger. Zudem kam er mir ungemein nah, als er durch die Menge ging und dabei sang. Ein unglaubliches, sich auf jeden Fall lohnendes Erlebnis.
Doch noch vor dem Konzert, am Freitagabend, und auch danach erlebte ich wundervolle Kultur. Im Edinburgh Playhouse sahen wir uns die tourende Darbiertung von Waitress an. Leider hatten wir nicht die Hauptbesetzung, wurden aber dennoch gut unterhalten und von den Darstellungen mitgerissen. Obwohl ich das Musical bereits kannte, war ich erneut begeistert! Auch die National Gallery konnte mich noch einmal von Neuem für sich gewinnen. Endlich konnte ich die oberen zwei Räume sehen sowie das Gebäude für zeitgenössische Kunst besuchen und für mich entdecken.
Hoch hinaus und wieder nach Hause
Ich genoss eine wundervolle Woche mit meinen Freundinnen und in dieser Stadt, die ich so ins Herz geschlossen habe. Obwohl ich sie bereits sehr gut zu kennen glaubte, entdeckte ich neue Ecken. Vor allem drei der sieben Hügel, auf denen Edinburgh erbaut wurde, bestieg ich in diesen Tagen zum ersten Mal. Castle Hill, Arthur’s Seat, Calton Hill und Blackford Hill kannte ich bereits, wiederholte meine Ausflüge dorthin aber nur zu gern. Neu waren für mich die atemberaubenden Ausblicke vom Corstorphine Hill, Graiglockhart Hill und den Braid Hills. Alle sieben Hügel in unter sieben Tagen: Darauf kann ich doch sehr stolz sein, oder? Obwohl die Bilder nicht mithalten können, teile ich so gern die gegossenen Ausblicke mit euch!
Die Reise zurück nach Deutschland startete früher und endete zudem viel später. Wir hatten in Berlin extra erst einen abendlichen Flixtrain gebucht, um noch Brammibal’s Donuts besorgen zu können, doch dieser verspätete sich um 170 Minuten. Da kein Kommen in Sicht schien, entschieden wir uns schließlich doch für die Duetsche Bahn, mussten da aber natürlich einiges für bezahlen. Zumindest schafften wir es gegen 22 Uhr nach Hause und ich konnte meinen Frust über diese Rückreise, aber auch meine Freude über die letzten Tage mit meiner Mitbewohnerin und besten Freundin teilen. Was für ein Vergnügen und was für eine Stadt!
Ward ihr schon einmal in Schottland oder gar in Edinburgh? Wenn ja, was waren eure bisherigen Highlights? Wenn nein, was darf bei eurem ersten Ausflug dorthin keineswegs ausgelassen werden? Oder habt ihr gar kein Interesse an dieser Stadt?
Liebe Grüße, eure Sophia