Ein großer Roman über die Stärke der Frauen.
Noch kurz vor seinem Tod nimmt ihr Vater den Schwestern Nina und Meredith das Versprechen ab, sich um die pflegebedürftige Mutter zu kümmern. Doch der Versuch, dieses Versprechen einzulösen, gerät zur Zerreißprobe – die Mutter war ihr Leben lang kalt und abweisend zu ihren Töchtern, was bei Meredith und Nina tiefe Spuren hinterlassen hat. Denn auch sie haben Schwierigkeiten, Nähe zuzulassen, und drohen die Liebe ihrer Männer zu verlieren. Doch dann kommen sie dem Geheimnis der Mutter auf die Spur, das sie in eine weit entfernte Vergangenheit führt …
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Kristin Hannah ist die Königin der emotionalen Familiengeschichten über viele Jahrzehnte hinweg.
Mein erstes Buch der Autorin besprach ich in 2017 und seitdem habe ich wohl in jedem Jahr eines ihrer Werke genossen. Seit Die Nachtigall weiß ich genau, auf was für eine emotionale Achterbahnfahrt ich mich ab der ersten Seite einlasse. Doch mit Winterschwestern wurde mir einerseits eine vollkommen neue, rührende Geschichte geschenkt. Zeitgleich hat dieses Buch aber auch meine Erinnerungen an meine allererste Erfahrung mit der Autorin wieder erweckt. In 2017 habe ich die Lebensgeschichte von Vianne und Isabelle gelesen, die unter deutscher Besetzung ganz verschiedene Wege im zweiten Weltkrieg beschreiten. Heute erfahre ich erneut von den schrecklichen Realitäten starker Frauen in den 40er Jahren. In diesem Buch kombiniert die Autorin jedoch zwei Handlungsebenen und schenkt uns somit ein ganz neues Erlebnis, welches aber erneut die so an ihren Büchern geliebten Züge aufweist. Wir lernen wieder das Schicksal einer Familie, die Beziehung zweier Schwestern, den Kampf einer inspirierend starken Frau kennen. Dennoch ist diese Geschichte vollkommen anders als alle ihre bisherigen.
Freude, Schwermut, Kummer, all das gehörte zum Leben. Die Kunst war, an der Freude so lange wie möglich festzuhalten und dennoch nicht zu vergessen, dass ein geliebtes Herz – auch ein starkes – jederzeit aufgeben konnte. – Seite 445
Unsere Geschichte beginnt in den 70ern, spielt jedoch zum Großteil im Jahr 2000. Zudem entführt sie uns immer wieder zu den schrecklichen Ereignissen der 40er Jahre. Nina und Meredith als unsere Protagonistinnen sind trotz der Blutsverwandtschaft sehr verschieden. So liefern sie uns ganz unterschiedliche Blickwinkel auf das Leben und ihre eigene Familie. Eine Gemeinsamkeit ist jedoch ihre schwierige, kaum vorhandene Beziehung zu ihrer Mutter – zumindest bis sie hinter den in ihrer Kindheit erzählten Märchen wahre Begebenheiten vermuten. Die beiden Erzählebenen haben mich gleichermaßen fasziniert und durch die Seiten getragen. Bis zu einhundert Seiten habe ich am Stück gelesen, ohne das Buch auch nur zuzuschlagen. Die Reise, auf die wir uns begeben, fordert auch von den Leser*innen ihren Tribut. Gleichermaßen eröffnet sie uns aber auch ein vollkommen neues Verständnis historischer Begebenheiten, ebenso wie familiärer Konflikte. Winterschwestern erzählt ganz typisch für Kristin Hannah von Liebe, Familie und der Kraft starker Frauen. Doch zum Weinen gebracht hat es mich als ihr erstes Buch seit Die Nachtigall.
Fazit
Voller Feingefühl und Geschick verwebt Kristin Hannah zwei gleichermaßen rührende Geschichten, deren Zusammenhang uns erst zum Ende hin im vollen Ausmaß bewusst wird. Nachdem Die Nachtigall uns die deutsche Besetzung Frankreichs voller Schrecken vor Augen führt, erzählt Winterschwestern nicht nur von der unübertroffenen Stärke von Frauen in Stalingrad, sondern auch von der spät erblühenden Bindung zwischen einer gezeichneten Mutter und ihren Töchtern.
Die Autorin:
Kristin Hannah, geboren 1960 in Südkalifornien, arbeitete als Anwältin, bevor sie zu schreiben begann. Heute ist sie eine der erfolgreichsten Autorinnen der USA und lebt mit ihrem Mann im Pazifischen Nordwesten der USA. Nach zahlreichen Bestsellern waren es ihre Romane »Die Nachtigall« und »Die vier Winde«, die Millionen von Leser:innen in über vierzig Ländern begeisterten und Welterfolge wurden.
Im Aufbau Taschenbuch liegen ebenfalls ihre Romane »Die andere Schwester«, »Das Mädchen mit dem Schmetterling«, »Die Dinge, die wir aus Liebe tun«, »Die Mädchen aus der Firefly Lane«, »Liebe und Verderben« und »Winterschwestern« vor. Q