Eine ergreifende Geschichte darüber, wie Liebe, Freundschaft und der Mut, sich anderen zu öffnen, ein Leben für immer verändern können.
Der Junge Yunjae ist ein Außenseiter. Eine angeborene Erkrankung macht es ihm schwer, Gefühle wie Angst, Freude oder Wut zu empfinden. Als er von einem Tag auf den anderen auf sich allein gestellt ist, wächst er über sich hinaus, schließt überraschend Freundschaft und weckt Kräfte in sich, die er nie für möglich gehalten hätte …
Quelle, Hörprobe, Kaufen (Werbung)
Über Freundschaft und Gegensätze, die sich anziehen
Von diesem Buch hatte ich in den letzten Jahren bereits viel gesehen, es aber nie wirklich in Betracht gezogen, es zu lesen. Als ich es dann als Hörbuch sah, wollte ich ihm dennoch eine Chance geben. Es handelt von einem Jungen, der Gefühle fast gar nicht empfindet, insofern sie nicht physischer Natur sind. Als er erschreckende Entwicklungen in seinem Leben durchmachen muss, macht ihn diese Unfähigkeit nur noch mehr zum Außenseiter. Zugleich bringt ihn seine Rationalität und Distanziertheit in Kontakt mit einem anderen Jungen, der alles zu stark zu fühlen scheint und dadurch immer wieder in Schwierigkeiten gerät. Außerdem hilft sein klares, emotionsloses Denken einer Freundin, ihren Traum wiederzufinden. An all diesen Stellen war diese Geschichte wahrlich rührend und hat mich für sich begeistert.
Yunjaes Geschichte entfaltet sich auf faszinierende Weise. Sie ist schockierend, rührend und doch überraschenderweise hoffnungsvoll und nachvollziehbar. Sich in Fußstapfen einer Person zu versetzen, die Entscheidungen beinahe vollkommen emotionslos trifft und vollkommen rational durch das Leben geht, war eine bereichernde Erfahrung. Es erlaubt den Lesenden, ihr eigenes Leben zu abstrahieren und eine neue Perspektive auf dieses zu finden. Nichtsdestotrotz erweckt der Roman vielerlei Emotionen in uns und erzählt auf wundervolle Weise von Stärke, Freundschaft und gar Liebe. Mit hat die Freundschaft zwischen den gleichaltrigen Jungen am meisten bedeutet, doch auch Yunjaes Beziehung zu einem Freund seiner Mutter, der auf ihn aufzupassen gedenkt, hat mich berührt. Insgesamt war es faszinierend mitzuerleben, wie unser Protagonist sich entwickelt und verschiedene Beziehungen gestaltet und bewältigt.
Fazit
Ich bin recht blind in dieses Abenteuer gestartet, habe aber einige wundervolle Momente und Begegnungen darin gefunden. Dies ist ein emotionaler Roman über die Abwesenheit von Emotionen und die Bedeutung von menschlichen Beziehungen, der mich durchaus berühren konnte.
Die Autorin:
Won-pyung Sohn ist eine in Südkorea lebende Filmregisseurin, Drehbuchautorin und Romanautorin. Sie absolvierte ein Studium in Sozialwissenschaften und Philosophie an der Sogang-Universität sowie ein weiteres in Filmregie an der Korean Academy of Film Arts. »Mandel« ist ihr literarisches Debüt und wurde in Südkorea zu einem überragenden Erfolg. Q
Der Sprecher:
Marian Funk ist ein deutsch-tschechischer Schauspieler und Sprecher. Er studierte Schauspiel an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Frankfurt am Main, hat aber sehr schnell festgestellt, dass er sich nicht auf der Bühne, sondern vor einem Mikrofon am wohlsten fühlt. Neben Hörbüchern kann man seine Stimme in zahllosen Sendungen in Radio und Fernsehen, Podcasts und auch in der Werbung hören. Er lebt in Berlin und hat den Namen seiner Katze auf die Schulter tätowiert. Q