Als Gott zwischen stinknormalen Menschen? Nichts leichter als das – oder?! Loki ist der witzigste und trickreichste unter den nordischen Göttern. Findet zumindest er. Dumm nur, dass die anderen Bewohner Asgards seinen Humor nicht teilen und ihn auf die Erde verbannen. Unverschämtheit! Getarnt als Elfjähriger und ohne die Hilfe seiner göttlichen Kräfte, muss Loki beweisen, dass er es verdient, zu den anderen Göttern zurückzukehren. Schnell wird klar: Das Leben unter Sterblichen hat es in sich – mieses Essen, nervige Geschwister, fiese Lehrer, neugierige Mitschüler –, und Loki hat wirklich absolut keine Ahnung, wie man Gut von Böse unterscheidet. Seine Erlebnisse hält er in diesem Tagebuch fest – ironisch, geistreich und urkomisch!
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Greg’s Tagebuch trifft nordische Mythologie
An diesem Buch durfte ich gewissermaßen vor der Veröffentlichung mitarbeiten. Während meines Praktikums habe ich die Coverentwürfe mitverfolgt und dieser Neuerscheinung vorfreudig entgegen geblickt. Im Februar 2023 dürft ihr dieses Buch nun selbst erleben oder mit euren kleinen Liebsten teilen. Dabei unterhält dieses Kinderbuch sicherlich nicht nur die Kleinsten von uns. Mir haben besonders all die Anspielungen auf bekannte Legenden rund um Loki gefallen, obwohl die Geschichte anderenfalls vollkommen originell ist. Zwar treten bekannte Namen der nordischen Mythologie auf und bringen gewisse Charakterzüge mit sich, doch eine detaillierte Repräsentation der Figuren solltet ihr nicht erwartet. Das hat das Buch jedoch auch nicht nötig.
Ich kapiere nicht, was so toll daran sein soll, männlich zu sein. Wie es aussieht, haben die Götter von Asgard und die Menschen in Midgard diese seltsame Obsession gemeinsam. Lächerlich! Erst mal ist alles, was man als Man macht, automatisch männlich. Zweitens ist es schon gewagt, mich überhaupt als Man zu bezeichnen. (Ich war einmal ein weibliches Pferd, schon vergessen? Und zu diesem Thema könnte ich noch einige andere Geschichten erzählen …) – Seite 151
Loki ist bekannt für seinen bösen Humor und seine Vorliebe dafür, andere bloßzustellen. Er ist ein Liebling vieler Marvel-Fans aufgrund seines Charmes und seine Schlagfertigkeit. In dieser neuen Reihe von Louie Stowell wird er sicher auch zum Helden vieler Kinder. Besonders hervorzuheben ist dabei nicht seine moralische Größe, welche anderen Protagonist*innen von Anfang an gegeben ist. Hier dürfen wir genau verfolgen, wie wenig Loki anfangs über seine eigenen Taten reflektiert und wie er nie Fehler eingestehen kann. Das soll und wird sich aber mit der Zeit ändern. In diesem Buch findet er über erblühende Freundschaft einen Zugang zu den Gefühlen anderer Personen und den Auswirkungen seiner Taten auf eben diese. Er macht keine Hundertachtzig-Grad-Drehung, doch gerade das macht diese Erzählung so realistisch. Die kleinen Schritte und Erkenntnisse lassen unseren Protagonisten so glaubwürdig und nahbar erscheinen.
„Heute Abend werden wir Quality-Time verbringen und uns im Garten einen Ball zuwerfen.“
„Klingt eher, als wolltest du einen Hund abrichten“, sagte ich.
– Seite 162
Mit Witz und auch der einen oder anderen Auseinandersetzung verknüpft die Autorin die nordische Mythologie und unsere heutige Welt. Da unsere Protagonist*innen seit Jahrtausenden nicht mehr auf der Erde waren, entdecken sie auf humorvolle Weise moderne Geflogenheiten und Hilfsmittel. Somit wird Lokis Tagebuch, in dem er seine täglichen Aktionen und Erfahrungen dokumentiert, von lustigen Erläuterungen zu Videospielen, dem Internet oder dergleichen aufgelockert. Dies geschieht auch durch die liebevollen Illustrationen von Ulf K., die der deutschen Ausgabe innewohnen. Gespräche und Schauplätze werden damit zusätzlich veranschaulicht. Sie erleichtern das Lesen und Voranschreiten in der Geschichte durch comicartige Einschübe. Somit können wir durch die Seiten fliegen und dabei wundervoll unterhalten, aber auch durchaus belehrt und gerührt werden.
Fazit
Dieses illustrierte Kinderbuch erinnert dem Stil nach an Greg’s Tagebuch, kombiniert diesen jedoch mit nordischer Mythologie. So begeistert es nicht nur als ein neues, unterhaltsames und gar lehrreiches Leseabenteuer für Kinder, sondern bietet auch lustige Anspielungen auf bekannte Geschichten über den Gott des Chaos.
Die Autorin:
Louie Stowell, geboren 1978 in London, war Werbetexterin, PR-Agentin, Cartoonistin und Sachbuchautorin, bevor sie sich ganz der Belletristik widmete. Sie liebt Comics, Science-Fiction, Fantasy und alles, was lustig ist. Außerdem hat sie eine Schwäche für Wälder, Stadtfüchse und Mythologie. Zusammen mit ihrer Frau und Hund Buffy lebt sie in London. Loki – Wie man als schlechter Gott ein guter Mensch wird (oder auch nicht) (2023; Illustrationen: Ulf K.) ist ihr erstes Kinderbuch bei Hanser. Q