[Filmreview] Von zum Sterben komisch zu zum Sterben verdammt

Die Känguru-Chroniken (2020)

Als ich gehört habe, dass diese Bücher tatsächlich in einen Film adaptiert werden sollen, hielt ich es weiterhin für einen Werbe-Gag, denn nicht selten haben sich Marc-Uwe und das Känguru in den Büchern darüber unterhalten, wie ein Film über ihre Geschichte aussehen sollte. Damit wurde nun endgültig die vierte (oder wäre es dann schon die fünfte?) Wand eingerissen. Eingerissen wurde auch einiges im Film, auch ein wenig meine Erwartungen, wenn man es denn so sagen möchte. Ich war mir nicht einmal bewusst, dass ich gewisse Erwartungen an diese Verfilmung gestellt habe, aber beim Verlassen des Saals habe ich erkannt, dass dieser Film nicht das war, was ich mir erhofft hatte. Ich kann nicht sagen, dass er weniger lustig oder unterhaltsam als die Bücher selbst war, aber doch sehr anders. Was mich an den Buchvorlagen immer so gereizt hat, war, dass es eben keinen erkennbaren roten Faden gibt, dass wir den beiden Protagonisten auf vielen kleinen Episoden ihres Lebens folgen, an denen uns der Erzähler eben teilhaben lässt. Das sieht im Film etwas anders aus, der eben durchaus eine zusammenhängende Geschichte bietet und somit auch das ganze Drama, welches eine solche mit sich bringt, wenn man sie eben auf die Leinwand bringen will. Dennoch hat der Film viel Potenzial für leise und auch lautere Lacher zu bieten, erzählt von einem Kleinkünstler und „seinem“ Känguru auf unterhaltsame und ironische Weise, wie wir es bereits in den Büchern zu lieben gelernt haben, und bringt zugleich noch ein paar bewehrte Filmelemente zum Anklingen. Alles in allem keine schlechte Umsetzung, wenn auch nicht so nah an den Büchern wie insgeheim erhofft.

 

 


 

Sieben (1995)

Diesem Klassiker, wie man ihn schon nennen mag, habe ich unbewusst, aber dennoch aus guten Gründen bisher nicht meine Aufmerksamkeit geschenkt. Trotz grandioser Besetzung mit Morgan Freeman und Brad Pitt waren mir Thriller zumeist zu suspekt und eben nicht das, was ich mir für einen entspannten Abend aussuchen würde. Doch als mein bester Freund von der Komplexität und grandiosen finalen Wendung dieses Filmes geschwärmt hat, beschloss ich, ihm auch einmal eine Chance zu geben. Ich wurde zwar vor der bildlichen Ekelhaftigkeit einiger Sequenzen gewarnt, konnte den Film aber dennoch gut durchstehen und habe die andauernde Spannung sehr genossen. Auch empfand ich diesen Film trotz Serienmörder-Thematik nicht als klassischen Thriller, noch waren die Wendungen sonderlich vorhersehbar oder musterhaft. So konnte mich die gelobte finale Wendung zwar nicht unheimlich vom Hocker reißen, aber dennoch sehr mitnehmen und gar berühren. Das hatte ich leider oder vielleicht auch zum Glück tatsächlich erst wenige Minuten vor dem wahrhaftigen Eintreten erahnt. Den Schock unserer Protagonisten, die nach einigen Anfangsschwierigkeiten zu einem sehr gut harmonisierenden Ermittler-Team geworden sind, konnte ich dennoch deutlich spüren und gar mitfühlen. Wer auf einen Thriller mit einem ausgeklügelten Serienmörder-Plot Lust hat, sollte diesem Film definitiv vor vielen heutigen Streifen den Vorzug gewähren.

 

 


Ein sehr lustiger und unterhaltsamer und ein eher bedrückender, aber dennoch ebenso fesselnder Film haben mich in der letzten Woche begleitet und bewegt.
Seid ihr eher Fans von Komödien oder würdet ihr lieber zu einem Thriller mit so namenhaften Schauspielern wie Morgan Freeman und Brad Pitt ins Kino gehen?

 

Liebe Grüße, eure Sophia

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