[Rezension] Stolz und Vorurteil und Zombies von Jane Austen & Seth Grahame-Smith

Die größte Liebesgeschichte aller Zeiten –

Jetzt mit Zombies!

Der gut aussehende Mr. Darcy und ihre eigenen widersprüchlichen
Gefühle sind diesmal nur die geringsten Probleme, mit denen sich
Elizabeth Bennet herumschlagen muss. Denn aus London ergießt sich eine
Horde von Untoten über das Land, und Lizzie sieht sich plötzlich vor
eine Entscheidung gestellt: entweder ein Leben zusammen mit Mr. Darcy
oder Tod den Zombies. Oder doch beides? Q
(Werbung)
Jane Austen, Seth Grahame-Smith, Heyne Verlag
Pride and Prejudice and Zombies, übersetzt von Carolin Müller
480 Seiten, 61 Kapitel, Taschenbuch
ISBN 978-3-453-50400-4, 9,99€
Kaufen, Leseprobe
(Werbung)

Jane Austen

 (1775-1817) wurde in Steventon, Hampshire, geboren und wuchs im
elterlichen Pfarrhaus auf. Nach Meinung ihres Bruders führte sie «ein
ereignisloses Leben». Sie heiratete nie. Ihre literarische Welt war die
des englischen Landadels, deren wohl kaschierte Abgründe sie mit feiner
Ironie und Satire entlarvte. Psychologisches Feingefühl und eine
lebendige Sprache machen ihre scheinbar konventionellen
Liebesgeschichten zu einer spannenden Lektüre. Vor einigen Jahren wurde
Jane Austen auch vom Kino wiederentdeckt: «Sinn und Sinnlichkeit» mit
Emma Thompson und Kate Winslet gewann 1996 den Golden Globe als bester
Film des Jahres und den Oscar für das beste Drehbuch; «Stolz und
Vorurteil» mit Keira Kneightley war 2006 für vier Oscars nominiert. Q
(Werbung)

Seth Grahame-Smith

wurde 1976 in New York geboren und wuchs in
Connecticut auf. Er studierte Filmwissenschaften in Boston und arbeitet
als Drehbuchautor und Filmproduzent. Nebenbei schreibt er Bücher und
stürmt regelmäßig die amerikanischen Bestsellerlisten. Der Autor lebt
mit seiner Familie in Los Angeles. Q
(Werbung)

Meine Meinung

Ich war wirklich unheimlich gespannt auf dieses Buch, nachdem ich den Filmtrailer gesehen habe, und konnte nicht widerstehen, es im Bloggerportal anzufragen. Jedoch lag es dann doch eine ganze Weile auf meinem SuB und erst nach ein paar Wochen habe ich es endlich zur Hand genommen. Am ersten Tag las ich gleich 66 Seiten, jedoch konnte mich das Buch nicht so richtig packen, was vor allem daran lag, dass es halt noch in typischer Sprache des 18. Jahrhunderts geschrieben ist und daher für mich sehr gewöhnungsbedürftig war. Daher las ich an den folgenden Tagen maximal zwanzig Seiten, was aber auch durch die erste Schulwoche bedingt war. Dennoch gibt es bereits am Anfang einige Szenen und Aussprüche, die mich reizten und mich, trotzdem es manchmal sehr anstrengend war, vor allem abends, weiterlesen ließen. Erst am Wochenende konnte mich die Geschichte dann richtig packen, sodass ich Seite 206 bis 461 an einem Tag gelesen habe. Und wenn man einmal in dem Schreibstil dieser Autorin aus dem 18. bis 19. Jahrhundert drinnen ist, lässt sich die Geschichte auch schneller und leichter lesen.
„Eine Frau muss gründliche Kenntnisse in Musik, Gesang und im Tanz verfügen
– und natürlich in der Kampfkunst.“

Bereits in den ersten Kapiteln, die alle noch recht kurz sind, wurde mir klar, wie viele verschiedene Charaktere Jane Austen in diesem Buch geschaffen hat, auch wenn sie ja bereits in der Originalausgabe von „Stolz und Vorurteil“ existieren. Dennoch glaube ich, dass der Zombieaspekt, von dem ich lange Zeit nicht genau sagen konnte, wie ich ihn finde, ein paar neue Charakterstärken und -schwächen aufgezeigt hat. Jedoch war ich am Ende leider etwas enttäuscht, da der Zombieaspekt dann doch nicht wirklich oft zum Zug kam. Lediglich Charlotte, Elisabeths Freundin, war stark davon betroffen. Was mich dazu führt, dass ich einige kleine Sachen reicht unlogisch empfinde, zum Beispiel, wenn Lizzy ein Dolch durch die Hand gestoßen wurde und keiner bemerkt, dass sie in einen Kampf verwickelt war, aber dazu möchte ich nicht mehr sagen, da ich ansonsten noch spoilern würde.
„Ihr Defekt, Mr. Darcy, ist es wohl, alle Menschen zu hassen.“
„Und Ihrer“, erwiderte er mit einem Lächeln, „ist es, jeden willkürlich falsch zu verstehen.“
– Elisabeth und Mr. Darcy, S. 66
Die Charaktere waren mir an sich alle sehr lieb und es gefiel mir auch, dass manche von ihnen ziemlich nervig auftraten, solange sie dabei sie selbst blieben. Nach einer Weile kann man sich bereits denken, wie einzelne Figuren auf Geschehnisse reagieren. Weiterhin finde ich es unheimlich interessant und auch amüsant, dass sich nicht alle Charaktere als das herausstellen, für das man sie als Leser oder auch als Charakter in diesem Buch hält. So kann man sich auf einige Überraschungen bereitmachen, die den Titel „Stolz und Vorurteil“ wirklich völlig erfüllen. Die Protagonistin selber, Elisabeth Bennet, ist mir an einige Stellen zu makaber, was vermutlich aber von der Autorin beabsichtigt ist, während ich Mr. Darcy von Anfang an einfach unheimlich interessant finde und ihn schließlich sogar ziemlich vergöttere.
„Ich habe dagegen angekämpft, aber vergeblich. Es nützt nichts. Meine gefühle lassen sich nicht unterdrücken. Ich muss Ihnen einfach sagen, wie sehr ich Sie bewundere und liebe.“
– Mr. Darcy, S.215
Schlussendlich muss ich jedoch sagen, dass mich lediglich die Beziehung zwischen Darcy und Elisabeth, Bingley und Jane und die der beiden Schwestern begeistern konnte. Alles andere wird mir nach einer Weile vermutlich auch nur noch schleierhaft in Erinnerung bleiben. Dennoch muss ich zugeben, dass diese Geschichte wirklich sehr gut durchdacht ist und auch Geschehnisse, die zuerst willkürlich wirken, später noch eine große Bedeutung bekommen oder zumindest einen Teil zur Lösung eines Problems oder etwas Derartigem beitragen. Dennoch gibt es einige Stellen, die ich als recht langatmig empfunden habe und die hoffentlich in der filmischen Umsetzung kürzer gefasst werden. Da bleibt mir eigentlich nur noch zu sagen, dass ich sehr gespannt auf den Film bin, denn die Besetzung ist toll, während ich jedoch bezweifle, dass man alles in etwa zwei Stunden packen kann, was in diesem Buch vorkommt. Und da alles irgendwie zur Geschichte gehört, bin ich gespannt, was genau ausgelassen wird.

Fazit:

Mich persönlich konnte diese Geschichte nur zum Ende hin wirklich mitreißen. Mit Elisabeth konnte ich mich nicht immer wirklich gut identifizieren, vor allem nicht, wenn sie sich die meiste Zeit ausmalt, wie sie Darcy ermordet, um ihre Ehre zu retten. Da sich diese Einstellung zum Ende hin jedoch ändert und auch Darcy selber mehr Platz bekommt, um sich zu entfalten, konnte ich die letzten 150 Seiten noch wirklich sehr genießen, was mich nach dem schwierigen Start jedoch nicht mehr überzeugen konnte.
Herzlichen Dank für dieses Rezensionsexemplar an den Heyne Verlag und das Bloggerportal der Verlagsgesellschaft Randomhouse.
Liebe Grüße, eure Sophia

2 thoughts on “[Rezension] Stolz und Vorurteil und Zombies von Jane Austen & Seth Grahame-Smith

  1. Huhu,

    ich habe den Filmtrailer auch gesehen und für mich gesagt, dass das nichts für mich ist. Dabei kenne ich gar keine Jane Austen Bücher – aber ich mag die Zombie-Idee einfach nicht. Nach deiner Rezi denke ich, ich habe mich richtig entschieden und komme auch ohne klar 🙂

    Liebe Grüße
    Jasmin

    1. Hey Jasmin 🙂

      Ich denke wirklich, dass es bei diesem Buch sehr Geschmackssache ist, ob man es lesen sollte oder nicht. Vor allem ist es an einigen Stellen der makaber, was sicher nciht jedem gefällt, daher finde ich es schön, dass ich dir mit meiner Rezension helfen könnte, vermutlich die richtige Wahl zu treffen 🙂

      Liebe Grüße,
      Sophia

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

* Die DSGVO-Checkbox ist ein Pflichtfeld

*

Ich stimme zu