Ein flirrend heißer Sommer in einer amerikanischen Kleinstadt: Die
15-jährige Sofia würde am liebsten einfach nur die großen Ferien
genießen, mit ihren Freunden Partys feiern und im Fluss baden gehen.
Doch mit ihrer eigensinnigen Art hat sie unbeabsichtigt den Konflikt
zwischen ihrem besten Freund Oscar und seinem brutalen älteren Bruder
David verschärft. Aus ein bisschen Geplänkel entsteht eine gefährliche
Spirale der Gewalt. Dabei fangen mit der Ankunft eines alten Bekannten
von Sofias Vater die Probleme gerade erst an …
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Moira Frank, cbt, Einzelband (leider)
480 Seiten, 30 Kapitel, Hardcover
16,99€, ISBN: 978-3-570-16457-0
Moira Frank
studierte Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus in Hildesheim. Sie
hat in Anthologien und Zeitschriften veröffentlicht und war 2015
Stipendiatin des Klagenfurter Literaturkurses. »Sturmflimmern« ist ihr
Debütroman.
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Meine Meinung
Dieses Buch hat mich wirklich sehr positiv überrascht. Was vermutlich auch nicht so schwer war, da ich fast gar keine Erwartungen hatte. Der Klappentext und das Cover fand ich zwar auf den ersten Blick interessant, doch als das Buch, nachdem ich es angefragt hatte, dann auch bei mir ankam, habe ich es erstmal auf meinen Rezensionsbuchstapel gelegt und dort blieb es auch eine ganze Weile. Aber jetzt bin ich unheimlich froh, dass ich es endlich gelesen habe, denn auch wenn ich keine großen Erwartungen hatte, hat mir dieses Buch im letzten Monat von meinen gelesenen Bücher mit am allerbesten gefallen. Schon alleine der Prolog hat mich gepackt und die Spannung enorm in die Höhe getrieben. Auch wenn das erste Kapitel mich dann etwas sitzen ließ, da dieses neun Jahre später spielt und sich die Dinge etwas „normalisiert“ haben, geht es schnell wieder los und wurde erneut unheimlich spannend. Denn der Sommer, der vor Sofia liegt, wird ihr Leben in ihren Grundfesten erschüttern und nicht nur sie selbst bedrohen.
„Ich mache nur Scherze, Sofia“, sagte Isaac beschwichtigend. „Walter weiß das.“
Sofia, die bereits wutentbrannt den Mund geöffnet hatte, brach ab und wiederholte itrritiert: „Walter?“
Schill fuhr sich mit der Hand übers Gesicht und sagte dann, jetzt ohne jeden Hohn und mit mörderischer Ruhe: „Hör auf, mich so zu nennen.“
– Isaac, Sofia und Schill, S.195
Sofia war mir zuerst etwas suspekt, doch so länger ich von ihr las, desto mehr konnte ich mich in sie hinein versetzen und habe sie auch wirklich gern gehabt. Auch wenn viele sie als naiv und kindisch abstempeln, habe ich vor allem an ihr bewundert, dass sie alles in ihrer Machtstehende tut, um diejenigen, die ihr etwas bedeuten zu beschützen. Da kommt sie ganz nach ihrem Dad Schill, den ich von allen Charakteren in diesem Roman am meisten ins Herz geschlossen habe. Warum, möchte ich euch nicht verraten, denn diese Kleinigkeiten verstreuen sich über das gesamte Buch. Vermutlich würden euch seine Gesten und Äußerungen auch nicht besonders viel bedeuten, wenn ihr den Hintergrund, also das gesamte Buch, noch nicht gelesen habe, was ich euch sehr ans Herz legen kann.
Für den Bruchteil eines Augenblicks war Sofia sicher, dass jemand geschossen hatte. Der Schock verkrampfte ihren ganzen Körper, bevor sie überhaupt wusste, was geschehen war, das Herz war ihr in die Kehle gesprungen. Schill hatte sie von ihrem Stuhl gestoßen und sich schützend zur Seite geduckt.
– S.234
Viele, von denen ich Meinungen zu diesem Buch gelesen haben, brachten an, dass es sehr brutal ist. Ich kann diesen Standpunkt sehr gut nachvollziehen, auch wenn ich es nicht… naja, so unheimlich brutal finde (GoT – Fan und so), doch dafür, dass das Buch ab 15 Jahren empfohlen ist, ist es meiner Meinung nach in Ordnung. Ich bin selber erst 16 und habe es, wie gesagt, nicht so krass empfunden, kann aber anderer Leute Sorgen verstehen. Ein Teil, der vielleicht noch etwas beängstigender sein könnte als die Brutalität, ist die Einsicht in die menschliche Psyche. Das klingt jetzt vielleicht eigenartig, aber ich fand es unheimlich interessant, die vielen verschiedenen Charaktere im Verlauf des Buches zu beobachten, wie sie sich den Situationen stellen, in die sie geraten. Auch Vorurteile spielen in diesem Buch, das in den 80ern spielt eine große Rolle.
Fazit:
Ein Debütroman, der mich vollkommen überzeugen konnte. Spannend, liebevoll und humorvoll.
Ein Ende, das mir hoffentlich noch lange im Gedächtnis bleiben wird.
Herzlichen Dank für dieses Rezensionsexemplar an den Verlag und das Bloggerportal der Randomhouse Verlagsgruppe!
Liebe Grüße, eure Sophia
Huhu!
Ich fand den Klappentext schon sehr interessant, und jetzt bin ich wirklich daran interessiert, es zu lesen! Sehr schöne Rezension, und ich bin mal gespannt ob es, falls ich es tatsächlich lese, mich auch als 40-Jährige noch begeistern kann! (Ich lese aber durchaus öfter mal Jugendbücher.)
LG,
Mikka
Liebe Mikka,
solltest du es wagen, dann wünsche ich dir ganz, ganz viel Freude mit dem Buch!!
Liebe Grüße,
Sophia