[Rezension] Ich treffe dich zwischen den Zeilen von Stephanie Butland

Mit Piercings und tiefschwarz gefärbten Haaren versucht Loveday, die
Welt von sich fern zu halten. Sie ist ein wahrer Büchernarr, umgibt sich
lieber mit Literatur als mit Menschen und trägt die Anfangssätze ihrer
Lieblingsromane als Tattoos auf dem Körper. Wirklich wohl fühlt sie sich
nur in Archies Antiquariat. Der alte Mann hat ihr nicht nur einen Job
gegeben, er akzeptiert sie vor allem, ohne Fragen zu stellen. Als
Loveday Nathan kennenlernt, scheint ihre Welt heller zu werden: Er nimmt
sie mit zu einem Poetry-Slam, und die Gedichte öffnen beiden einen Weg,
sich die Dinge mitzuteilen, für die ihnen sonst die Worte fehlen.
Zwischen den beiden entwickelt sich eine zarte Liebe. Doch dann werden
im Antiquariat Bücher für Loveday abgegeben, die sie zurück in ihre
Kindheit führen und schmerzhafte Erinnerungen an eine Familientragödie
wecken, die sie nur zu gerne weiter verdrängt hätte. Kann sie mit
Archies und Nathans Hilfe endlich mit der Vergangenheit Frieden
schließen und über die Ereignisse hinwegkommen, die ihr Leben so sehr
erschüttert haben? Q (Werbung)
Stephanie Butland, Droemer Knaur, 320 Seiten, 18 Kapitel, broschiert
9,99€, ISBN: 978-3-426-52075-8, Kaufen, Leseprobe (Werbung)

Stephanie Butland

Wenn Stephanie Butland nicht gerade in ihrem Gartenatelier ist und
Romane schreibt, arbeitet sie als Coach und Motivationstrainerin und
hilft Menschen, kreative Lösungsansätze zu finden. In ihrer Freizeit
liest, backt und strickt sie gern. Außerdem tritt sie gelegentlich bei
Poetry-Performances auf. Zusammen mit ihrer Familie lebt sie im
Nordosten Englands. Q (Werbung)

Meine Meinung

Dieses Buch hat mich wirklich innerhalb weniger Sekunden gefangen genommen, erst als ich den Klappentext und das Cover gesehen habe, dann auch noch einmal, als es schließlich wirklich ans Lesen ging. Die Geschichte von Loveday erzählt Stephanie Butland ergreifend, emotionsgeladen und spannend. Als ich das Buch zu lesen begann, habe ich nicht damit gerechnet, dass mein Herz tatsächlich ein paar Male einen Schlag aussetzen würde.
Ich hatte genügend Romane gelesen, um zu wissen, dass zwischenmenschliche Beziehungen
~ sich als die schönste Sache der Welt tarnten,
~ schwierig waren,
~ meistens zum Scheitern verurteilt waren,
~ und normalerweise aus einem Gewinner und einem Verlierer bestanden.
– S. 53f.
Ich konnte bereits nach wenigen Seiten wunderbar in die Geschichte abtauchen, denn sie ist locker geschrieben, entpuppte sich jedoch nicht als Kitsch oder schlicht und einfach als Liebesroman, sondern als äußerst tiefsinnig – viel mehr als ich es erwartet hatte. Dabei wurde, wenn möglich, ein Thema, dessen Umsetzung ich bei Colleen Hoovers neuestem Roman kürzlich erst gelobt habe, erneut aufgegriffen und ebenfalls unfassbar ergreifend und einfühlsam, zugleich jedoch auch realitätsnah wiedergegeben – wenn nicht sogar noch besser als bei Mrs. Hoover. Unsere Protagonistin hat gelernt, Büchern mehr zu vertrauen als Menschen, sodass ich mich wunderbar mit ihr identifizieren konnte. Sie hat mit der menschlichen Rasse nicht sonderlich viele gute Erfahrungen gemacht, nicht zuletzt mit ihrem Ex Rob, doch als sie Nathan trifft, will sie einen Schritt weiter gehen. Oder naja, eher will ihr Herz dies tun, denn Loveday selber wehrt sich vehement.
Also bei null, vorausgesetzt, Shakespeare hatte neben den zehn Prozent der englischen Sprache nicht auch noch das Zeitreisen erfunden.
– S. 225
Loveday und Nathan, aber auch Archie und sogar die leicht nervige Melodie sind wundervolle, dreidimensionale Charaktere, deren Handlungen man schnell auch ohne weiter zu lesen, abschätzen kann, weil man mit ihnen sogleich eine Art Freundschaft geschlossen hat und sie zu kennen glaubt. Ihre Geschichte ist tiefgehend, ergreifend, wendungsreich und erschütternd, hat mich vor allem am Ende mehrfach zum Weinen gebracht und mein Herz mit jedem weiteren selbstverfassten Gedicht unserer Protagonisten ein Stück mehr erobert und berauscht.

Fazit:

Ein Muss für alle Fans von Büchern! So einfach ist es. Dieses Buch bringt nicht nur die Macht der Liebe und Freundschaft, sondern vor allem die des geschriebenen und gesprochenen Wortes zum Ausdruck! Wunderschön und berührend!
Herzlichen Dank für dieses Rezensionsexemplar an den Droemer Knaur – Verlag!
Liebe Grüße, eure Sophia

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

* Die DSGVO-Checkbox ist ein Pflichtfeld

*

Ich stimme zu