Wo soll ich nur anfangen? Vermutlich zu Beginn dieses außergewöhnlichen Wochenendes. Der 01. bis 03. Juni liegt mittlerweile schon zwei Wochen zurück, wobei ich leider nicht eher dazu gekommen bin, diese Post zu verfassen. In den letzten Wochen ist einfach zu viel passiert, was ich euch aber nicht hier, sondern in meinem bald folgenden Dies und Das – Post berichten werde. Aber jetzt ist es endlich so weit und ich gebe euch einen kleinen Überblick über diee drei wundervollen Tagen, die ich in Düsseldorf mit ganz vielen, wunderbaren Menschen erleben durfte.
Die Reise begann für mich Freitag bereits um 8 Uhr von Zuhause aus. Der erste Halt war Halle, wo meine Sachen in ein anderes Auto umgeladen wurden. Von dort ging es dann mit Jenny von Jennys Bücherkiste etwa vier Stunden in Richtung NRW, durchs Ruhrgebiet bis zu ihr nach Hause. Fort sammelten wir auch noch Mira ein, führen in unser Hotel, luden alles ab und begaben und schließlich durch Registration im Düsseldorfer Hilton Hotel. Es hat sicherlich eine ganze Stunde gedauert, bis wir unsere Tickets in der Hand hielten, doch erst dann wurde mir so richtig bewusst, dass das wohl beste Wochenende des Jahres jetzt endlich wieder bekommen war.
Doch damit war der Freitag noch lange nicht zu Ende. Wie jedes Jahr besuchten wir das nahe am Hilton liegende Vapiano, bevor wir uns für Gil McKinneys Konzert anstellten. Als er mit Aaron und Amanda die Bühne betrat, konnte ich erst richtig glauben, dass ich erneut einige Schauspieler aus Supernatural treffen würde. Gil sang alle Lieder von seiner EP, brachte seine Fans zum Lachen und mich sogar am Ende mit „Not Over You“ von Gavin DeGraw zum Weinen. Weiterhin berührten er und Amanda mit Ed Sheerans „Perfect“ alle Anwesenden. Eineinhalb Stunden durften wir uns von Gils und Amandas fantastischen Stimmen, sowie Aarons Talent an den Tasten bezaubern lassen – ein gelungener verfrühter Auftakt für das Con Wochenende.
Und am nächsten Morgen in der Opening Ceremony hat Gil uns dann erneut mit seiner Stimme begeistert. Tatsächlich kann ich mich gar nicht mehr erinnern, welches Lied er gesungen hat, denn ich war viel zu aufgeregt, als all die anderen Stargäste ebenfalls auf die Bühne gekommen sind. Denn das Line Up war dieses Jahr wirklich vorzüglich: Gil McKinney, Alex Barima, Felicia Day, Ty Olsson, DJ Qualls, Mark Pellegrino, Alaina Huffman, Julian Richings und Mark Sheppard. Wenn das alles mal keine Gründe sind, sein Geld aus dem Fenster zu werfen.
Das allererste Panel, welches nach der ersten großen Pause begann, führte DJ und Ty auf die Bühne, die einige pikante Informationen auspackten und die deutsche Kultur ebenso wie das Leben an sich ausführlich diskutierten. Es war eine riesige Freude, DJs Empösung über deutsche Männertoiletten oder seine Angst vor der Welt außerhalb seiner Wohnung, die er sich außerdem mit Ty teilt, oder seine Auffassung von Kunst zu erfahren. Die Bilder und Erfahrungen, die während dieses Panels entstanden sind, sind wirklich unschlagbar – dabei war es gerademal das Erste.
Leider war es uns dann aufgrund des oben bereits gezeigten Bildes und dem nun folgenden nicht möglich, das nächste Panel wirklich ausführlich mitzunehmen, was ich im Nachhinein schon etwas bereut habe, da ich so eine der zwei wenigen Möglichkeiten vertreifen lassen habe, Felicia Day live zu erleben, auf die ich mich vor der Con mit am meisten gefreut habe. Dennoch habe ich am folgenden Sonntag noch ein paar unfassbar tolle Momente mit ihr teilen können, welche mir noch lange, lange in Erinnerun bleiben werden.
Diese beiden waren die einzigen Photos, die ich am Samstag habe machen lassen, denn ich wollte unbedingt keines der an diesem Tag noch stattfindenden Panels verpassen. Alaina Huffman und Julian Richings betraten als nächstes die Bühne und vor allem letzterer hat mich total umgehauen. Mit seinen 63 Jahren versprüht Julian noch immer unheimlich viel Lebensfreude und Energie, die das gesamte Publikum mitgerissen hat. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass er mich an diesem Wochenende am meisten begeistern konnte. Unter anderem, da er uns in diesem Panel versprochen hat, zur Karaokeparty zu kommen, wenn er auch nicht singen kann, sich aber stattdessen gerne für uns zum Affen zu machen. Das hat er dann tatsächlich getan, aber dafür haben wir ihn nur noch lieber gewonnen.
Und dann… kam Mark Sheppard. „It’s good to be back“, meinte er noch bei der Eröffnungszeremonie. Und diese Einstellung hat man ihm wirklich angemerkt. Er war zwar immernoch er selbst, aber trotzdem etwas sanfter zu uns, wenn man sein diesjähriges Panel mit dem vor zwei Jahren vergleicht. Er hat noch immer gestichelt, hat nun aber auch viel, viel mehr von sich preisgegeben. Er hat uns sogar ausführlich erklärt, warum er die Serie nach der zwölften Staffel verlassen hat. Was ich auch sehr interessant fand, war, als Mark die Staffeln nach ihrer Logik und Aufmachung bewertet hat. Dabei meinte er zum Beispiel, dass er die siebte Staffel wirklich gut findet, sie aber eher erst später in der Serie angebracht hätte. Zum Ende seines Panels dankte er uns allen noch einmal ausführlich und berührend, befahl uns beinahe, uns wieder hinzusetzen, nachdem wir mit Bannern und dem Ausruf „Long live the king“ aufgestanden waren. Gil meinte später sogar, er wäre völlig sprachlos im Green Room gewesen.
Nach den Stargast – Panels folgte dann am Samstag das Raffle mit DJ und Ty, bei dem man mit seinen Losen noch einmal Autogramme, Photos oder andere coole Items und Fanartikel gewinnen konnte. Die beiden boten erneut eine erinnerungswürdige Show, wenn auch nur ein winziger Prozentsatz des Publikums mit einem Gewinn aus dem Saal gehen konnte. Danach gingen wir erneut Essen, nur um zu einer etwas schlecht geplanten Autogrammstunde zurückzukehren. Da Felicia um einen zeitigeren Termin gebeten hat, konnten die Photos von Mark Sheppard, dessen Photostunde die letzte gewesen ist, erst anschließend abgeholt werden und so liefen nun viele die Gefahr, ihr Photo nicht rechtzeitig zu erhalten und dadurch ihr Autogramm mit Mark S. zu verpassen. Zum Glück wurden die Betroffenen dann vorgelassen, um das zusätzlich gekaufte Photo für das ebenso zusätzlich gekaufte Autogramm abzuholen. Jenny und ich verzichteten jedoch darauf, uns an diesem Samstag unsere Autogramme abzuholen.
Doch mit der Autogrammstunde war dieser Tag ebenso wenig zu Ende. Denn das wirklich große Event, welches jedes Jahr eines meiner Highlights ist, stand noch bevor: die Karaoke – Party. Ich hatte mich im Vorhinein für zwei Songs aus „The Greatest Showman“ eingetragen und war geradezu geschockt, als „The Other Side“ bereits als viertes Lied aufgerufen wurde. Noch geschockter war ich, als sich nur ich eingetragen hatte, mal von Alex Barima, einem der Stargäste, abgesehen. Doch ich hatte mir so sehr vorgenommen, mich auf die Bühne zu trauen, während die Gäste noch darauf sind, dass ich nun nicht zögerte. Mich hat man am Ende vermutlich trotz Mikrofon nicht gehört, da Alex nicht nur laut, sondern an einigen Stellen sogar ein wenig falsch gesungen hat, aber diese Erfahrung dort auf der Bühne war einzigartig. Nicht nur, dass Gil mich mitten auf sie geschoben hat, sondern schlicht und einfach der Fakt, dass ich zwischen DJ, Alex, Ty, Julian und, und, und stand. Ich habe dermaßen gezittert, das könnt ihr gar nicht glauben! Zum Glück hat Jenny ein Video von dem ganzen Auftritt gemacht, sodass ich alles später noch einmal nachvollziehen konnte.
Am Ende des Abends war ich bestimmt fünf oder sechs Mal auf der Bühne, auch noch, oder besser gesagt vor allem, als die Stars sich dann verabschiedet hatten. „This is me“, „Wannabe“, „What’s going on?“ und bei noch weiteren Liedern habe ich mir die Seele aus dem Leib geschrien und doch war die Masse vor dem Publikum bedeutend lauter. Es war ein fantastischer Abend mit unheimlich vielen, liebenswürdigen Menschen, welcher nur auf eine Weise enden konnte: mit „Carry on my Wayward Son“ von Kansas! Ich danke allen Anwesenden, die diesen Abend zu so einer besonderen Erinnerung gemacht haben.
Aber damit war gerade einmal der erste Tag der Convention beendet. Und der nächste wurde fast noch einmal besser. Allzu viel von den Panels kann und möchte ich gar nicht berichten, da leider so unheimlich viele gesagte Dinge wieder in Vergessenheit geraten sind, ich mit dem, woran ich mich erinnern kann, jedoch bereits sicher einen kleinen Roman verfassen könnte. Zu viel für so einen Post. Ty und Julian, Alaina und Felicia, Mark P. und Alex, DJ und Gil, bei jedem Panel gab es viele, wundervolle Momente, die man aber leider kaum nachvollziehen kann, wenn man nicht dabei war. Doch mit einem Ausspruch von Felicia (frei übersetzt) kann sich vermutlich jeder identifizieren: „Ja, es ist wirklich apokalyptisch. Kein Starbucks, kein Internet.“
Auch die Auction, bei der Items für mehr als 500€ weggingen, war ein kleines Highlight. Gil als Master of Ceremonies hat schnell gemerkt, wie gut die Stimmung wird, wenn er die Fünferschritte rhytmisch vertont, sodass das ganze Publikum mitklatschen kann. Auch Julian hat sich mal wiedr vollkommen gehen lassen, ist herumgesprungen, hat seine zu verkaufenden „Artikel“ präsentiert und diejenigen, die sie ersteigert haben, mit einer Umarmung belohnt. Alaina Huffmann unterstützte die beiden tatkräftig mit ihrem Charme und schlussendlich kam auch kurz vor Schluss noch Mark Pellegrino auf die Bühne, wobei er wohl ein wenig verschlafen hatte.
Schlussendlich holten auch wir an diesem Samstag unsere Autogramme, wobei dieses Mal die Bilder von Mark Pellegrino sehr langer im Druck brauchten. Doch schließlich hatten wir noch mit jedem der Gäste einen kleinen Moment. Mark P. meinte, ich solle meiner Meinung über die zweite Staffel von „13 Reasons Why“ tweeten, Alaina gab mir High Five, als sie schließlich sah, was auf dem Schild stand, das ich mit zu dem Photo OP gebracht hatte. Felicia war äußerst gerührt, als ich ihr sagte, wie viel ihr Buch und sie als Mensch mir bedeuten und verriet, dass sie trotz Baby an einer zweiten Autobiographie schreibt. DJ freute sich über meine Kenntnisse über „The Man in the High Castle“, wenn er mir auch ein paar traurige Fakten über die dritte Staffel nannte. Julian und ich tauschten uns kurz über seinen Auftritt in „Orphan Black“ aus, bei dem ich überwiegend das Gefüh hatte, sein Charakter wäre nicht so vertrauenswürdig wie er tat. Gil schrieb mir nicht nur seinen Namen auf sein Album, sondern auch eine Zeile aus dem von ihm geschriebenen Song auf die Rückseite. Und dann kam noch Ty, den ich sehr verwirrt habe, woraufhin er eigenartigerweise auf den Gedanken gekommen ist, dass Jenny und ich Schwestern sein könnten. Wie du meinst, Ty! Danke für diese wunervollen Minuten.
Viel bleibt gar nicht mehr zu sagen. Nach der Autogrammstunde haben wir unser ganzes Zeug zum Auto geschafft, in dem ja bereits unsere Koffer verstaut waren, sodass wir nach der Closing Ceremony aufbrechen konnten. Diese fiel leider ziemlich unspektakulär aus, da weder ein Fanvideo entstanden ist, noch ein Stargast für das folgende Jahr angekündigt wurde. Selbst Gil war davon etwas enttäuscht und sichtlich verwirrt. Die Stars bedanken sich dafür, nach Deutschland gekommen sein zu dürfen, wir bedankten uns bei ihnen für die wundervolle Zeit mit viel Applaus. Dann war alles ziemlich schnell vorbei.
Auch wenn dieser letzter Auftritt etwas knapp war, konnte er dem Wochenende an sich keinen Abbruch tun. Es war fantastisch und ich danke allen, die dabei waren, allen alten und neuen Bekanntschaften für diese umwerfende Zeit! Jenny, Mira, Nina, Christine, Collin, Hanna, Hannah, Nadine… Ich kann euch gar nicht alle aufzählen, aber danke, danke, danke! Wir sehen uns nächstes Jahr!
Liebe Grüße, eure Sophia!