Bildquelle
Egal ob als historischer Roman aus der Feder von Donna W. Cross oder als Spielfilm unter der Regie von Sönke Wortmann oder, nun bewiesenermaßen, auch als Musical mit Musik von Dennis Martin, die Geschichte der Päpstin Johanna begeistert die Massen. Nach Aussage des diesjährigen Anastiasius – Darstellers Christian Schöne im Musicalsommer Fulda nicht ausschließlich, aber ganz besonders das Publikum der Abendsvorstellung am Donnerstag, dem 05.07.2018. Ich bin stolz, mich als eine der Besucher dieser Vorstellung bezeichnen zu dürfen und bereue keine Sekunde, den Weg auf mich genommen zu haben, um mir diese Geschichte musikalisch und tänzerisch unterlegt anzusehen.
Ursprünglich hat mich die Hauptdarstellerin Sabrina Weckerlin dazu verleitet, Karten für dieses Spektakel haben zu wollen, die Ankündigung, dass Mark Seibert ihren Gegenpart spielen würde, hat mich dann vollkommen überzeugt. Doch tatsächlich waren es nur in geringen Maße diese beiden Darsteller, die diese Aufführung zu einem solchen Erfolg gemacht haben. Selbstverständlich sind ihre Stimmen und Auftritte erneut über alle Maßen überzeugend und ergreifend gewesen, doch daran hatte ich mittlerweile nicht mehr gezweifelt. Sabrina und Mark haben eine ganz eigene Klasse erreicht, der sich einige andere aus dem Cast aber sicher auch anschließen könnten. Namen wie Anke Fiedler, Lutz Standop oder Christian Schöne sollte man sich besser merken. Spielen sie in eurer Nähe? Grandios! Müsstet ihr ein paar Stunden fahren? Nehmt die Fahrt auf euch!
Neben den Darstellern kann ich vor allem das einzigartige Bühnenbild loben, welches aus zwei Kulissen an den beiden Seiten einer sich drehenden Wand besteht, die sich mit jeder Drehung verändert haben. Egal ob Johannas Heimat, die Schule in Dorstadt, Rom, ein Schlachtfeld, ein Jahrmarkt, verschiedene Kirchen, alles war machbar und ausdrucksstark präsentiert. Ebenfalls erwähnen muss man die grandiosen Choreographien, die den Blick der Zuschauer manch einmal besser einzufangen wussten als die Sänger und Sprecher selber. Es passiert so unheimlich viel auf der Bühne, dass man überwältigt wird, aber auf rein positive Weise.
Die Musik ist fantastisch, denn sie wechselt zwischen herzzerreißenden Balladen, sowie Rhythmen, die zum Mitklatschen und Mitsingen einladen. Die Handlung ist mitreißend, historisch verknüpft, dramatisch und zugleich unterhaltsam. Anspielungen auf sowohl die nordische Mythologie und Religion, wie auch die vorherrschende katholische mit all ihren Regeln und Mustern brachten einen packenden Zwiespalt ins Stück und auch in Johanna zum Vorschein.