[Rezension] Cassandra – Niemand wird dir glauben von Eva Siegmund

Was tust du, wenn du alles verlierst?

Nachdem Liz und Sophie dem Sandmann entkommen sind, arbeitet Liz als Blog-Jounalistin bei Pandoras Wächter. Nach einem kritischen Artikel über die Abschaffung des Bargelds wird sie verhaftet – sie soll den Chef der NeuroLink AG getötet haben. Alle Beweise sprechen gegen sie – aber ist sie wirklich eine Mörderin? Als Liz verurteilt und aus Berlin verbannt wird, bleibt ihre Schwester Sophie in der Stadt zurück. Nun ist es an ihr, die Wahrheit herauszufinden, doch bald ist auch Sophie in Berlin nicht mehr sicher. Q (Werbung)

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Meine Meinung

Es ist wirklich eine viel zu lange Pause zwischen den ersten und zweiten Band dieser Dilogie geraten, die mir den Einstieg und, mich erneut in die Geschichte zu finden, zugegebenermaßen etwas schwer gemacht haben. Beziehungsweise blieben auch nach dem Hineinfinden noch einige Fragen, die sich erst lange Zeit später im Laufe der Geschichte beantworteten. Ich erinnere mich noch durch und durch positiv an den ersten Band, denn er hat mich in Atem gehalten und mitfiebern lassen, wenn auch nicht die ganze Dauer des Lesens über. Und so erging es mir auch mit diesem zweiten und finalen Band rund um Sophie und Liz, die Protagonistinnen. Doch ich muss diesem Folgeband zugestehen, dass er den ersten wirklich noch einmal in Charakterentwicklung und Spannung übertroffen hat, wenn für mich auch, vor allem zum Ende hin, viele Kleinigkeiten dem Ganzen einen Abbruch getan haben. Dennoch konnte ich das Buch sehr genießen, insofern ich die Zeit in den letzten drei Monaten gefunden habe, die es bei mir gedauert hat, es zu lesen.

Sophie und Liz sind sich sehr nahe stehende Zwillinge, nachdem die Ereignisse im ersten Band sie fest zusammen geschweißt haben, dennoch fiel es mir am Anfang schwer, diese Bindung erneut so recht nachzuvollziehen. An dieser Stelle und auch einer weiteren gegen Ende des Buches hätte ich mir diesbezüglich mehr gewünscht, um vollkommen verstehen zu können, wie sie sich im Bezug aufeinander verhalten. Da ich den ersten Band nun einmal vor einer ganzen Weile gelesen habe, fiel mir das Wahrnehmen dieser emotionalen Bindung etwas schwer. Dennoch wünschte ich mir von Zeit zu Zeit eine ebenso unerschütterliche Geschwisterliebe und ein ebenso großes Verständnis, wie die beiden füreinander haben, auch mit meiner eigenen Schwester.

Wer diesen zweiten Band für mich positiv gefärbt hat, war Cliff, der den beiden zunehmend helfend unter die Arme greift, aber auch an sich meiner Meinung nach ein sehr interessanter und sympathischer Charakter ist, dessen Hintergrundgeschichten und Zukunft ich mir hin und wieder ausgemalt habe. Dahingegen konnte ich leider mit Linus kaum etwas anfangen, wovon ich sehr enttäuscht bin. Auch verliert sich sein Charakter gegen Ende des Buches ziemlich und das auf verschiedenste Weisen, die nun ebenfalls eher Enttäuschung in mir hervorrufen. Dennoch kann ich Eva für diesen Abschluss nur loben.

 

Fazit:

Trotz kleiner Schwächen kann ich Eva nicht absprechen, hier ein wirklich facetten- und wendungsreiches Werk geschaffen zu haben, das dieser sozialkritischen Jugenddilogie einen würdigen Abschluss verschafft und zum Ende hin echte Emotionen in mir aufgewirbelt hat. Danke, dass wir Sophie und Liz auf ihrer abenteuerlichen Reise begleiten durften!


Eva Siegmund

stellte ihr schriftstellerisches Talent bereits in der 6. Klasse bei einem Kurzgeschichtenwettbewerb unter Beweis. Nach dem Abitur entschied sie sich zunächst für eine Ausbildung zur Kirchenmalerin und studierte dann Jura an der FU Berlin. Nachdem sie im Lektorat eines Berliner Hörverlags gearbeitet hat, lebt sie heute als Autorin an immer anderen Orten, um Stoff für ihre Geschichten zu sammeln. Q (Werbung)

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