[Musical] Musicalsommer Tecklenburg 2019

Liebe Leser,

heute kann ich euch nur erneut wärmstens den Musicalsommer in Tecklenburg ans Herz legen. Das zweite Jahr in Folge haben meine Mom und ich die Kosten und die fünfstündige Fahrt auf uns genommen und es keine Sekunde lang bereut. Die Produktionen, welche man in Tecklenburg sehen kann, sind ausnahmslos grandios und mit großen Namen und talentierten Neuentdeckungen besetzt. Dieses Jahr hatten uns die Stücke, Don Camillo & Peppone, sowie Doktor Schiwago selber nicht übermäßig angesprochen, dafür aber der Cast bestehend aus Musicalgrößen wie Jan Amann, Thomas Borchert, Patrick Stanke, Kevin Tarte, Wietske van Torgeren oder auch Milica Jovanovic. Noch mehr haben mich diese Namen gelockt, dass sie gemeinsam auf einer wundervollen Freiluftbühne anzutreffen waren und ich dabei viele von ihnen zum ersten Mal live erleben können würde. Und so kam es. Und ich war verzaubert von der ersten bis zur letzten Sekunde.

 

Doktor Schiwago

Das erste Stück, welches wir uns in diesem Jahr angesehen hat, hatte einen äußerst ernsten Hintergrund, und doch wurde das Publikum auf passende Weise hin und wieder zum Lachen gebracht. Basierend auf dem Roman von Boris Pasternak, erzählt das Musical ebenso die Geschichte von Jurij Schiwago, der verwaist zu einem Doktor und Poeten herangewachsen ist und seine Ziehschwester Tonia heiratet, bevor er in den Krieg zieht und dort mit der Krankenschwester Lara zusammenarbeitet, die mehr als das Leid im Krieg teilen. Die Geschichte der beiden, aber auch von Jurijs Ehefrau hat mich persönlich sehr emotional mitgenommen, die Darbietungen von Jan Ammann als Jurij, Milica Jovanovic als Lara und Wietske van Torgeren als Tonia waren unheimlich überzeugend und ihre Stimmen gingen mitten ins Herz. Mit diesen drei hörte der großartige Cast und die namenhaften Darsteller jedoch nicht auf. Kevin Tarte überzeugte als mürrischer Vater von Tonia, Dominik Hees als Ehemann der Rolle seiner Ehefrau im Richtung Leben, als Pascha, der um Laras Herz kämpft – wenn auch auf sehr eigene Art und Weise. Des Weiteren ist Bernhard Bettermann als Staatsanwalt Viktor Komarovskij zu sehen,  wobei er zwar nicht unbedingt als Sänger, dafür aber in dieser Rolle als Schauspieler brillierte, denn auch so ein Bösewicht muss überzeugend dargestellt werden.

Wer eine bewegende Geschichte über das Leben eines Doktors und Poeten, welcher tiefe Gefühle für mehr als eine Frau empfindet, in der Zeit des ersten Weltkrieges und der Zeit danach erleben will, der sollte sich dieses Stück mit den berührenden Melodien und einem solch verlockenden Cast unbedingt noch bis zum 14. September in Tecklenburg ansehen!

 

Don Camillo & Peppone

Noch mehr brillierte und überzeugte mich aber dieses zweite angesehene Musical: Don Camillo & Peppone ist die Geschichte eines Dorfes in Italien, in dem der Pfarrer, gespielt vom außergewöhnlichen Thomas Borchert, und der neu gewählte, kommunistische „Birgamaister“, verkörpert von Patrick Stanke, immer und immer wieder aneinander geraten, wodurch nicht nur das Leben einzelner, sondern schlussendlich auch des gesamten Dorfes auf dem Kopf steht. Neben ihnen geraten auch Nachbarn und dadurch auch deren schwer verliebte Kinder, gespielt von der frisch vermählten Milica Jovanovic und ihrem Dominik Hees, die auf der Bühne nicht nur den einen wundervollen Kuss teilten. Ihre Väter werden von Kevin Tarte und Jörg Neubauer dargestellt und geraten nicht nur körperlich, sondern auch gesanglich auf grandiose Weise aneinander. Aber auch mir bisher nicht bekannte oder in dem vorherigen Jahr noch nicht aufgefallene Darsteller wie Florian Albers, Barbara Tartaglia, Sebastian Brandmeir oder Femke Soetenga konnten mich vollkommen von sich überzeugen, sodass ich von nun an die Augen nach ihnen offen halten werde.

Dieses Stück hat die gesamte Zuschauermenge nicht nur am Ende begeistert grölen lassen, sondern ab der ersten Minute zum Lachen gebracht – tatsächlich sogar bereits vor dem Beginn der Vorstellung. Urkomisch und doch bewegend, das muss man erst einmal schaffen! Don Camillo & Peppone schafft es und würde es auch viele weitere Male schaffen, denn nicht nur die Geschichte reißt einen mit, sondern auch die Lieder, die mir noch Wochen später im Kopf herum geistern werden.

Ein Stück über Zwiespalt bis auf den Tod, aber auch die Macht, einen solchen zu überkommen. Berührend, bewegend, zum Mitsingen und Klatschen bewegend und top besetzt! Leider kann ich euch nun nicht mehr sagen, dass ihr es euch ansehen sollt, denn auch wenn ich euch dieses Vergnügen vom ganzen Herzen gönne, ist die Spielzeit leider mit dem 25.08. abgelaufen. Ich hoffe sehr, dass es mit einem ähnlich fantastischen Cast erneut in Deutschland aufgegriffen wird, denn ich persönlich würde es mir nicht nur noch einmal ansehen.

 


 

Zwei Stücke, die mich auf ihre Weise beide sehr mitreißen konnten und dann auch noch mit einem fantastischen Ensemble und einem namenhaften und äußerst talentierten Cast perfektioniert wurden. Ein Erlebnis wie selten ein anderes. Da kann Hamburg als eigentliche Musicalhauptstadt Deutschlands einfach nicht mithalten, egal wie sehr ich unter anderem Mary Poppins mittlerweile liebe.

Liebe Grüße, eure Sophia

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