[Rezension] Aschenkindel von Halo Summer

Jedes Mädchen wäre dankbar, auf den Ball des Kronprinzen gehen zu dürfen. Schließlich will er sich dort eine Braut aussuchen. Doch Claerie Farnflee ist nicht wie andere Mädchen. Lieber bewohnt sie ein muffiges Turmzimmer, schuftet wie eine Dienstmagd und erträgt die Launen ihrer Stiefmutter, als sich an einen dahergelaufenen Prinzen zu ketten. So denkt sie – bis zu dem Tag, an dem sie im Verbotenen Wald einen Fremden trifft, der ihre Vorsätze ins Wanken bringt …

Quelle, Leseprobe, Kaufen (Werbung)

 

Meine Meinung

Dieses Hörbuch habe ich eher zufällig auf Audible entdeckt, es dort jedoch nicht zum ersten Mal gesehen. Da ich insgeheim ein Fan von Märchenneuerzählungen bin – oder auch an Märchen angelehnte Geschichten wie Das Reich der Sieben Höfe -, wollte ich diesem Buch eine Chance geben. Und es konnte mich tatsächlich bereits im ersten Kapitel von sich überzeugen. Ich kam wunderbar ins Geschehen herein dank Claeries teils sehr zynischen, aber unterhaltsamen Gedankengängen. Ihre Einstellung zum kurz darauf anstehenden Ball und auch dem heiß begehrten Prinzen – ganz typisch Aschenputtel/Cinderella – ist alles andere als zugeneigt. Und auch ihre Fee kann sie eher schlecht als recht leiden. Ein toller Ausgangpunkt für eine sich pausenlos weiter entfaltende und sehr hinreißende Geschichte.

Erst sehr viel später kamen, meiner Meinung nach, die ersten Makel hinzu, die ersten Plot Twists, die mir nicht weniger zugesagt haben. Aber schlussendlich konnte ich mich auch mit diesen sehr gut anfreunden. Dafür, dass das Buch so ausgefallen und humorvoll begonnen hat, ist es mir dann hin und wieder zu sehr in den Mainstream abgerutscht. Dennoch kann ich nicht umhin Claerie als Protagonistin sehr zu loben. Es hat mir viel Spaß bereitet, ihren Gedanken und ihren Erlebnissen zu folgen. Auch die Menschen, mit denen sie sich auseinandersetzen muss und es vielleicht auch freiwillig tut, hat die Autorin recht dreidimensional dargestellt und dem Leser damit erlaubt, sie ebenfalls ins Herz zu schließen.

Das Ende ist meinem Empfinden nach etwas zu knapp ausgefallen, wenn auch ebenfalls in schöner Märchenmanier. Nicht sonderlich märchenhaft, dafür aber hoch zu loben, sind einige Aspekte der Welt, sowie einige später folgende Wendungen, die man nicht kommen sieht, die der Geschichte aber noch einen ganz besonderen Drall geben.

 

Mein Fazit

Halo Summer hat mit Aschenkindel ein humorvolles und doch märchenhaftes Lesevergnügen geschaffen. Wer also eine Mischung aus einer fantasievollen Neuerzählung bzw. Alternativschilderung der Geschichte rund um Aschenputtel hat, dem wird dieses Buch definitiv schöne Lese- oder wie mir Hörstunden bescheren.

 

Halo Summer

schreibt, seit sie mit vierzehn Jahren die letzten Zeilen von „Herr der Ringe“ las und sich unter Tränen schwor, eines Tages eine ähnlich bewegende Geschichte zu verfassen – oder es wenigstens zu versuchen. Nach Abschluss ihres Studiums der Germanistik, Psychoanalyse und Religionswissenschaft in Frankfurt am Main volontierte sie beim Micky Maus Magazin und wurde Redakteurin für Kinder- und Jugendzeitschriften. Seit August 2011 veröffentlicht Halo Summer Romane für ein All-Age-Publikum, darunter die Fantasy-Serie „Die Sumpfloch-Saga“. Ihre Bücher haben sich bisher eine halbe Million mal verkauft; das Buch „Aschenkindel – Das wahre Märchen“ gewann 2016 den Kindle Storyteller Award. Halo Summer wohnt mit ihrem Mann und ihren zwei Hunden in Stuttgart. Q

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

* Die DSGVO-Checkbox ist ein Pflichtfeld

*

Ich stimme zu