[Kurzrezension] Emil und die Detektive von Erich Kästner

Zum ersten Mal darf Emil allein nach Berlin fahren. Seine Großmutter und die Kusine Pony Hütchen erwarten ihn am Blumenstand im Bahnhof Friedrichstraße. Aber Emil kommt nicht, auch nicht mit dem nächsten Zug. Während die Großmutter und Pony Hütchen noch überlegen, was sie tun sollen, hat Emil sich schon in eine aufregende Verfolgungsjagd gestürzt. Quer durch die große fremde Stadt, immer hinter dem Dieb her, der ihm im Zug sein ganzes Geld gestohlen hat. Zum Glück bekommt Emil bald Unterstützung: von Gustav mit der Hupe und seinen Jungs.

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Meine Meinung

Um genau zu sein ist entspringt diese Rezension einem Re-Read, denn bereits im Gymnasium musste ich das Buch lesen, woran ich mich aber auch nur noch aufgrund des darauf folgenden und nicht zufriedenstellenden Tests erinnern kann. Das Buch jetzt noch einmal in der Universität zu betrachten, legt den Augenmerk natürlich auf ganz andere Dinge. Jedoch möchte ich versuchen, das Buch unabhängig von unseren universitären Betrachtungsweisen zu bewerten.

Erich Kästner ist ein überall in Deutschland für seine Kinderbücher bekannter Autor und trotz der meiner Meinung nach etwas zu langen Einleitung, schreibt er sehr leicht verständlich und doch für Kinder mit einer gewissen Spannung versetzt. Emils Geschichte ist amüsant, sogar ein wenig nervenaufreibend und auch sehr schön, geradezu emotional, wenn man die Beziehung des Jungen zu seiner Mutter betrachtet. Von daher kann ich durchaus den Mehrwert sehen, den dieses Buch für junge Leser mit sich bringt. Auch legte der Autor viel Wert darauf, den Kindern das Lesen dadurch zu erleichtern, dass er ihnen im Vornherein bereits sagt oder eher beiläufig erklärt, worauf sie ihr Augenmerk legen sollten. Natürlich könnte man bei einigen Formulierungen oder auch Ansichten, die anscheinend im Buch vertreten werden, als Erwachsener unserer Zeit gerne die Augen verdrehen, doch ich schätze, dass die Tiefe so einiger Worte bei Kindern nicht auf empfindliche Ohren stößt und dadurch nicht länger hängen bleiben wird.

 

Fazit:

Ein spannender und scheinbar aus dem Leben gegriffener Kinderroman, der zu Mut und Aufmerksamkeit gegenüber einen Umfeld anregen soll. Von heutiger Warte aus betrachtet nicht perfekt und an einigen Punkten möglicherweise sogar kritisch, aber alles in allem eine schöne Geschichte.

 

Erich Kästner

Als die Nationalsozialisten am 10. Mai 1933 Bücher und Bilder unliebsamer Künstler verbrannten, waren auch Werke von Erich Kästner darunter. Seine zeitkritischen und satirischen Texte hatten ihn in Ungnade fallen lassen. Der am 23. Februar 1899 in Dresden geborene Journalist und Schriftsteller lebte und arbeitete weiter in Berlin und publizierte im Ausland. Die Gedichtbände „Herz auf Taille“ und „Lärm im Spiegel“ erschienen 1928 und 1929, ebenso sein bekanntestes Kinderbuch „Emil und die Detektive“. Nach dem Krieg lebte Kästner in München und rechnete als Mitglied der „Schaubude“ sowie in seinen Hörspielen und Liedern mit den Nazis ab. Er starb am 29. Juli 1974 in München. Q

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