[Rezension] Wild Cards – Die erste Generation 01: Vier Asse von George R.R. Martin (Hrg.)

Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg setzt ein wahnsinniger Wissenschaftler einen schrecklichen Virus frei. Jetboy, der größte Pilot seiner Zeit, will das Schlimmste verhindern und tritt dem Wissenschaftler am Himmel über New York in einer epischen Luftschlacht entgegen. Doch der Wild-Cards-Virus ordnet den Lauf der Geschichte bereits neu und bringt seltsam veränderte Menschen hervor. Doch ob Helden oder Schurken, ob gefürchtet oder bewundert, sie sind jetzt ein Teil der Gesellschaft – und die normalen Menschen müssen lernen, mit den Wild Cards zu leben.

Quelle, Leseprobe, Kaufen (Werbung)

 

Meine Meinung

Als diese Reihe damals im Deutschen erschienen ist, beziehungsweise die noch zuvor erschienene Reihe, welche sich mit einer späteren Generation der Wild Card – Betroffenen auseinander setzt, war ich sogleich begeistert von dieser Idee und habe mir den ersten Band unmittelbar gekauft. Das muss 2015 oder 2016 gewesen sein, denn seitdem staubt dieses Buch in meinem Regal ein. Um mich nun zum Lesen dieser SuB-Leiche zu motivieren, habe ich diesen ersten Band der Prequel-Trilogie als Hörbuch in Angriff genommen. Und die Idee, auf welcher diese Ganze Handlung basiert, gefällt mir noch immer, leider konnte mich die Umsetzung nicht vollends überzeugen.

Dieses Buch ist eine seitenreiche Anthologie und wurde demnach von vielen verschiedenen Autoren geschrieben, während George R.R. Martin, soweit ich das überblicke, nur eine Geschichte, sowie seinen Namen beigetragen hat. Von den anderen Namen kam mir keiner bekannt vor, jedoch haben mich ein paar der Autoren mehr von ihren Geschichten überzeugen können als andere. Da ich das Buch jedoch nur gehört habe, könnte ich diese mittlerweile nicht mehr benennen. Jedoch waren die Geschichten meiner Meinung nach alle auf ihre Weise fantasievoll, interessant und spannend, aber nur wenige haben mich wirklich berühren können. Dabei erzählt jede einzelne Geschichte von einer anderen Person, einem anderen Ass oder auch einem Joker – Menschen mit hilfreicher oder weniger hilfreicher Wild Card – „Begabung“. Dabei begleiten wir die jeweiligen Protagonisten, von denen immer in der Er-/Sie-Perspektive berichtet wird, teils ihr ganzes Leben, manchmal mehrere Jahrzehnte, andere Male nur wenige Stunden lang. Das alles führt zu einer sehr guten Mischung, die den Leser auf Trab hält.

Jedoch hatten diese vielen Geschichten, die vielen Charaktere und die teilweisen Überschneidung auch ihren Nachteil: hin und wieder fällt es nicht leicht, über alles den Überblick zu behalten. So sind mir gewiss beim Hören einige Überschneidungen gar entgangen, weil ich mich an vorherige Charaktere nach mehreren Stunden derer Abwesenheit nicht mehr gut genug erinnern konnte, um sie bei einem erneuten Auftreten wiederzuerkennen. Manchmal konnte ich das und das Wiedersehen hat mir gefallen, andere Male vermutlich jedoch nicht.

Hinzu kommen verschiedene Quellen, die in der Handlung aufgeführt werden, um die Geschehnisse in den passenden Zusammenhang zu setzen: Zeitungsartikel, Studien, Vorträge. Alles schön und gut und durchaus abwechslungsreich, aber nicht unbedingt mein Fall, denn oftmals fiel es mir dabei schwer, die Konzentration weiterhin auf das Erzählte zu lenken und mit den Gedanken nicht abzuschweifen.

 

Mein Fazit

Die Grundidee ist meiner Meinung nach unheimlich cool und ich werde aufgrund dieser auf jeden Fall auch den nächsten Band angehen, sowie die originale, vielleicht auch die Jokertown-Trilogie bei Gelegenheit beginnen, aber bei der Umsetzung hätte man sicher mit weniger mehr erreichen können.

 

George R.R. Martin (Hrg.)

wurde 1948 in New Jersey geboren. Sein Bestseller-Epos »Das Lied von Eis und Feuer« wurde als die vielfach ausgezeichnete Fernsehserie »Game of Thrones« verfilmt. George R.R. Martin wurde u.a. sechsmal der Hugo Award, zweimal der Nebula Award, dreimal der World Fantasy Award (u.a. für sein Lebenswerk und besondere Verdienste um die Fantasy) und dreimal der Locus Poll Award verliehen. 2013 errang er den ersten Platz beim Deutschen Phantastik Preis für den Besten Internationalen Roman. Er lebt heute mit seiner Frau in New Mexico. Q

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

* Die DSGVO-Checkbox ist ein Pflichtfeld

*

Ich stimme zu