[Rezension] I’ll push you von Justin Skeesuck und Patrick Gray

Mehr als nur ziemlich beste Freunde…

Mit 16 erleidet Justin einen Verkehrsunfall, der ihn fast tötet und eine langsam voranschreitende Autoimmunerkrankung auslöst. Er kann seine Arme und Beine nicht mehr bewegen, ist auf den Rollstuhl angewiesen. Sein Traum: den Jakobsweg gehen. Als er seinem Freund Patrick davon erzählt, zögert dieser nicht, sich mit ihm zusammen auf das Abenteuer einzulassen. Sechs Wochen sind die beiden unterwegs, die Reise bringt beide an ihre Grenzen, doch gemeinsam bewältigen sie die 800 Kilometer über Stock und Stein durch Nordspanien. Ein ungewöhnliches Zeugnis von Mut, Glauben und wahrer Freundschaft, das dazu anregt, das eigene Leben infrage zu stellen und Dinge zu wagen, die man bisher nie für möglich hielt.

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Meine Meinung

Erst einmal muss ich ein riesiges Entschuldigung an den Verlag, die Autoren und meine Leserschaft aussprechen: Ich habe dieses Buch viel zu lange warten lassen. Damals, als es erschienen ist, wusste ich, dass diese Geschichte – noch dazu, da sie auf eine wahre Begebenheit erzählt – mich sehr berühren können würde, und doch habe ich sie mehr als ein Jahr auf meinem SuB liegen lassen. Nun ist es gewiss kein Buch, das unbedingt jeder gelesen haben muss, zugleich kann ich euch jedoch versichern, dass dieses Buch euch, wenn ihr es denn lest, nachhaltig verändern wird.

Patrick und Justin erzählen beide aus ihrer Perspektive von den Ereignissen im Jahr 2015, aber auch rückblickend von vielerlei Erlebnissen, die sie in diesem Jahr genau dorthin gebracht haben, wo sie sich befanden: auf dem Jakobsweg. Mit einem Rollstuhl, aber auch einer Freundschaft, die Berge versetzen kann und nicht im mindestens wankt, vollbrachten sie etwas, das bis dato unvorstellbar schien. Jedoch sind es nicht nur diese Tat, all die Anstrengungen und Überwindungen, die es sie kostete, sondern all jene Gedanken, all die Liebe und Fürsorge, Unterstützung und Erkenntnisse, die sie auf diesem Weg empfangen haben, die dem Leser nahe gehen. Dieses Buch spricht nicht nur von der überwältigenden Stärke einer Freundschaft und noch dazu dieser beiden Männer an sich, sondern von Nächstenliebe und Mut, von Akzeptanz und Überdenken der eigenen Position im Leben. Während man die Gedanken der beiden Autoren, die sie auf dem Jakobsweg ereilt haben, verfolgt, kommt auch der Leser nicht darum herum, sich selbst und seine Werte zu hinterfragen, sein Leben kritisch zu betrachten und gar neue Einsichten über es zu erhalten.

Dafür, was wir anderen geben und was uns andere geben können, gibt es keine Grenzen.
– S.265

Selbstverständlich muss gesagt werden, dass dieses Buch keine literarische Meisterleistung ist, aber das will auch keiner lesen, wenn man eine authentische Übertragung der Geschehnisse und der involvierten Gedanken erwartet. Man will als Leser keine Wortgebilde, die einen staunen lassen, denn das würde nicht unterstützen, was dieses Buch verdeutlicht. Justin und Patrick sind beide keine berufstätigen Autoren, das merkt man ihren Stilen deutlich an, aber dennoch vermögen sie mit ihren Worten und Erfahrungen zutiefst zu berühren und gar zu fesseln. Auch wenn mich einige Wiederholungen persönlich etwas gestört haben und nur der Streckung der Seiten zu dienen scheinen, wirken sie dennoch authentisch und in der grenzenlosen Dankbarkeit der beiden Gereisten verankert.

 

Mein Fazit

Eine berührende Geschichte, die jedoch viel tiefgreifender ist, als man zuerst vermuten würde, und somit nicht nur die Autoren zu neuen Einsichten und Erkenntnissen geführt hat.

 

Justin Skeesuck und Patrick Gray

beide geboren 1975 in Ontario an der Grenze zu Idaho, besuchten dieselbe Schule und spielten im selben Football-Team. Auch als sie nach Schulabschluss auf verschiedenen Universitäten studierten, blieb ihre Freundschaft erhalten. Skeesuck war ein begabter Grafikdesigner, bis er seine Arme aufgrund der schweren Erkrankung nicht mehr benutzen konnte. Mehr Informationen zum Buch und zu den Autoren unter illpushyou.com. Q

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