Inception (2010)
Ich weiß zwar nicht mehr genau, wo und wie ich diesen Film damals das erste Mal gesehen habe, jedoch hinterließ er definitiv einen bleibenden Eindruck. Allein die Effekte waren unheimlich cool und die Art, wie das Einsteigen in die Träume von anderen Menschen erklärt und veranschaulicht wurde, war fantastisch. Nach einigen Jahren habe ich diesen Film nun erneut auf der großen Leinwand angesehen, um mich auf Tenet vorzubereiten, bzw. mich für den neuen Film von Christopher Nolan in Stimmung zu bringen, und habe ihn trotz seiner Dauer und meiner zunehmenden Müdigkeit sehr genossen. Zudem sind so viele mittlerweile extrem bekannte Gesichter dabei, die einem beim damaligen Erscheinen noch nicht so viel gesagt hat. Vor allem Tom Hardy und Cillian Murphy haben sich in den vergangenen zehn Jahren einen Namen aufgebaut, aber bereits in diesem Film von 2010 definitiv überzeugen können. Bevor ich Inception erneut angesehen habe, wurde ich darauf hin gewiesen, dass man ihn als den Nolan-Film für Dumme beschreibt, da einige Logiklücken auftreten, die mir nun ebenfalls aufgefallen sind. Das ist etwas schade, vermindert aber nicht den optischen Wert des Filmes und seiner Bildgewaltigkeit, sowie der überzeugenden Tiefe seiner Charaktere und deren unterhaltsamen Zusammenspiels. Nach wie vor finde ich diesem Film absolut grandios, auch wenn er eben nicht bis zuletzt durchdacht scheint, was dem Unterhaltungswert aber kaum Abbruch tut.
Tenet (2020)
Diese Neuerscheinung hingegen soll die Zuschauer mehr fordern und hat dies definitiv vermocht. Meine drei Begleitungen im Kino und ich ware danach ganz schön baff und uns einig, dass der Film zwar großartig gemacht wurde und auf der großen Leinwand einfach super funktioniert, aber eben von den Zuschauern sicher nicht vollends erfasst werden kann. Zu viele – wirklich sehr, sehr viele – Fragen bleiben offen, was zwar nicht das Staunen während des Filmes vermindert, aber durchaus die Unterhaltung, sowie den Nachhall. Die hohe Komplexität des Themas, sowie die Neuheit dieses versetzt die Zuschauer in einen Zustand der Verwirrung, die schnell in Resignation umschlagen kann. Wenn man nicht das Große und Ganze verstehen kann und vergeblich auf Erklärungen wartet, schaltet man irgendwann leider gedanklich ab und lässt sich vor allem von den Bildern berieseln. Diese waren zwar in Fall von Tenet gewaltig und überzeugend, aber eben nicht der Hauptgrund, warum man sich diesen Film überhaupt anschauen wollte – so zumindest in unserem Fall. Wenn es also um Komplexität des Inhalts geht, dann ziehe ich sie auf der Ebene von Inception vor, auch wenn ich vermute, das man Tenet mit einigem erneuten Anschauen auch besser versteht und durchblickt. Dahingegen kann ich jedoch die Darbietung der Schauspieler – John David Washington, Elizabeth Debicki und Robert Pattinson – extrem loben. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, ihre packende und teils auch schockierende Geschichte zu verfolgen und mich von ihr wieder und wieder überraschen und überrumpeln zu lassen. Ich kann diesen Film auf jeden Fall jedem empfehlen, der im Kino gefordert werden will und auf Action steht, jedoch besteht wie gesagt die Gefahr, irgendwann gedanklich abzuschalten, was wirklich sehr schade ist und wäre.
Immerhin kann ich nun, nach dem Erscheinen des neuen Films von Christopher Nolan, sowie der erneuten Besprechung des mittlerweile zehn Jahre alten Filmes tatsächlich etwa mit dem Namen des Regisseurs anfangen, anstatt ihn eben nur zu kennen. Zu meiner Schande habe ich noch immer nicht die Batman-Trilogie gesehen, aber nachdem mich diese beiden Filme aufgrund ihrer Machart sehr gut unterhalten konnten, rücken die DC-Filme auf meiner Liste definitiv weiter nach oben, auch wenn ich gerade mehr den neuen, mit Robert Pattison besetzten Batman-Film zu hypen beginne.
Habt ihr Tenet bereits gesehen? Wie fandet ihr ihn?
LIebe Grüße, eure Sophia