»Er ist der Typ Mann, von dem ich besser die Finger lassen sollte. Aus mehreren Gründen. Und doch kann ich mich nicht gegen seine Anziehungskraft wehren.«
Adrian Price ist arrogant, unfassbar gutaussehend – und Harper Mackenzies neuer Boss. Schnell stellt sie fest, dass sie ihn mit ihren weiblichen Waffen aus dem Konzept bringen und seine schlechten Launen zumindest kurzzeitig vertreiben kann. Dabei beginnt sie jedoch ein Spiel mit dem Feuer und riskiert, sich zu verbrennen. Dass ihm seine neue Assistentin regelmäßig heiße Träume beschert – und das nicht nur nachts –, ärgert Adrian Price. Harper ist nämlich verdammt gut in ihrem Job und nur ungern würde er ihre Stelle neu besetzen müssen. Deshalb versucht er mehrfach, ihr klarzumachen, dass sich an ihrem Verhältnis nichts ändern wird. Dabei übersieht er jedoch, dass er damit nur Öl in die lodernden Flammen gießt. Denn Harper ist nicht die einzige Frau, die den sexy Anwalt in ihrem Bett und ihrem Leben sieht …
Was ich zu sagen habe…
Dieses Buch anzufragen, war vollkommen natürlich für mich, denn jedes Buch von Sarah Saxx weckt in mir eine ganz eigene Faszination. Egal ob in den Greenwater Hill Love Stories oder einer anderen bereits begonnenen oder neuen Reihe der Autorin – bisher habe ich immer ein Schmunzeln, ein Seufzen und ein Gefühl von Nachhausekommen empfunden. Deswegen überfliege ich die Klappentexte auch eher, anstatt mir von ihnen den Großteil der Handlung verraten zu lassen, was hier tatsächlich der Fall ist. Eine Boss-Assistentin-Romanze, die bereits kompliziert ist, da sie neben einem Arbeitsverhältnis bestehen muss, vielleicht gar nicht darf, und sogar noch mehr durch eine andere Frau aufgerüttelt wird. Das trifft es leider schon ziemlich gut auf den Punkt. Was die Romanze und ihre Anfänge angeht, musste ich in den ersten Kapiteln definitiv einige Male schmunzeln, sowie Harper und ihre sexuelle Triebkraft bzw. Offenheit bewundern. Der Stereotyp in solchen Tropes zeigt häufiger Frauen, die nicht so recht wissen, was sie wollen, sondern von ihrem Chef und dessen Sexipeal überfordert sind – ganz die Untergebene eben. Harper hingegen ist professionell, aber auch flirty. Ich habe auch im weiteren Verlauf des Buches genossen, wie ihre Gedanken keine Schüchternheit zutage fördern, sondern sich offen mit ihren Sehnsüchten befassen. Zugleich war sie mir aber auch etwas zu zerrissen in dem, was sie denn will, bzw. wie sie damit umgeht. Zu Anfang scheint sie einem Flirt nicht abgeneigt, sich ihrer Geschäftsbeziehung zu Adrian Price jedoch bewusst, nur um kurz darauf seine Ablehnung fast schon beleidigend aufzufassen. Während er sich weiterhin um Professionalität bemüht, geht sie an einigen Stellen für meinen Geschmack zu weit – was die Geschichte und ihr Verhältnis zum Prickeln bringt, von mir aber kritisch beäugt wurde.
Leider geht auch Adrian in dieser ganzen Situation nicht rationaler vor. Er nimmt sich zwar vor, Klartext zu reden und ihr Arbeitsverhältnis unter eindeutigen Bedingungen voranzutreiben, setzt jedoch anschließend auf äußerst unprofessionelle und gefühlsorientierte Maßnahmen. Beide Protagonisten haben eine interessante Chemie und eine Spannung, die ab ihrer ersten Begegnung fasziniert, doch sie gehen mit der Situation nicht ordnungsgemäß, stattdessen kindisch um. Als sich dann mehr als sexuelle Anziehung in ihr Verhältnis begibt, habe ich versucht, den ersten Teil des Buches hinter mir zu lassen und Adrian und Harper so kennenzulernen, wie sie es miteinander tun. Ich konnte ihre weiteren Begegnungen genießen und mich mehr auf ihre Beziehung einlassen, bis sie von einem unnötigen Drama aufgemischt wurde. Offenheit scheint insgesamt ihr wohl größtes Problem zu sein und das äußert sich auch im weiteren Verlauf von Harper und Adrians Geschichte. Leider hat sich Sarah Saxx mit diesem Buch bei mir keinen besonderen Gefallen getan, auch wenn ich es durchaus für das Prickeln und die Spannung zwischen seinen Protagonisten zu loben weiß. Auch ihre gefühlvollen Momente der Zweisamkeit haben mich überzeugt, konnten dann jedoch nicht gegen Bedrohungen von außen standhalten, was ich extrem schade und wenig passend empfinde. Ebenso haben mich unerwartet viele Formulierungen und Wortwahlen in diesem Buch irritiert und mein persönliches Lesevergnügen vermindert, auf die ich jedoch nicht im Einzelnen eingehen möchte. Insgesamt habe ich leider das Gefühl, dass die Autorin hier nicht auf ihrem eigentlichen Niveau gearbeitet hat, was an ihr selbst, vielleicht an ihrer Lektorin oder lediglich an meinem persönlichen Empfinden zum Zeitpunkt des Lesens liegen kann. Sicher findet dieses Buch viele begeisterte Leser, die Harper und Adrians Geschichte faszinieren und unterhalten wird, doch ich würde mich nicht dazu zählen.
Wieder liefert Sarah Saxx uns einen neuen Roman, eine neue prickelnde Romanze, die meiner Meinung nach in vielerlei Hinsicht reifer anmutet als alle vorherigen, zugleich aber nicht ohne Makel auskommt.
Meine Bewertung:
Liebe Grüße, eure Sophia