Prinzessin Adeline ist nicht bereit, sich den Erwartungen des englischen Hofes zu beugen. Einer Welt, die nur aus Lügen und Geheimnissen besteht, verborgen hinter der Fassade von Luxus und Privilegien. Obwohl Adeline alles tut, um sich ihre Unabhängigkeit zu bewahren, ist sie in ihrem goldenen Käfig gefangen. Sie verspürt eine unbestimmte Sehnsucht in sich. Bis sie Josh Jameson begegnet. Bei dem nicht standesgemäßen Hollywood-Star fühlt sie sich lebendig – ein Blick, und sie brennt vor Verlangen, eine Berührung, und sie verzehrt sich nach ihm. Doch Adeline weiß, dass ihr Vater und seine Berater sich mit aller Macht dafür einsetzen werden, sie von Josh fernzuhalten …
Was ich zu sagen habe…
Dieses Buch musste viel zu lange auf meine Aufmerksamkeit warten. Und das, obwohl die Autorin mich mit einem anderen Buch ungemein mitgerissen hat. In Mit allem, was ich habe erzählt sie die Geschichte einer Schauspielerin und ihres Bodyguards, die sich verlieben. Auch in dieser neuen Dilogie scheinen die Leben der Protagonist*innen unvereinbar – ihre Welten zu verschieden für das Bestehen ihrer aufkeimenden Gefühle. Adeline ist eine britische Prinzessin, die sich erst durch Josh, einen amerikanischen Schauspieler, aus dem Gefängnis, das ihr Leben ist, befreit fühlt – wenn auch nur für kurze, gestohlene Stunden.
Er ist selbstbewusst, dreist und völlig unbeeindruckt vom meinem königlichen Status. Das ist ziemlich erfrischend. – S.42
Wir verfolgen die Handlung aus Adelines Perspektive – Joshs Motive bleiben uns eine Weile noch völlig unbekannt. Die Herausforderung und den Spaß, den die beiden zuerst ineinander sehen, hat mich deswegen nicht überzeugen können. Ich konnte zwar das Prickeln fühlen, dass unsere Protagonistin erfasste, ihre Entscheidungen jedoch nicht vollends nachvollziehen. Erst als ihre Gefühle ernsterer Natur wurden, verstand ich, was es an Josh ist, das sie aufweckt und befreit. Von da an habe ich ihre gemeinsamen Szenen genossen – war sogar hingerissen. Zudem ließ Josh uns durch Worte und Taten wissen, was er an Adeline zu lieben lernte. Ihre Beziehung wurde nach etwa einem Drittel zunehmend überzeugend und rührend.
Werden die Leute sich an mich erinnern? Und wenn ja, wofür? Dafür, dass ich die schöne Tochter des Königs war, die umstrittene Prinzessin, die sich dem starken Arm der königlichen Familie widersetzte? Das einzige Mitglied der Royals, das sich wehrte und sich weigerte, den Erwartungen des Throns zu entsprechen? Das einzige Mitglied der königlichen Familie, das für sein Glück mit dem Mann, den sie liebte, kämpfte? – S.403
Leider darf diese Beziehung nicht sein, denn die Monarchie erwartet anderes von ihrer Prinzessin. Das Königshaus selber setzt sich in diesem Buch aus verschiedensten Charakteren zusammen, welche mehr oder weniger zum Zug kommen. Ich fand es etwas schade, dass vor allem der König recht grau blieb, während ich mir allemal von Adelines Mutter noch mehr im zweiten Band erhoffe. Ihr Bruder Eddie und ihre Cousine Matilda, welche ihr als Vertraute dienen, erhielten etwas mehr Farbe, blieben jedoch auch unter ihrem Potenzial. Eine Fortsetzung könnte an dieser Stelle noch mehr herausholen. Jedoch befürchte ich, dass der zweite Band sich vermehrt auf die zuletzt offenbarten Geheimnisse und Entwicklungen fokussieren wird. Während Adeline und Joshs Beziehung oft fast zu sehr im Fokus stand, vermute ich eine stärkere politische Handlung im zweiten Band – zumindest wäre dies angesichts des Settings angemessen. Ob ich den Folgeband jedoch lese, während der Auftakt bereits Mängel aufweist, weiß ich noch nicht sicher.
Fazit
Eine Royal Romance voller Prickeln und Gefühl – zuletzt aber auch einigen schockierenden Wendungen. Gekonnt – aber auch etwas bedauerlicherweise – landen diese erst am Ende des Romans, während er sich ansonsten auf die Beziehung unserer Protagonist*innen fokussiert und dabei das Setting und die weiteren Charaktere aus den Augen verliert.
Die Autorin:
Jodi Ellen Malpas‘ Romane wurden in über 22 Sprachen übersetzt und erobern die Bestsellerlisten weltweit. Ein Erfolg, den die bekennende Tagträumerin nicht für möglich gehalten hätte. Seitdem ist das Schreiben von ebenso spannenden wie leidenschaftlichen Geschichten zu ihrer Passion geworden. Q