Ọlaide Franks Lyrikdebüt — Auf der Suche nach dem Erträglichen schreibt die Autorin über Identität, Verletzlichkeit und Verlust. Dabei nimmt sie uns trotz anklingenden Endzeitgefühlen mit auf eine Reise voller Sehnsucht, Liebe und Zuversicht. In Dunkelkalt schafft sie es, Leser*innen mit ihren Gedichten zu berühren und literarisch zu umarmen. Quelle
Diesen Gedichtband durfte ich nach einem Gespräch mit der Verlegerin zum Lesen mitnehmen und habe ich Stück für Stück gelesen. Die verschiedenen Kapitel widmen sich dabei unterschiedlichen Empfindungen, welche jedoch eine recht konkrete Erfahrung ausdrücken. Dank ihrer Wortgewandtheit und -spielerei, sie bringt selbst den privilegiertesten Menschen die Schwächen unserer Gesellschaft und deren Auswirkungen nahe.
In den vier Kapiteln ihrer Lyriksammlung fordert Ọlaide Frank Menschlichkeit von unserer Gesellschaft. Sie spielt mit Phrasen und deren Inversion und begibt sich dabei auf einen Drahtseilakt aus Worten zwischen Hoffnungslosigkeit und Zuversicht, zwischen Akzeptanz und Résistance inmitten unserer befremdlichen Gesellschaft. Die Poetin zeigt uns Solidarität und deren Absenz auf wortgewandte Weise auf. Sie erörtert mit berührenden geschriebenen Bildern die Grenzen und Abgründe, aber auch die Bedingungslosigkeit unserer zwischenmenschlichen Beziehungen. Mich hat sie damit zutiefst berührt.
Die Poetin:
Ọlaide Frank (geboren 1994 in Norddeutschland) ist in Berlin aufgewachsen, hat im Jahr 2020 ihren Bachelorabschluss in Anglistik und Medienwissenschaften in Trier absolviert und befindet sich zurzeit im Masterstudium in Frankfurt am Main. Ihre Studieninteressen liegen hierbei in postkolonialer und feministischer Literatur sowie der psychologischen Perspektive auf Texte und Textproduktion.
Sie schrei(b)t hauptsächlich ins Internet unter dem Pseudonym VonKopfBisMond. Mit ihren Texten verarbeitet sie Themen wie (hybride) Identitäten, Psyche, Verletzlichkeit und (Zwischen-)Menschlichkeit. Ihre Lyrik ist bisher in diversen Magazinen erschienen. »Dunkelkalt« ist ihr erster Lyrikband. Q