[Reise] Like we were in Paris *17.-20.04.2024*

In dieser Woche habe ich zwar auch noch ein paar schöne Dinge in Utrecht erlebt, doch der Fokus soll auf meiner Reise nach Paris liegen. Diese begann am Dienstagabend, beziehungsweise am Mittwochmorgen um 00:50. Gemeinsam mit einer Freundin trat ich unsere Reise per Flixbus an. Dieser erreichte Bercy Seine gegen 7 ohne große Probleme. Diese kamen dann erst auf, als es darum ging, ein effektives Ticket für die öffentlichen Verkehrsmittel zu buchen. Denn das ist nicht einfach über Automaten möglich, sondern verlangt einen Travigo-Pass. Für jenen, den wir für uns auserkoren hatten (für eine Woche in allen fünf Zonen), brauchten wir zudem ein Passfoto. Somit nahmen wir solche zuallererst auf—frisch aus dem Bus, sodass sie aussahen wie Mug Shots. Nach einiger Wartezeit am Schalter und mit meinen eingerosteten Französischkenntnissen schafften wir es aber schlussendlich, das richtige Ticket zu erwerben. Ab dann konnte das Vergnügen losgehen.

 


Ein schöner Anblick aus gereizten Augen

Zumindest dachte ich das. Jedoch hatte ich mir über Nacht auch noch eine Bindehautentzündung eingeholt, die mich für die kommenden Tage begleiten würde. Nachdem wir also unsere Taschen im AirBnB abgelegt hatten, suchten wir erst einmal eine Apotheke/Pharmacie auf. Das blieb nicht die einzige für diesen Tag, jedoch genossen wir danach erstmal ein wundervolles Frühstück mit Gebäck von Land & Monkeys. Für diesen Tag hatten wir nur einen abendlichen Eintritt geplant, sodass wir es ganz entspannt angingen. Wir wanderten also durch die Rue des Thermopyles, die grünste Straße Paris‘, und begaben uns anschließend nach Saint-Michel. Dort statteten wir dem Pantheon einen längeren, der Notre-Dame einen kürzeren Besuch ab. Als er dort nämlich zu regnen anfing, entschieden wir uns in der Concierge abzusteigen. Dort waren wir dann leider etwas in Eile, genossen unseren Besuch aber dennoch und schnappten viele Informationen auf.

 

Way Down, Hadestown. Oder. In den Katakomben.

Nachdem ich Victoria Schwabs Tunnel of Bones gelesen hatte, musste ich natürlich unbedingt die Pariser Katakomben für mich selbst sehen. Bevor wir hinabstiegen, stärkten wir uns jedoch noch bei Wild & the Moon mit Burgern, Nuggets und leckerem Dessert. Dann ging es nochmal auf Wanderschaft, denn die Katakomben sind weitläufig. Die Atmosphäre wäre wohl noch „einladender“ gewesen ohne die zahlreichen anderen Besucher*innen, doch dieser Ausflug ist trotz allem sehr gelungen. Es ist erschreckend und faszinierend zugleich, wie viele Knochen sich dort unten stapeln. Mit diesem Bild im Kopf begaben wir uns schlussendlich zurück zu unserer Unterkunft und holten den durch die Busreise eher weniger genossenen Schlaf nach.

 

 

Besucht am Mittwoch:

Rue des Thermopyles – vielleicht dem Umweg nicht wert, aber falls ihr vorbei kommt, sehr schön anzusehen
Pantheon – die Gräber zahlreicher historischer Personen (Josephine Baker bis Voltaire) lockt, doch auch das innere des Baus ist unglaublich beeindruckend. Es gibt auch eine Aussichtsplatform.
Notre-Dame – Derzeit nicht von innen zu besichtigen, aber ein Sight-Seeing-Klassiker.
Concierge – mit interaktiven Tablets entführt uns ein Rundgang in die 16. bis 18. Jahrhundert und zeigt uns auf, wie die Gemäuer als Gefängnis (unter anderem für Marie Antoniette) verwendet wurden.
Katakomben – Nichts für Leute, die keine Treppen steigen wollen oder ungern unter der Erde sind. Anderenfalls jedoch faszinierend und schockierend. Mit mehr als zwanzig Euro Eintritt aber auch nicht das günstigste Erlebnis für eine gute Stunde.

 

Neuer Tag, neues Glück

Obwohl meine Augen noch immer Probleme bereiteten, wollten wir am zweiten Tag die Schönheiten im Louvre besichtigen gehen. Wir hatten erst einen Eintrittsslot für 12 Uhr bekommen (was im Endeffekt relativ irrelevant war) und gingen es dementsprechend ruhig an. Nach einer erholsamen Nacht kehrten wir zum Frühstück bei der Love Juice Bar für Smoothies, Bowls und Heißgetränke ein. Im Anschluss klapperten wir ein paar Sehenswürdigkeiten wie den Eiffelturm und die L’île aux Cygnes (bis zur Pariser Freiheitsstatue) per Fuß ab. Besonders zu empfehlen ist der Blick auf den Eiffelturm von der Bir-Hakeim-Brücke aus. Jedoch wird der Eiffelturm selbst meiner Meinung nach sehr überbewertet.

 

Der Louvre

Das gilt definitiv auch für La Jaconde/die Mona Lisa im Louvre. Wir amüsierten uns bei unserem Besuch über die Massen an Menschen, die sie unbedingt von Nahe sehen wollen, schenkten unsere Aufmerksamkeit aber eher anderen Werken. Ich persönlich finde z.B. Da Vincis Bilder von Johannes dem Täufer bedeutend interessanter. Auch auf Das Floß der Medusa und Delacroix‘ La Liberté Guidant Le Peuble habe ich mich sehr gefreut. Nur war letzteres derzeit nicht zu sehen. Dafür gab es jedoch zahlreiche Skulpturen, die mein Herz gewonnen haben, zu sehen. Auch begeisterten mich Goivanni Paolo Paninis Gallery of Views of Ancient Rome und Gallery of Views of Modern Rome, welche er mit nur einem Jahr Abstand gemalt hat. Insgesamt verbrachten wir zweieinhalb Stunden im Louvre, dann stärkten wir uns mit Donuts von Boneshaker.

 

 

Schöne Ausblicke

Frisch gestärkt wollten wir uns dann ein paar Ausblicke über die Stadt nicht entgehen lassen. Unser erster Anlaufpunkt war die Dachterrasse der Galerie Lafayette. Auf dem Weg dorthin konnte ich auch die Opera Garnier bewundern. Danach machten wir uns mit der Metro auf den Weg nach Montmartre, ein traumhaft schönes Viertel im Norden, aber auch oberhalb der Stadt. Dementsprechend konnten wir einen weiteren wundervollen Ausblick genießen, aber zugleich auch die Sacre-Coeur besuchen. Schlussendlich genossen wir an diesem Tag noch typisch französisches Essen in vegan bei Le Potager du Marais, bevor wir über den Place de la Bastille liefen, die Metro nahmen und uns für die Nacht zurückzogen.

 

Besucht am Donnerstag:

Eiffelturm – etwas überbewertet, aber zum Glück auch schnell abgehakt. Schön anzusehen von der Bir-Hakeim-Brücke.
L’île aux Cygnes – eine abgelegene kleine Oase in der Nähe des Eiffelturms.
Pariser Freiheitsstatue – Wer es demnächst nach New York schafft, kann sich diese Schönheit dennoch ansehen, wenn auch in bedeutend kleinerer Version, die wohl als Skizze diente.
Louvre – Hier könnte man bekanntermaßen einen ganzen Tag verbringen, was aber durchaus auf die Nerven geht. Deswegen empfehle auch ich, euch rauszusuchen, was ihr unbedingt sehen wollt und dann diese Dinge gezielt aufzusuchen. Auf dem Weg kann man dann durchaus noch ein paar neue Entdeckungen machen.
Galérie Lafayette – Wer teurer shoppen gehen will, ist hier wortwörtlich an der richtigen Adresse. Für jene, die das nicht geplant haben, geht es mit der Rolltreppe in den obersten Stock und auf eine schöne Aussichtsplattform, die auch den Eiffelturm einschließt.
Montmartre – Dieses Viertel besticht nicht nur mit seiner Abgelegenheit, sondern auch mit zahlreichen kleinen Geschäften und Artist*innen auf den Straßen. Beim Schlendern nahmen wir so ein Live-Konzert und tanzende Menschen in Augenschein.
Sacre-Coeur – Die Kirche besticht besonders mit ihnen kontrastreichen Glasfenstern, steht aber auch auf einem Platz, von dem aus man erneut einen unglaublich schönen Ausblick hat.
Place de la Bastille – Dieser Platz gibt heute nicht mehr viel mehr her als ein Denkmal, doch allein der Gedanke, dass dort einmal die Bastille stand, hat mich fasziniert.

 

Freitag – Raus aus der Stadt, rein in eine ganz eigene Welt.

Für den dritten Tag unserer Reise hatten wir uns zeitig im Versailles-Palast eingebucht. So hatten wir den ganzen Tag, um die Geschichte dieses Ortes aufzusaugen und den Park zu erkunden. Wie die hohen Herrschaften vor dem 19. Jahrhundert flanierten wir durch die Grünbereiche, während es im Inneren des Palastes nur stockend voranging. Aufgrund der Menschenmassen kamen Highlights wie der Spiegelsaal leider nicht allzu gut zur Geltung. Außerdem empfehle ich auch einen Audioguide, der uns das Stehen vor den Tafeln und somit im Weg erspart hat. Für jene, die English gut verstehen, empfiehlt sich auch die App.

Nach 8 Stunden in Versailles brauchten wir eine gute Stärkung und fanden diese bei Jah Jah by the Tricycle. Dieses jamaikanische Restaurant war ein wenig chaotisch, aber auf sehr liebenswürdige Weise. Wir genossen Burger, das Tagesgericht aus Reis, Bohnen, Avocado und mariniertem Tempeh, sowie fantastische Cauliflower Wings und Maki Rolls. Und weil das alles so grandios schmeckte, wollten wir uns auch das Dessert nicht entgehen lassen. Dieses Abendessen toppte eindeutig unsere früheren Erfahrungen in Paris und das auch noch zu einem wahrlich erschwinglichen Preis.

 

 

Besucht am Freitag (in Versailles):

Château – Die erste Anlaufstelle ist auch definitiv das, was man mitnehmen sollte. Geschichtsträchtig und eindrucksvoll anzusehen, begeistern die ehemaligen Lebensräume des Sonnenkönigs und seiner Nachfahren. Leider zumeist auch ganz schön überfüllt.
Gärten – Hier hat man mehr Raum und kann ordentlich durchatmen und dabei die grünen Flächen und Bäume, aber auch Fontänen und Wasserbecken bewundern. Zwischen April und Oktober gibt es auch mehrmals die Woche musikalisch unterlegte Wasserspiele, die wir sehr schön anzusehen fanden.
Grand Trianon – Dieser Ort beherbergte ebenso namenhafte Personen und wurde vor allem von Louis-Philippe genutzt. Heute ist der kleine Palast teils noch Ausstellungsstück der damaligen Wohnverhältnisse, teilweise ein Museum für die damaligen Stoffherstellungen.
Petit Trianon – In dieses Gebäude sind wir nicht hineingegangen, haben jedoch dessen Garten besucht und genossen.
Hameau de la Reine – Der Rückzugsort der Königin liegt im Park des Petit Trianon und ist wahrlich eine kleine Oase fernab von dem Treiben in Versailles. Ein schönes Ende für die Tour.

 

Samstag – letzte Erkundungen

An unserem letzten Tag wollten wir nicht mehr allzu viel herumlaufen, da wir bereits unser Gepäck mittrugen. Nichtsdestotrotz starteten wir nach einem Frühstück bei Cloud Cakes noch einmal durch, besuchten den Jardin des Tuileries und überquerten die Seine über die Passerelle Léopold-Sédar-Senghor mit einem wundervollen Ausblick in beide Richtungen. Ins Musée D’Orsay gingen wir aufgrund des großen Andrangs nicht, dafür sahen wir zahlreiche Kunstwerke im kostenfreien und kontemporären Kulturzentrum 59 Rivoli. Dort arbeiten zahlreiche Künstler*innen und stellen zugleich ihre Kunst aus. Danach ruhten wir uns einen Moment im Square du Vert-Galant ganz in der Nähe aus und planten weiter.

 

Genüsse für alle Sinne

Obwohl wir uns bereits aufs Abendessen freuten, wollten wir uns das Gebäck der VG Patisserie dennoch nicht entgehen lassen. Und darüber bin ich sehr froh, denn deren Madeleine, Flan, Pain au Chocolat und Erdbeerkuchen waren ein einziger Genuss! Nachdem mein Magen und meine Seele so gesättigt waren, wollte ich Shakespeare and Company noch einen Besuch abstatten, beließ es aber hier bei einem Foto vor dem Shop. Stattdessen schlenderten wir in der verbleibenden Zeit noch durch den Jardin du Luxembourg, welcher mitten in der Stadt eine Atempause ermöglicht. Zum Abendessen kehrten wir schließlich bei Aujourd’hui Demain ein, ein veganer Concept Store, der auch unglaublich gutes Essen hatte. Wir ließen einiges an Geld dort, denn meine Freundin konnte der Fair Fashion nicht widerstehen. Ich hingegen träumte anschließend im Bus noch immer (wenn auch unruhig) von dem grandiosen Mac’n’Cheese.

 

Besucht am Samstag:

Jardin des Tuileries – Zwischen Louvre und Arc De Triomphe de l’Étoile lässt es sich hier wundervoll flanieren.
59 Rivoli – Hier wird ein jedes Künstler*innenherz schneller schlagen. Und auch ich, die wenig mit Farben oder Formen am Hut hat, hat sich inspiriert und beeindruckt gefühlt.
Jardin du Luxembourg – Eine weitere wundervolle Möglichkeit, von dem Straßenlärm und allzu vielen anderen Menschen in den Einkaufsstraßen oder Museen davon zu kommen. Beeindruckend konstruiert und gepflegt.

 

 

Meine Gastronomie-Tipps:

Land & Monkeys – Von Croissants über belegte Baguettes bis hinzu Keksen und Kuchenstücken, hier kommt jedes internationale, aber auch französische Herz zum Hüpfen. Ich würde jedoch empfehlen, eure Auswahl mitzunehmen, da die Mehrkosten beim Essen „sur place“ relativ hoch sind.
Wild & the Moon – Auch hier fände man zahlreiches leckeres Gebäck, doch wir kehrten in dem kleinen Café zum Abendessen mit Burger, Salat, Nuggets, und einem Bounty als Dessert ein.
Love Juice Bar – Nichts für kalte Tage, da die Mahlzeiten vor allem selbst kalt sind. Aber für den morgendlichen Fruchtkick allemal das Richtige.
Boneshaker Donuts – Etwas überpreist im Vergleich zu Brammibal’s, aber ein sehr süßes, unabhängiges Café.
Le Potager de Marais – Typisch französische Küche aber in vegan können sie allemal. Die Vorspeisen (Zwiebelssuppe und Käsesalat) haben uns jedoch mehr überzeugt als die Hautgerichte (Seitanbraten und Crepe). Noch dazu relativ teuer, aber für einen feinen Abend auswärts durchaus eine Überlegung wert.
Jah Jah by the Tricycle – Konträr zum letzten ist hier alles sehr gemütlich und ein wenig chaotisch, aber das Essen von vorne bis hinten grandios! Eine absolute Empfehlung!
Cloud Cakes – Macarons, Quiche, Cupcakes, Kuchen, etc. Hier kann man sich vollschlagen, aber auch gezielt französische Spezialitäten probieren.
VG Patisserie – Dasselbe gilt für diese Bäckerei, die eine riesige Auswahl zu wirklich guten Preisen bietet. Wir konnten leider nicht alles probieren, was uns ins Auge gefallen ist, doch besonders der Flan blieb mir in Erinnerung.
Aujourd’hui Demain – Unser letztes Abendmahl machte dieses Restaurant (mit Concept Store) einfach perfekt. Die eher ungewöhnlichen Gerichte waren grandios, aber auch leider so füllend, dass sogar ich beim Dessert aussetzen musste! Nächstes Mal dann!

 

Like we were in Paris

Als stolze Swiftie kann ich diesen Wochen-/Reiserückblick nicht beenden, ohne zumindest kurz über das neue Album von Taylor Swift zu sprechen. Schockiert über die unerwartete Anzahl an Liedern habe ich es direkt am Freitagmorgen begonnen, aber erst nach unserer Reise nach Versailles am Abend durchgehört. Bisher habe ich alle Lieder von The Torturen Poets Department nur einmal, ein paar weniger mehrere Male gehört. Ich freue mich ungemein darauf, mehr als meine derzeitigen Lieblinge hoch- und runterzuhören. Zu diesen zählen definitiv Who’s afraid of little old me?, I can do it with a Broken Heart, The Albatross und The Prophecy. Das ist jedoch erst mein erster Eindruck, sodass ich sicher auch einige der anderen Songs noch absolut hypen werde.

 

 

Diese Reise und ihre Sinneswahrnehmungen verschiedenster Art werden mir noch lange in Erinnerung bleiben. Obwohl ich sehr verschiedene Meinungen zu Paris gehört habe, gefiel es mir alles in allem sehr gut. Zwischen grandiosem Essen, unerwarteten Begegnungen (Musik in der Metro) und zahlreichen mehr und weniger bekannten Sehenswürdigkeiten sind die vier Tage nur so dahingeflogen. Das sollte definitiv wiederholt werden!

 

Liebe Grüße, eure Sophia

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