[Dies und Das] Woche #31 in 2024

Hallo ihr Buchreisenden,

dieser Beitrag erscheint verspätet, da ich die letzten Tage einfach viel herumgekommen bin. Derzeit bin ich für zwei Wochen in der Heimat und versuche in dieser kurzen Zeit, alle meine Freund*innen und Familienmitglieder wiederzusehen. Zumindest jene, an denen mir gelegen ist. Dementsprechend geht es von einem Ort zum nächsten, auf einen Roadtrip, zu Musicals, mehrmals nach Leipzig und wieder aufs Dorf. Ein ganz schönes Hin und Her. Zumindest konnte ich am Wochenende wieder zwei wundervolle Musicals in Tecklenburg genießen und auf den Fahrten einige Seiten meines CR verschlingen.

 


Was ich gelesen habe…

Da ich es nun endlich mal nach Hause geschafft hatte, konnte ich dort auch mein Gewinn von der Hugendubel-Filiale in München entgegen nehmen. Leider habe ich es nicht auf die Lesereise von Leigh Bardugo geschafft, doch das Glück hat mir eine signierte Ausgabe ihres neuen Buches, Der Vertraute, zugespielt. In diesem habe ich mich in der letzten Woche immer mehr verloren, sodass ich es auch mit Sicherheit noch vor meiner erneuten Abreise auslesen werde. Bisher reizt es mich wirklich extrem, auf gute Weise, jedoch glaube ich, dass die Autorin noch einige Twists im Petto hat.

Auf der Autofahrt habe ich mich teils auch mit meinem Hörbuch ausgeklinkt, was zum Ende hin immer besser wurde. Arnold Miles‘ Special Delivery schien zuerst wie die geile Fantasie des Autor, nahm aber wahrlich an Tiefe zu. Er überzeugte mich vor allem durch die Sex Positivity und die wahrlich rührende Beziehung zwischen unseren Hauptfiguren. Als nächstes widme ich mich wohl Emily Henrys Funny Story.

Außerdem gab uns Reagan in Swiftie School einen Wakeup-Call dazu, wie die Swifties ein wenig zu sehr clownen. Sie diskutierte auch die Frage, ob Taylor nach der Eras Tour erstmal eine Pause machen wird.

 

Was ich gesehen habe…

 

MAMMA MIA! – Tecklenburger Freilichtspiele, 02.08.2024

In diesem Jahr starteten wir nicht mit dem ernsteren, sondern mit jenem Musical, das uns durchweg zum Tanzen verleitete. Die Stimmung war wahrlich ausgelassen. Teils sogar einen Ticken zu sehr für meinen Geschmack, denn selbst die Power-Balladen wie „The Winner Takes It All“ wurden von Teilen des Publikums mit Klatschen unterlegt. Zumindest zeigt das, dass wirklich alle eine fantastische Zeit hatten. Ich kannte tatsächlich alle Lieder bereits, wusste aber nicht, wer sie jeweils singt. Zwar bin ich mit dem Cast-Album aufgewachsen, doch das Musical selber hatte ich noch nie gesehen. Umso mehr habe ich mich gefreut, es in einer so wundervollen Produktion mit all diesen grandiosen Darsteller*innen zu erleben.

An der Musik lässt sich natürlich wenig aussetzen, nachdem sie nun bereits Kult pur ist. Die Energie und der Humor waren wirklich on point und wir haben uns ungemein gut amüsiert. Die Cast war mir größtenteils aus den vorherigen Jahren bekannt, weswegen ich mich über das Wiedersehen sehr gefreut habe. Zugleich konnten sich einige Darsteller*innen aber auch in ganz neuen Rollen und mit konträren Persönlichkeiten präsentieren. So ist mir besonders Alexander Di Capri aufgefallen, den ich bisher in sehr ernsten und eher antagonistischen Rollen erlebt habe. Hier spielte er den „sehr spontanen“ Harry „Headbanger“ Beck. Insgesamt haben die drei Väter (Oliver Arno als Sam und Benjamin Eberling als Bill) in ihren Rollen ohne Zweifel überzeugt.

Ihnen gegenüber standen die drei Power-Frauen Donna, Tanja und Rosie, verkörpert von Wietske van Tongeren, Rachel Marshall und Navina Heyne. Alle drei hatte ich ebenfalls schon einmal in anderen Rollen erlebt und diese ausgelassenen Charaktere, die es aber faustdick hinter den Ohren haben, nun umso mehr genossen. Auch als Trio waren sie einfach unschlagbar! Hinzu kommt, dass sie mit den drei männlichen Darstellern eine wundervolle Chemie aufwiesen, die sowohl die emotionalen, als auch die komischen Momente auf den Punkt brachten. Das gelang auch Celena Pieper und Andrew Chadwick als Sophie und Sky allzu gut. Besonders bei Letzterem habe ich mich auf und dann über das Wiedersehen an der Stage Door gefreut!

Neben diesen Hauptdarsteller*innen überzeugt auch mal wieder das Ensemble. Tecklenburg weist eine wundervolle Gruppe auf, die einerseits verschmilzt, wenn es notwendig ist, aber auch Talente hervorbringt. So bekommt zum Beispiel Nicolai Schwab immer ein wenig Extra-Text, hier als Pepper, der mit Tanja etwas anfängt und den Song „Wenn das Mama wüsst“ provoziert. Neben den Darsteller*innen hat sich aber auch das Bühnendesign~ und Kostüm-Team mal wieder ins Zeug gelegt. Wir wurden nicht nur von dem Setting nach Griechenland getragen, sondern auch von den gewagten „traditionellen“ Tuniken während der Jungesell*innenabschiede und auch während Sophies Traum. Diese Produktion hat den antiken Charme von Griechenland wundervoll mit dem modernen Setting verknüpft!

 

 

3 Musketiere – Tecklenburger Freilichtspiele, 03.08.2024

Am zweiten Abend genossen wir ein Stück, aus dem ich bisher nur zwei Lieder kannte. Auch hier hatte ich keine Ahnung, wer sie singen würde. Dementsprechend ging ich sehr unvorbereitet, aber sehr offen in das Stück hinein. Dank der vier vorherigen Ausflüge nach Tecklenburg wusste ich einfach, dass sich die Produktionen immer lohnen. Dieses Musical folgt einem jungen Mann, der sich als Musketier behaupten will und dabei in eine politische Intrige hineingerät. Gespielt wird D’Artangan von Raphael Groß, den ich dadurch nun auch endlich mal live erleben durfte. Er bringt viel Energie und Jugend mit, die den Charakter grandios zum Leben erwecken. Auch die emotionalen Momente meistert er gekonnt. An seiner Seite kämpfen die drei Musketiere, gespielt von Filippo Strocchi, Fin Holzwart und Benjamin Eberling. Die ersten beiden durfte ich bis dato noch nicht live erleben, weswegen ich über diese Möglichkeit sehr glücklich bin. Sie alle drei sind grandiose Performer und ihre Harmonien haben mir Gänsehaut beschert!

Eine weitere Harmonie während dem mir bereits bekannten Lied „Wer kann schon ohne Liebe sein“ hat mich auch vollkommen mitgerissen. Darin singen Navina Heyne als Königin Anna, Bettina Mönch als Milady de Winter und Laura Araiza als Constanze. Alle drei Darsteller*innen hatten grandiose Solo-Momente, die mich vollends von ihnen überzeugt haben, uns spielen mutige Charaktere. Auch wenn mich Constanzes Schicksal etwas aufregt. Wer natürlich nicht vergessen werden soll, ist Christian Schöne, der erneut in eine antagonistische Rolle schlüpft. Er spielt Kardinal Richelieus Handlanger Rochefort, der sich den Musketieren immer wieder (dank Christian mit Witz) gegenüberstellt. Erneut improvisierte der Darsteller ein paar lustige Zeilen und kommentierte somit im Spiel den permanent fallenden Regen. Kurzzeitig musste das Stück auch aufgrund des Starkregens unterbrochen werden, doch die Künstler*innen zogen es schlussendlich für uns noch durch, wofür ich ungemein dankbar bin!

Auch in diesem Stück kam das Ensemble in Tecklenburg sehr positiv und tragend zum Vorschein. Andrew Chadwick war für Die 3 Musketiere ein Teil dieses, durfte aber auch ein Solo tanzen! Zwischen Musketieren, Rocheforts Männern, einfachen Bürgerinnen und schlussendlich auch Kreuzrittern wechselten die Ensemble-Mitglieder geschwind und belebten somit jede Szene. Aus dem Ensemble heraus stach mal wieder Nicolai Schwab, der als Narr Conferencier auftreten und uns zweimal in die Handlung einführen durfte.

Während das kreative Team in Tecklenburg sich dazu entschieden hat, Mamma Mia! stärker in Griechenland zu verankern, wählte es für dieses Stück ebenfalls eine interessante Abänderung, bzw. eine interessante Aufbereitung von „Glaubt mir“. Die Parallelen zwischen Richelieu und Hitler kamen hier deutlich zum Vorschein und haben mich persönlich sehr schockiert und unkomfortabel gemacht. In der heutigen Zeit bin ich für eine solche Darstellung sehr dankbar, wenn ich mich in dem Moment auch nicht wohl fühle (ähnlich bei „Hass“ in Elizabeth).

 

V.l.o.n.r.u.: mit Celena Pieper, Romina Markmann und Andrew Chadwick, Benjamin Eberling, Navina Heyne, Raphael Groß, Fn Holzwart und Filippo Strocchi.

 

Stage Door

Trotz des Regens und eher schlechten Wetters, war es mir möglich, nach dieser Performance noch einige der Darsteller*innen an der Stage Door zu treffen und ihnen zu ihrer grandiosen Darbietung zu gratulieren. Dank dieser Inszenierungen konnte ich zahlreiche Darsteller*innen zum ersten Mal live erleben, was den Charme von Tecklenburg ebenso sehr ausmacht wie die wiederkehrenden Gesichter!

Schlussendlich kann ich euch nur allen sehr ans Herz legen, nach Tecklenburg zu fahren und euch diese wundervollen Produktionen anzusehen! Morgen werde ich auch noch den Abschlussapplaus in einem Post auf Instagram teilen, sodass ihr noch die umwerfenden Kostüme und die fantastische Stimmung sehen könnt. Verglichen mit Stage Entertainment sind die Tickets für Tecklenburg bedeutend günstiger, die Darstellenden und Inszenierungen stehen denen in Hamburg, Stuttgart oder Berlin jedoch in nichts nach. Noch bis Anfang September könnt ihr die Musicals dort besuchen und Tickets sollten noch immer erhältlich sein! Und wenn es dieses Jahr nicht klappt, dann plant es auf jeden Fall für nächstes Jahr ein! Wir tun es auf jeden Fall.

 


In der letzten Woche habe ich auch in familiärer Runde ein paar Folgen Glee und auch noch einmal Sag’s nicht weiter, Liebling angesehen. Erstere haben wir schon so oft angesehen, dass ich die Lieder bereits zuvor benennen konnte. Letzteren hatten wir hingegen vergessen und somit zwanzig Minuten angesehen, ohne zu realisieren, dass wir ihn bereits gesehen hatten. Dennoch war er noch einmal amüsant und nicht so vorhersehbar, wie zuerst angenommen.

 

Was ich gegessen habe…

 

 

1/2/3: Vor Mamma Mia! wollten wir auch gut gestärkt sein! In Ibbenbüren fanden wir bei Ledigs Anna eine gute Auswahl veganer Gerichte. Überraschend war diese Bruschetta, welche nicht wie gewohnt mit Tomaten, sondern stattdessen mit Paprika und Zucchini zubereitet wurde. Als Hauptgerichte genossen wir ein Pilzragout, eine Pilz-Pasta und eine Green Bowl mit Edamame, Mango, Brokkoli und Erdnuss-Sauce. Nach einer Google-Bewertung für dieses bereits überzeugende Essen durfte ich mir dann auch noch den Apfelkuchen aufs Haus bestellen! Ich würde definitiv wiederkommen!

4: Zurück in Leipzig traf ich mich zum Brunchen mit einer Freundin im Katzentempel. Dieses vollkommen vegane Restaurant enttäuscht nie, egal ob mit Katerfrühstück oder seinen Sandwiches! Auch die Desserts und Getränke sind sehr zu empfehlen.

 


Was für eine wundervolle, aber auch aufregende und anstrengende Woche liegt nun hinter mir! Ich bin froh, dass ich dennoch hin und wieder mit einem Buch entspannen konnte. Allemal ist es die Fahrt nach Tecklenburg jedes Jahr aufs Neue wert. Ich liebe die Inszenierungen und die Darsteller*innen und freue mich jetzt bereits auf das kommende Jahr! Nebenbei habe ich für euch hier auf meinem Blog meinen Lesemonat Juli und einen Jubiläums-Post veröffentlicht. Denn am Sonntag ist mein Blog 11 Jahre alt geworden. Und nicht nur das: Auf Instagram habe ich für euch auch noch ein Gewinnspiel am Laufen. Aber nur noch bis morgen, also seid schnell! Und verpasst auch nicht meine Rezensionen zu Saskia Louis‘ Unlock my Heart und Sidney Kargers The Bump. Bis dahin wünsche ich euch wundervolle Lesestunden!

 

Liebe Grüße, eure Sophia

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