Nachdem BeiTech einen Planeten angegriffen und seine Bevölkerung verfolgt und beinahe vollständig ausgelöscht hat, muss das Unternehmen nun sicher gehen, dass auch wirklich alle Wissenden beseitigt werden. Dazu brauchen sie Heimdall. Ein Wurmloch, durch das die die letzten Überlebenden bherbergende Schiff Hypatia endgültig fliehen könnte. Doch dabei haben sie die Rechnung eindeutig ohne die Tochter von Heimdalls Captain, Hanna, oder den vermeintlichen Kriminellen Nik gemacht, der alles tun würde, um einen guten Eindruck bei seinem Schwarm, eben dieser, zu machen. Ach ja, und dann sind da ja ach noch diese wurmartigen Aliens, die schon bald das ganze Schiff besiedeln werden.
Amie Kaufman, Jay Kristoff, Rock the Boat
Band 2, 672 Seiten, Taschenbuch
8,99€, ISBN 978-0553499186
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Amie Kaufman (Werbung) wuchs in Australien und Irland auf und hatte als Kind das Glück, in der Nähe einer Bücherei zu wohnen. Heute lebt sie mit ihrem Mann und ihrem Hund Jack in Melbourne und schreibt Science-Fiction- und Fantasy-Romane für Jugendliche. Sie liebt Schokolade und Schlafen, hat eine riesige Musiksammlung und einen ganzen Raum voller Bücher.
Jay Kristoff (Werbung)
Meine Meinung
Nachdem mich der erste Band dieser Trilogie so vollkommen über den Haufen geworfen hat, konnte und wollte ich nicht warten, bis der zweite Band ebenfalls auf Deutsch erscheint. Also ließ ich ihn mir zu Weihnachten im Original schenken. Da konnte ich noch nicht wissen, dass ich dieses Buch dennoch erst wenige Wochen vor dem Erscheinen der deutschen Übersetzung lesen würde. Doch egal ob Deutsch oder Englisch, dieses Buch hat mich erneut mitgerissen und erst losgelassen, als ich die letzte Seite umgeschlagen hatte. Dann war es das aber. Und das fand ich im Gegensatz zu dem ersten Band, der mich noch Wochen danach beschäftigt hat, etwas traurig. Dieser Band ist nicht weniger spannend, hält wirklich krasse Wendungen und auch viele Gefühle für seine Leser parat und konnte mich dennoch nicht ganz so umhauen wie Band eins.
Hi Dad,
I checked your shedule, and as far as I can tell, you’re on duty for the rest of my natural life, so I am reduced to mailing you. This is no way to live! Anyway, here we go:
– S.77
Vielleicht liegt es daran, dass diese ganze Gestaltung und Amie und Jays Art, diese Geschichte zu erzählen, im ersten Band noch völlig neu und originell schien, jetzt jedoch bereits ein wenig zur Gewohnheit geworden ist. Nicht dass es sonderlich viele Bücher mit einem solchen Layout geben würde, aber es ist eben nach dem ersten Band nichts mehr Neues. Und das hat man sich erhofft – vor allem habe ich es mir erhofft. Weiterhin gibt es – vielleicht ist das nur ein Gefühl, denn nachgezählt habe ich nicht – mehr Berichte in diesem Band als im letzten, die mich vor allem aufgrund der englischen Sprache in meiner Ausdauer haben schwanken lassen. 660 mit englischen Worten bedruckte Seiten in etwa vier Tagen zu lesen, ist dann schon etwas anstrengend für mich. Doch Nik und Hanna haben mir zugegebenermaßen immer wieder aufgeholfen, wenn ich am Straucheln war. Mit diesen beiden badass Charakteren wurde das Buch äußerst unterhaltsam, aber auch emotional gestaltet, wobei auf die Gefühle, die sie mit der Zeit füreinander entwickeln, wirklich nicht allzu große Bedeutung gelegt wird. Sie sind ein schöner, lieblicher Zusatz, jedoch nicht zu aufdringlich. Immerhin stehen diese beiden Protagonisten nicht nur einander, sondern auch dem Tod selbst gegenüber.
„You know, quoting Sin Tzu while you toss your gun is nice and dramatic, lady, but throwing down with the girl you orphaned? Probably safer to say ‚Screw the drama‘ and just kill the [swearword].“
[…]
„You might get only one shot. So shoot. You know who said that?“
The riffle clatters to the bloody floor.
„Hanna ****ing Donnelly. That’s who.“
– S.494
Dieses Buch reißt seine Leser nicht nur mit und wirft sie mit unerwarteten Wendungen aus der Bahn, sondern hat in gewisser Weise sogar eine lehrreiche Note. So habe ich zum Beispiel von der Pascalschen Wette erfahren, die mich wirklich unheimlich fasziniert. Wenn ihr wissen wollt, worum es bei dieser geht, müsst ihr aber selber googlen oder einfach dieses Buch lesen. Es wird sich auf jeden Fall lohnen. Als Leser fiebert man nicht nur mit, sondern ist genauso verwirrt wie es die Protagonisten oder ihre Mitkämpfer manchmal sind, und fürchtet sich mit ihnen davor, entdeckt zu werden oder gar zu sterben.
Fazit:
Amie und Jay entführen uns mal wieder in ganz neue Gegenden, gar Ebenen unseres Universums, in denen wir als Leser mit den sympathischen und unfassbar mutigen Charakteren mitfiebern, sogar mit denen, die den Protagonisten ziemlich an den Kragen gehen. Trotz der grandiosen, unvorhersehbaren Wendungen, sowie dem ausgeklügeltem Ende steht der zweite Band meiner Meinung dem ersten – wenn auch nur minimal – nach.
Liebe Grüße, eure Sophia