Autor: Jana Oliver
Englischer Titel: The Demon Trapper’s Daughter
Verlag: Fischer Verlage
Reihe: 1/4
Seiten: 560
Kapitel: 39
Ausführung: Taschenbuch
Preis: 9,99€
ISBN: 978-3-596-18859-8
Der Klappentext:
Die siebzehnjährige Riley, einzige Tochter des legendären Dämonenfängers
Paul Blackthorne, hat schon immer davon geträumt, in seine Fußstapfen
zu treten. Jetzt ergreift sie die Chance, sich zu beweisen.
Im Jahr 2018 hat Luzifer die Zahl der Dämonen in allen größeren Städten
erhöht. Wenn sie nicht mit ihren Hausaufgaben beschäftigt ist oder mit
ihrer wachsenden Zuneigung zum engelsgleichen Dämonenfänger-Azubi Simon,
ist Riley in Atlanta unterwegs, um geplagte Bürger vor Höllenbrut zu
bewahren – nur Dämonen ersten Grades natürlich, gemäß den strikten
Regeln der Zunft. Das Leben ist so alltäglich, wie es nur sein kann für
eine ganz normale Siebzehnjährige. Aber dann ruiniert ein mächtiger
Geo-Dämon fünften Grades Rileys Routineauftrag in einer Bibliothek und
bringt ihr Leben in Gefahr. Und als ob das nicht schlimm genug wäre,
trifft eine unvorhergesehene Tragödie die Fängerzunft. Nun hat Riley
eine gefährlichere Zukunft vor sich, als sie sich jemals vorzustellen
vermocht hat. Q
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Wer ist eigentlich Jana Oliver?
Wie hat mir dieses Buch gefallen?
Dieses Buch habe ich gemeinsam mit Sabine von Bienes Bücherinsel gelesen, worüber ich auch sehr froh bin, denn ansonsten hätte ich es noch lange auf meinem SuB liegen gelassen. Ich hatte mich jedoch schon eine Weile auf dieses Buch gefreut, denn von außen schaut es ja ganz gut aus.
Das Cover finde ich schön gestaltet mit dem Mädchen, das wahrscheinlich Riley darstellen soll, und der Stadt im Hintergrund. Besonders aufmerksam machen möchte ich auf die Kugel in Rileys Hand, die eine der verschiedenen von Hexen gefertigten Kugeln darstellen soll. Diese ist, wie man sehen kann, eine der Weißen, die mit Weihwasser gefüllt gegen Dämonen eingesetzt werden. (Mehr darüber könnt ihr im Buch herausfinden.) Ich finde es gut, dass so ein Detail in das Cover mit aufgenommmen wurde. Insgesamt ist es sehr hübsch anzusehen, kommt jedoch nicht auf meine Liste, der besten Cover.
Die Welt, die Jana Oliver geschaffen hatte, war sehr spannend und unterhaltsam aufgebaut, jedoch hatte ich oft das Gefühl, dass da noch mehr Potenzial ist. Man hätte noch mehr aus dieser tollen Idee rausholen können. Außerdem bin ich mir nicht im Klaren darüber, in welcher Zeit diese Geschichte spielt, Gegenwart oder Zukunft? Ist das überhaupt für den Fortlauf der Story relevant?
Geschrieben hat Jana Oliver in der Er-, Sie-, Es- Perspektive und meistens aus der Sicht von Riley. Ein paar Male wird auch aus Denver Becks Sicht geschrieben. Das fand ich jedoch nicht so gelungen, denn wenn man nur sehr wenige Male die Sicht wechselt, reicht mir das nicht. Wenn dann möchte ich mehr von der Person und ihren Gefühlen erfahren.
Riley ist eine sehr mitleidige Protagonistin, was ich nicht gerade negativ, aber auch auf keinem Fall positiv meine. Sie hat eine wirklich schreckliche Vorgeschichte, das ist mir schon klar, aber das heißt ja nicht, dass sie deshalb gleich das ganze Buch über labil und schwach rüberkommen muss. Ihr dürft mich nicht falsch verstehen, Riley hatte auch ihre starken Momente, doch diese gingen stark unter.
Die meisten Charaktere waren sehr mitleidig aufgebaut. Alle hatten irgendwie eine sehr tragische Vergangenheit, die sie nicht einfach so loswerden können (verständlich). Aber sie werden dadurch sehr schwach dargestellt und sind andererseits sehr schnell gereizt oder zickig. So empfand ich es während des Lesens. Manchmal hätte ich mir eher eine weniger tragische Vorgeschichte gewünscht. Manchmal ist weniger einfach mehr. In diesem Fall hätte es, glaube ich, einiges geholfen.
Die noch sehr junge Riley hat sich schon ziemlich am Anfang des Buches in den auszubildenden Dämonenfänger Simon Adler verliebt. Dieser ist sehr streng gläubig, was jedoch in seiner Familie liegt. Ich fand ihn am Anfang wirklich süß und man hat gleich gemerkt, dass er auf Riley steht, jedoch ging er mir mit der Zeit immer wieder auf die Nerven.
Ich hatte auch sehr oft das Gefühl, dass Jana Oliver eigentlich keine Ahnung von Gefühlen von Jugendlichen zueinander hat. Außerdem schien es mir so, als denkt Riley teilweise mehr über ihre Beziehung nach als über wichtigere und ernstere Dinge, wie ihre Ausbildung oder den noch nicht weit zurückliegenden Tod ihres Vaters.
Denver Beck war mehr oder weniger mein Lieblingscharakter, obwohl auch er mich ziemlich oft angekotzt hat. Er ist die ganze Zeit irgendwie in Riley verschossen, wollte aber seine Gefühle nie zulassen, da sie die Tochter seines Mentors ist. Also hielt er sie immer auf Abstand, als sie mit 15 (glaube ich) total auf ihn stand. Ich finde, es gibt eigentlich nur eine wirklich tolle Szene zwischen den beiden, was für mich wirklich zu wenig ist. Ich hätte mir einiges mehr erhofft.
Beck, wie er auch einfach genannt wird, kümmert sich nach dem Tod von Paul Blackthrone, Rileys Vater, sehr um die Tochter seines Mentors. Er fühlte sich extrem dazu verpflichtet, was immer und immer wieder vorkam. Das hat mich auch etwas gestört, denn einerseits wollte er es von sich aus tun, hat es dann irgendwie jedoch immer wieder als seine Verpflichtung gesehen.
Zu den anderen Charakteren möchte ich jetzt nicht so viel sagen, obwohl manche, wie zum Beispiel Ori, sicher erwähnenswert wären. Ich denke über ihn kann ich nach dem zweiten Band mehr erzählen, denn im Ersten spielt er noch nicht so eine große Rolle.
Der Schreibstil kam mir größtenteils sehr schlicht und einfach vor, an anderen Stellen hing die Spannung total durch, wenn überhaupt welche vorhanden war, was manchmal nicht der Fall war. An diesen Stellen war es immer mal etwas schwieriger, sich durchzulese.
Ich finde diesen Schreibstil sehr schwer einschätzbar, da ich ihn angenehm fand, aber trotzdem irgendwie recht langwierig und teilweise sogar langweilig.
Etwas, das mich wirklich sehr gestört hat, war, dass Jana Oliver (höchstwahrscheinlich von P. C. und Kristin Cast angestiftet, wie man aus der Danksagung entnehmen kann) immer und immer wieder dieses angeblich jugendliche (oder auch nicht) „Yeah“ verwendet hat. Das ging mir von Zeit zu Zeit total auf den Geist.
Und trotz des nicht so berauschenden Schreibstils, hat mich die Welt und ihre Charaktere gelockt. Ich bin auf jeden Fall auf den Folgeband gespannt und hoffe sehr, dass an den Stellen, die nicht so spannend gestaltet werden können, dann andere Dinge, wie Humor und Romantik eine größere Rolle spielen.
Fazit: Ein nicht so überragender Auftakt für eine neue Serie in einer noch nicht wirklich bekannten, jedoch besuchenswerten Welt. Ich erhoffe mir für den nächsten Band nicht wieder so viele Charaktere, die eine tragische Vergangenheit haben, und dass Riley und Beck endlich mal das ganze Gezicke lassen. Auch wenn ich sehr gemeckert habe, sollte man diesem Buch eine Chance geben und es nicht gleich abschreiben, denn soviel ich weiß, gehen die Meinungen hier sehr auseinander.