[Rezension] Sturm aus dem Süden von T.S. Orgel

FÜRCHTE DIE MACHT DES BLAUSTEINS
Das Kaiserreich Berun ist in seinen Grundfesten erschüttert. Am
Hof regieren Intriganten, der Kaiser ist schwach, und im Süden probt das
Protektorat Macouban den Aufstand. In diesen Wirren schlägt die Stunde
ungewöhnlicher Helden. Der Schwertmann Marten, die Spionin Sara und der
in Ungnade gefallene Danil machen eine Entdeckung, die ihr Schicksal und
das von Berun ins Ungewisse stürzen wird. Denn ihr wahrer Feind gibt
sich jetzt zu erkennen.Zwei dunkle Schiffe kreuzen vor den Küsten des Südens … Q (Werbung)

T.S. Orgel, Heyne Verlag, Band 2
640 Seiten, 34 Kapitel, broschiert
14,99€, ISBN: 978-3-453-31706-2
Kaufen, Leseprobe
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T.S. Orgel

Hinter dem Pseudonym T. S. Orgel stehen die beiden Brüder Tom und
Stephan Orgel. In einem anderen Leben sind sie als Grafikdesigner und
Werbetexter beziehungsweise Verlagskaufmann beschäftigt, doch wenn beide
zur Feder greifen, geht es in phantastische Welten. Nach einer Reihe
von Kurzgeschichten und elektronischen Veröffentlichungen erschien 2012
ihr erster gemeinsamer Roman Orks vs. Zwerge, für den sie im Oktober 2013 den Deutschen Phantastik Preis für das beste deutschsprachige Debüt erhielten. Q (Werbung)

Meine Meinung

 

Ihr sucht ein Buch, das euch immer wieder eine ganze neue Sicht auf die Geschichte gibt? Dessen Charaktere man mehr schlecht als recht in Kategorien wie gut und böse einordnen kann, da sich das Blatt immer wieder wendet? Dann habt ihr hier genau das Richtige gefunden! Bereits der erste Band der Blausteinkriege – Trilogie konnte mich begeistern, doch dieses Buch hier hat mich noch öfter zum Lachen und Verzweifeln gebracht.
Ich kann gar nicht genau sagen, wie viele Protagonisten es in diesem Buch gibt, aber ich kann behaupten, dass ich sie alle unheimlich sympathisch und auch unterhaltsam finde. Wir verfolgen vier, anfangs sogar fünf verschiedene Handlungsstränge, die an Orten weit über die Landkarte von Tertys verstreut verlaufen. Am besten konnten mich immer die Geschichte um Marten und die um Messer unterhalten, was aber vermutlich daran liegt, dass ich anfangs zum Beispiel Oloares Bedeutung für den Verlauf der Geschichte noch nicht so richtig einordnen konnte.
Ness wiegte den Kopf. „Sicher. Und meine zwei Recken hier würden eure Männer umbringen, und der blasse Schatten da würde vermutlich die beiden erschlagen, und Meister Messer würde den Schatten beseitigen. Und am Ende bliebe wieder nur Messer übrig, der sich wie immer vor dem Sterben drücken würde, und wem wäre damit dann geholfen?“
„Mir“, stellte der Vogelmann fest.
– Ness und Messer, S.547
Was mich an Band 2 vor allem begeistert hat, ist, dass einige Charaktere, die für mich im Debüt der Trilogie noch unwichtig oder sinnlos erschienen, plötzlich eine wichtige Aufgabe erhalten. Diese stellen sich plötzlich unseren „Helden“ in den Weg oder bekommen ihre ganz eigene Geschichte, sodass sie plötzlich etwas „Heldenhaftes“ erhalten. So erscheinen sie mir dann doch als äußerst interessant und ich wünsche mir im dritten Band noch mehr Informationen und Szenen zu diesen Charakteren, zum Beispiel zu dem Narr und Kaiser Edrik.
Ein großes Thema in diesem Buch scheint das Zusammenkommen oder Aufeinandertreffen von verschiedenen Charakteren zu sein. Bereits auf den ersten Seiten bahnte sich bei mir der Verdacht an, dass zum Beispiel Marten und Cunrat, verfeindet seit der ersten Seite des ersten Bandes, sich vermutlich wieder begegnen werden. Und das steigerte einerseits die Spannung, andererseits meine Vorfreude sehr. Außerdem ist Messer, Meister Messer, nun nicht mehr alleine unterwegs, was dazu führt, dass er seine sarkastische Art viel besser ausleben kann, was für mich unheimlich amüsant war.
„So weit, so gut.“ Er sah Marten an. „Ich lenke das Weib da ab, du holst das Mädchen. Ist ja deine Spezialität.“
Marten grinst schwach. „Stimmt. Und deine ist es, Leuten auf den Sack zu gehen. Aber ich weiß es zu schätzen, ad Koredin.“
– Marten und Cunrat, S.580
Doch neben diesem Wissen, dass einige wichtige Charaktere aufeinander treffen werden und das vermutlich zu einigen interessanten Szenen führt, ist bereits seit den ersten Kapiteln gegeben, dass sich auch im Kaiserreich Berun und im Protektat Macouban etwas anbraut. Und selbstverständlich kommt es an dieser Stelle eher oder später auch zu einigen Auseinandersetzungen. Ich bin gespannt, ob es in Band 3 tatsächlich noch zu einem richtigen, offiziellen „Blausteinkrieg“ kommt.
Das Einzige, was mich in diesem Band etwas irritiert hat, ist, das zweimal Namen vertauscht wurden. So spricht einmal Messer mit sich selber, was sicher nicht der Fall ist, oder an einer anderen Stelle ist die Tote Fürstin Imara plötzlich wieder am Leben, sodass der weiße Schatten sie ansehen und mit ihr reden kann. Weiterhin gibt es zwei oder auch drei Szenen, in denen die Autoren meiner Meinung nach ein wenig hätten kürzen können, damit eine Erläuterung keine drei Seiten umfasst.

Fazit:

Dieses Buch konnte mich fast vollkommen überzeugen und hat mich trotz seiner hohen Seitenanzahl mitgerissen. Mit viel Humor und auch Gefühl konnte es mich zum Lachen, aber auch einmal fast zum Weinen bringen, als ich einsehen musste, dass es auch bei so vielen tollen Charakteren nicht sein kann, dass sie alle in einem „Krieg“ überleben.
Herzlichen Dank für dieses Rezensionsexemplar an das Bloggerportal der Verlagsgruppe Randomhouse und für die Geschichte an das Autorenduo T.S. Orgel!
Liebe Grüße, eure Sophia

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