Zwei Königinnen stehen sich in diesem Drama gegenüber, die eine,
Elisabeth, als Richterin, die andere, Maria Stuart, als Verurteilte. Die
katholisch erzogene Maria Stuart und die im strengen puritanischen
Geist aufgewachsene Elisabeth sind im Charakter grundverschieden. Für
Schiller ist Maria Stuart die wahre Königin, die ihren Urteilsspruch,
obwohl an der Verschwörung unschuldig, dennoch innerlich als Sühne für
den (geschichtlich nicht erwiesenen) Mord an ihrem zweiten Mann
akzeptiert. Q (Werbung)
Elisabeth, als Richterin, die andere, Maria Stuart, als Verurteilte. Die
katholisch erzogene Maria Stuart und die im strengen puritanischen
Geist aufgewachsene Elisabeth sind im Charakter grundverschieden. Für
Schiller ist Maria Stuart die wahre Königin, die ihren Urteilsspruch,
obwohl an der Verschwörung unschuldig, dennoch innerlich als Sühne für
den (geschichtlich nicht erwiesenen) Mord an ihrem zweiten Mann
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Friedrich Schiller, Hamburger Lesehefte, 128 Seiten, 1,90€
ISBN 978-3-87291-011-0, Kaufen (Werbung)
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Meine zweite Pflichtlektüre im Deutschleistungskurs hat mir erstaunlich gut und bedeutend besser als die erste (Landnahme von Christoph Hein) gefallen. Auch wenn die Sprache um einiges älter und daher vielleicht auch etwas schwerer zu verstehen ist, gefällt sie mir bedeutend besser. Noch dazu muss man ja wirklich mal sagen, dass Dramen alles schön knapp und knackig auf den Punkt bringen, während oben erwähnter Hein unheimlich viel rund herum schreibt, was mir sehr oft auf die Nerven ging.
Maria Stuart oder Elisabeth I. Das ist hier die Frage. Während Schiller ganz klar Partei für seine Titelfigur ergreift, muss ich in diesem Fall sagen, dass ich sie auch bedeutend sympathischer finde. Sie sieht sich ab der ersten Seite dem Tod gegenüber, glaubt nur kurzweilig an eine Rettung, fürchtet sie zeitweise sogar, und bleibt doch ehrenhaft und erhobenen Hauptes angesichts ihrer Feinde stehen.
Elisabeth I. wird in einem viel schlechteren Licht dargestellt, als sie hoffentlich damals war. Sie ist eine krasse Heuchlerin, jedoch ebenso eine gekonnte Schauspielerin. Sie wickelt ihre Mitstreiter um den Finger, fast genauso gut wie Maria, nur dass diese es mit ihrer natürlichen Art und nicht mit bösem Willen tut. Anhand Marias Bediensteter kann man einen sehr guten Eindruck von ihrem Charakter erhalten, immerhin bleibt bei denen kein Auge trocken angesichts der Tatsache, dass Maria bald geköpft werden soll.
Ich persönlich sympathisiere sehr mit Maria, habe es auch eine Weile mit Mortimer, der sein Leben für die Schottenkönigin im Gefängnis geben würde. Doch wie es in einem Drama immer ist, dreht sich das Blatt sehr oft. Und hier hat es mich auch bedeutend mehr mitgerissen und begeistert als zum Beispiel in Shakespeares „Romeo und Julia“, auch wenn mir die Sprache in dem Werk des Engländers noch einmal besser gefällt.
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Liebe Grüße, eure Sophia