[Filmreview] Love, Simon

Beschreibung auf Kino.de:


Der 17-jährige Simon Spier (Nick Robinson) steht kurz davor, sein Leben auf den Kopf zu stellen. Er ist homosexuell, doch noch weiß niemand davon. Simon hat eine Online-Beziehung mit einem Jungen aus seiner Schule, der unter dem Pseudonym Blue schreibt. Als Simon eine E-Mail an Blue schickt, erhält sie versehentlich auch Simons Klassenkamerad Martin.

Coming-out oder sich ewig verstecken? Wie weit kann Simon gehen? Als Martin erfährt, dass Simon schwul ist, droht er damit, Simon vor der ganzen Schule zu outen — es sei denn, dass Simon ihn mit seiner besten Freundin Leah (Katherine Langford) verkuppelt. Soll Simon sich auf diese Erpressung einlassen? Und wer steckt hinter dem Pseudonym Blue? Q

 

Bewertungen:

filmstarts.de (***/****)
kino.de (*****)
imdb.de (****)

 

Besetzung:

Nick Robinson: Simon Spier
Katherine Langford: Leah Burke
Alexandra Shipp: Abby Suso
Jorge Lendeborg Jr.: Nick Eisner
Keiynan Lonsdale: Bram Greenfeld
Jennifer Garner: Mrs. Emily Spier
Josh Duhamel: Mr. Jack Spier
Talitha Bateman: Nora Spier
Logan Miller: Martin Addison
Miles Heizer: Cal Price
Tony Hale: Mr. Worth, Vize-Direktor
Natasha Rothwell: Miss Albright
Drew Starkey: Garrett Laughlin
Clark Moore: Ethan
Joey Pollari: Lyle, Kellner
(von Wikipedia mit Verlinkungen zu den Schauspielern)

 

Meine Rezension zur Buchvorlage: hier

 

Meine Meinung zur Verfilmung:

Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie sehr ich mich auf diesen Film gefreut habe, nachdem ich vor einigen Wochen endlich das Buch gelesen habe, welches als Vorlage dient. Und dass man das Buch wirklich verwendet hat, um die Story für den Film festzulegen, bemerkt man, dennoch gibt es viele kleine und große Abänderungen, auf die ich selbstverständlich nicht allzu sehr eingehen werde, um niemandem das Buch oder den Film zu spoilern. KEIN SPOILER ALSO!

Beginnen wir einmal mit der Besetzung, die ich äußerst lobenswert finde. Von Simon, der zwar etwas anders aussieht als im Buch beschrieben, über Cal, Leah, Bram, Nick, Abbie und selbst Simons Familie oder Martin, bin ich sehr zufrieden und konnte schnell die Rollen zuordnen. Die Schauspieler haben einen großartigen Job gemacht, das muss man ihnen lassen, selbst wenn einige von ihnen nicht die aufgrund des Buches erhoffte große Aufmerksamkeit bekommen haben. So war ich ein wenig von Cals kurzen Auftritten oder gar Brams Szenen enttäuscht, denn beiden wurde meinem Gefühl nach im Buch viel mehr Bedeutung zugemessen. Dennoch liegt das weniger an den Schauspieler, als an dem Drehbuch.

Dieses hat mich nicht ganz glücklich gemacht, in sich geschlossen aber dennoch überzeugt. Auch wenn viele geliebte Szenen aus dem Buch verschwunden sind, wurden wiederum einige hinzugefügt, die tatsächlich mein Herz erwärmt haben. Auch konnte mich Martins Charakter im Film bedeutend mehr für sich einnehmen, auch wenn er ja eigentlich der Anfang alles Übels ist. Ebenfalls hat mich der Schuldirektor an Simons Schule immer wieder zum Grinsen bringen können. Statt auf die Freundschaft und die Akzeptanz von Simons Sexualität in dessen Freundeskreis wurde im Film mehr Wert auf die Familie gelegt, was mich an sich nicht gestört hat, wodurch aber erneut geliebte Szenen entfielen.

Schlussendlich muss ich wohl sagen, dass mich der Film bis hin zu den letzten fünf Minuten wirklich immer mehr für sich gewinnen konnte. Ich habe mit Simon gelacht, mit ihm, aber auch seinen besten Freunden gelitten. Warum sie? Findet es selber heraus! Was mich aber dann ein wenig gestört hat, waren eben diese letzten fünf Minuten – mehr können es wirklich nicht gewesen sein. Die Ferris Wheel – Szene hat mich wirklich sprachlos zurück gelassen, denn meiner Meinung nach wurde sie komplett verkorkst. Im Buch befinden sich in ihr meine liebsten Details, die man im Film einfach glatt gebügelt hat. Blue scheint plötzlich wie ausgewechselt, wenn man ihn mit den vorherigen Ereignissen und seiner Reaktion darauf vergleicht. Leider konnte mich dieser Teil des Filmes nicht sonderlich überzeugen.

Fazit: Tolle Umsetzung, die im Gegensatz zur Buchvorlage jedoch zum Ende hin zu glatt gestrichen wird und beinahe zum Mainstream hindriftet. Dennoch muss ich sowohl die Schauspieler, als auch das Drehbuch loben, welche wirklich ein Wunder auf die Leinwand gebracht haben.

 

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