Hallo ihr Buchreisenden,
der Jahreswechsel ist geschehen. Und mittlerweile ist auch schon die erste Woche ins Land gestrichen. Wenn alles nach Plan läuft, sitze ich zum Veröffentlichungszeitpunkt dieses Rückblicks bereits im Zug zurück nach Utrecht. Dort wird mich die Uni schneller wiederhaben, als mir lieb ist. Deswegen habe ich meine Auszeit noch so gut wie möglich genossen und ein paar liegengebliebene Geschichten aufgeholt. Zugleich habe ich aber auch ungeplante Bücher verschlungen…
Was ich gelesen und gehört habe…
In dieser Woche habe ich endlich das Buch für unseren Leseclub begonnen. Lore von Alexandra Bracken stand schon lange auf meiner To-Read-Liste, weswegen ich lauthals dafür gestimmt habe. In Hörbuchform lässt sich das ansonsten sehr umfangreiche Abenteuer recht schnell durchhören. Die Grundidee und die Charaktere haben mich schnell gefangen genommen. Diese Mischung aus The Hunger Games und Percy Jackson verfolge ich voller Spannung.
An nur einem Abend habe ich zudem ganze drei Comics verschlungen. Den Auftakt machte Heartstopper Volume 5 von Alice Oseman, welches mich wieder ungemein begeistert hat. Jetzt will ich auch unbedingt demnächst wieder einen ihrer Romane lesen oder hören. I was born for this habe ich noch dank Netgalley in Hörbuch- und eBook-Form auf dem Handy gespeichert. Nach dem fünften Heartstopper-Band widmete ich mich dann Snapdragon von Kat Leyh, welches mich auch überraschend gut unterhalten hat. Zu guter Letzt gönnte ich mir dann noch Laura Dean keeps breaking up with me von Mariko Tamaki and Rosemary Valero-O’Connell. Alle Rezensionen folgen in den nächsten Wochen.
Was ich angesehen habe…
Once Upon A Time in Hollywood (2019)
Ich erinnere mich noch allzu gut an den Trubel, den dieser Film verursacht hat. Zugegebenermaßen ist die Cast der Hammer und ich mochte vor allem Brad Pitts Performance. Jedoch merkte ich bereits eine halbe Stunde nach Beginn, dass ich noch immer kein allzu großer Fan von Tarantinos Stil bin. Weder der Film im Film, noch die Backstage-Darstellung des Filmbusinesses haben mich überzeugen können. Und der Teil des Filmes, der mich von Anfang an fasziniert hat, drehte schlussendlich komplett ab. Ich hatte vor einer ganzen Weile die Buchadaption dieses Films gehört und darin noch interessantere Dialoge gefunden als im Film selbst. Auch die Anspielungen auf Charles Manson haben mich dort mehr fasziniert. So hatte ich mir den Film etwas anders vorgestellt und war von dessen Ende etwas enttäuscht. Ich habe keine wirkliche Botschaft vernommen oder irgendetwas aus diesen drei Stunden mitgenommen. Auch so recht unterhaltsam wollte der Film für mich nicht sein. Vielleicht bin ich aber auch einfach nicht die Zielgruppe oder offen genug, um Tarantinos Produktionen zu verstehen.
Berlín – Staffel 1
Auf diese Serie hatte ich mich wahrlich sehr gefreut. Immerhin durften wir Berlín nur in der ersten Staffel (und dann später nochmal hin und wieder als Erinnerung) von Haus des Geldes erleben. Doch in dieser Zeit haben wir dieses charismatische, aber auch narzisstische Arschloch doch irgendwie ins Herz geschlossen. Und seinen Charme hat … in dieser Spin Off-Serie mal wieder sehr zum Ausdruck gebracht. Unterstützt wird er bei seinem geplanten Raub bei einem uns bisher unbekannten Team. Zwei Frauen und drei weitere Männer vervollständigen die Diebesbande dieses Mal. In acht Folgen verfolgen wir ihren Plan, dessen Umsetzung und den Umgang der Figuren mit ungeplanten Änderungen.
Die Charaktere schließen wir erneut schnell ins Herz, doch nur zwei von ihnen erhalten wirklich eine Hintergrundgeschichte. Dabei wirkt Cameron wie eine interessante Mischung aus Tokio und Nairobi, während Roi sehr stark an Rio erinnert. Nur dass Rios Hacker-Talent einer anderen Person zufällt, nämlich Keila. Leider tritt bis auf ihr und Damians Rolle/Talent im Team keines der anderen wirklich hervor. Ein wenig machen alle alles, was zwar durchaus sein muss, die Charaktere aber viel auf ihre emotionalen/romantischen Momente reduziert. Und von diesen gab es wahrlich viele. Neben dem Plan steht die sexuelle Anziehung zwischen vier der Charaktere definitiv im Vordergrund. Zwar war das unterhaltsam, aber wirkte auch etwas zu vorrangig für meinen Geschmack.
Besonders schön fand ich auch die Wiedersehen mit zwei alten Bekannten aus Haus des Geldes, auch wenn sie nun noch jünger sind. Andererseits hätten Charaktere wie Bruce und Keila durchaus noch mehr Zeit zur Entfaltung gebraucht, denn wir wissen über sie kaum etwas. Im Fokus steht dem Titel nach Berlin und seine Romanze, auch wenn er sich von seinen Team-Mitgliedern Konzentration wünscht. Wie bereits angekündigt am Anfang wird die Handlung stark von Liebe getrieben und auch dadurch verkompliziert.
The Crown – Staffel 6
Der Anfang dieser finalen Staffel stellt erneut Diana in den Fokus. Die ersten drei Folgen haben mich deswegen wie erwartet extrem emotional mitgenommen. Diana und ich haben keine Sekunde gemeinsam auf dieser Welt verbracht, doch Elizabeth Debicki spielt sie mit so viel Eleganz und Gefühl, dass ich sie nur bewundern kann. Und von der Reaktion meiner Mutter ausgehend hat sie Menschen ungemein viel bedeutet. Nach ihrem Tod in dieser Staffel richtet sich der Fokus mehr auf ihren Sohn William, der nicht nur mit ihrem Verlust sondern auch dem Medienrummel zu kämpfen hat. Auch Harry tritt immer wieder auf. So steht Familie im Fokus der Staffel, doch auch politische Angelegenheiten werden hin und wieder eingebunden. Egal ob packend und emotional aufreibend oder eher ruhig und komplex durchdacht, diese Serie ist und bleibt eine grandiose Produktion. Von den schauspielerischen Leistungen über die Settings, Kostüme und Dialoge… ein wahrer Diamant von einer TV-Serie.
Stranger Things – Staffel 4
Auch diese Serie ist bei mir viel zu lange liegen geblieben. Nachdem einige meiner Freund*innen mir bereits einiges vorgeschwärmt haben, kam ich erst jetzt dazu, sie auch anzusehen. Ich mochte die erste Staffel von allen wohl am meisten, danach genoss ich die Wendungen, fand aber vor allem die Charaktere verfolgenswert. Auch in dieser vierten Staffel habe ich mich wieder schnell mit den Charakteren identifiziert und mit ihnen mitgefiebert. Der Plot ändert sich noch einmal extrem im Vergleich zu den vorherigen Folgen. Dies liegt vor allem an der spatialen Entfernung zwischen einigen der Charakteren. Wir haben praktisch drei, wenn nicht sogar vier verschiedene Settings und Handlungsstränge, die aber schlussendlich miteinander verwoben sind.
Besonders schön fand ich die Dynamik um Steve, Nancy, Eddie und Robin. Sie sind ein Team von dem ich nicht wusste, dass ich es erleben wollte. Und sie haben die vorvorletzte Folge wahrlich gerockt. Und das, obwohl wahnsinnig viele andere Dinge passiert sind. Denn diese siebte Folge hatte es wahrlich in sich und bereitete uns auf ein großes Finale vor. Dass dieses dann mehr als zwei Stunden umfasste, fand ich etwas übertrieben, andererseits ist erneut ungemein viel passiert. Und wie mich diese zwei Folgen emotional fertig gemacht haben! Ich habe tatsächlich weinen müssen und fand die Juxtaposition von Musik, Schnitt, Action und Dialogen grandios! Eine sehr starke Staffel, die von Folge zu Folge besser wurde.
Während ich mich langsam wieder in den Uni-Modus versetze, gibt es für euch noch ein paar neue Posts auf meinem Blog zu entdecken. Letzte Woche habe ich euch meinen letzten Lesemonat veröffentlicht, an diesem Donnerstag folgt dann das gesamte Lesejahr 2023. Zudem erschien meine Meinung zu Die Wissenschaft von Game of Thrones, während als nächstes meine Rezension zu Rory Powers Wilder Girls gepostet wird.
Liebe Grüße, eure Sophia