[Rezension] I’m So (Not) Over You. Manchmal braucht die große Liebe eine zweite Chance von Kosovo Jackson *Rezensionsexemplar*

Vorgetäuschte Beziehungen bedeuten nicht gleich vorgetäuschte Gefühle … 

Als Kian von seinem Ex-Freund Hudson um ein Treffen gebeten wird, hofft er heimlich auf eine Liebeserklärung. Aber Hudson fleht ihn an, bei einem Essen mit seinen Eltern ihre Liebe vorzutäuschen.

Die Familie hat keine Ahnung, dass sie inzwischen getrennte Wege gehen. Kian stimmt zögernd zu, doch als er auch noch zur Hochzeit von Hudsons Cousine eingeladen wird, möchte er wirklich ablehnen!

In letzter Minute gelingt es Hudson, Kian davon zu überzeugen, ihn zu begleiten. Keiner kann leugnen, dass das Knistern zwischen ihnen noch immer da ist. Aber gibt es eine zweite Chance für ihre Liebe?

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Für Leser*innen von Alexis Hall, Casey McQuiston, Andreas Suchanek und Alicia Zett.

Dieses Buch ist mir direkt aufgefallen, als ich auf der Leipziger Buchmesse den Piper-Stand besucht habe. Von daher sollte ich mich nicht wirklich über das Cover beschweren, auch wenn ich es etwas langweilig finde. Die Protas stechen direkt als People of Color hervor und ihrem gelesenen Geschlecht nach handelt es sich um eine queere Liebesgeschichte. Darauf hindeuten könnten auch der durchaus interessante Hintergrund mit Pfirsischen. Davon abgesehen gibt es mir leider wenig Hinweise (von der teuren Kleidung abgesehen) darauf, was vor sich gehen wird, immerhin schauen sich die beiden nicht einmal an. Von daher ist es definitiv nicht meine liebste Coverentdeckung, hat sein Ziel bei mir aber allemal erreicht. So konnte mich der Klappentext mit seinen versprochenen Tropes (Second Chance, Rich vs Poor, Will they won’t they) für sich gewinnen.

 

Found Family and Second Chance

Im Nachhinein würde ich diese beiden als die vorrangigen Tropes bezeichnen. Was mich für die Geschichte in Beschlag genommen hat, ist die wundervolle Freundschaft zwischen Divya und Kian. Hudson war mir zuerst sehr unsympathisch, sodass mich Kosoko Jackson erfolgreich darauf gespannt gemischt hat, hinter seine Fassade zu blicken. Wahrlich die Härchen aller Charaktere standen zu Berge, ebenso meine, dementsprechend konnte die Kehrtwende nur gut werden–oder richtig schief gehen. Mit jedem kleinen Blick hinter die Kulissen und jedem weiteren Gespräch zwischen unseren Hauptfigur gewann mich der Autor mehr für diese Geschichte. Obwohl Kian bis zuletzt relativ wenig über seine eigenen Makel reflektiert, kommen auch diese Stück für Stück durch. Hudson und Kian fordern sich auf die beste, schlussendlich wohltuende Art und Weise heraus.

 

Liefert, was es verspricht

Meiner Meinung nach hat sich dieses Buch in der ersten Hälfte etwas gezogen, während wir die Charaktere oder deren Facade kennenlernen. Ab der Hälfte war ich viel mehr engagiert, was aus ihnen wird, habe ihre Schwächen und auch Stärken genossen, und das Buch bedeutend mehr genossen. Obwohl der Schreibstil des Autors mit all seinen Popkultur-Referenzen durchaus meinen Geschmack trifft, hat es eine Weile gebraucht, um mich wirklich zu begeistern. Zum Glück war die zweite Hälfte viel packender, emotionaler, und mitreißender. Obwohl uns wohl allen von Anfang an klar ist, dass diese beiden Idioten irgendwie zueinander finden, habe ich mich auf das Wie gefreut. Denn zuerst wirken sie keineswegs kompatibel. Auch entwickelt sich Hudson durchaus zu einem wundervollen Book Boyfriend, was ich nach dem Anfang nicht erwartet hatte. Alles, was am Anfang holprig war, wurde nicht überpinselt, aber abgerundet und zusammengefügt. Wir dürfen beide Protagonisten tiefgründig kennenlernen und auf wundervoll romantische, humorvolle, und auch prickelnde Weise ihre Liebesgeschichte erfahren.

 

Fazit

Dieses Buch erweitert nicht nur den Anteil von Büchern mit queeren und nicht-weißen Charakteren von dergleichen Autor*innen auf dem deutschen Buchmarkt, sondern definitiv auch die Herzen seiner Leser*innen. Die Protagonisten wachsen miteinander und geben nicht nur einander, sondern auch der Liebe eine zweite Chance. Darüber hinaus war das Buch humorvoll, prickelnd, und weist wundervolle Nebencharaktere auf.

 

 


Der Autor:

Kosoko Jackson ist Spezialist für digitale Medien mit den Schwerpunkten digitales Storytelling, E-Mail-, Social- und SMS-Marketing und freiberuflicher Politikjournalist. „I’m So (Not) Over You“ ist sein erster Roman für Erwachsene. Q

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