[Dies und Das] Woche #34 in 2024

Hallo ihr Buchreisenden,

in der letzten Woche habe ich zwischen Wohnungsstress und Langeweile mehr und weniger schöne Stunden verbracht. Da ich in den kommenden Tagen an der Utrecht University als Mentorin neue Studierende begrüßen und begleiten werde, habe ich mich dahingehend einweisen lassen. Ich habe schöne Tage und Abende mit Freund*innen verbracht, dazwischen aber auch versucht, mein derzeitiges Lesevergnügen voranzubringen. Dies ist mir nur minder gelungen, wie ihr sehen werdet. Dafür habe ich aber einige andere grandiose Geschichten aufgenommen…

 


Was ich gelesen und gehört habe…

Momentan versuche ich The Book that wouldn’t burn von Mark Lawrence bis Ende dieses Woche zu beenden. Ob mir das gelingen wird, kann ich noch nicht sagen. Jedoch verfolge ich die Geschichte je nach Zeit derzeit als eBook und Hörbuch. Am Freitag wollen wir diesen Reihenauftakt dann im Buchclub besprechen, deswegen ist der Druck etwas höher als sonst.

Bevor ich TBtwb als Hörbuch aufgenommen habe, hörte ich noch Brooklyn von Colm Tóibín aus. Dieses Buch hatte ich einst als physisches Exemplar, habe es dann aber wieder aussortiert. Nun konnte ich die Geschichte endlich recht zeiteffektiv mitverfolgen. Meine Rezension folgt am 12. September.

 

Was ich gesehen habe…

Vanya – Live at National Theater (2023)

Leider hatte ich bisher noch nicht das Vergnügen, Andrew Scott wahrlich live zu erleben, auch wenn ich einige seiner Rollen bereits bewundert habe. Dadurch konnte ich mir die Chance, ihn zumindest live gefilmt zu bewundern, nicht entgehen lassen. Von dem Stück selber wusste ich zuvor nichts, jedoch hat uns eine kurze Einführung vorbereitet. Scott übernimmt in dieser Neuinszenierung alle Rollen, sodass das Stück eine One-Man-Show ist. Jedoch ist sein Schauspiel so herausragend, dass es ein Leichtes war, die verschiedenen Charaktere auseinander zu halten. Davon abgesehen, dass zwei von ihnen in dieser Inszenierung überflüssig erschienen, waren die Dialoge zwischen anderen ungemein intensiv. Besonders zu bewundern ist Scotts Leistung, gar physische Interaktionen zwischen den Charakteren gekonnt und eindrucksvoll darzustellen. Die Thematik dieses Stückes würde ich wohl mit Verlust und Falsche Götter beschreiben. Der Hauptcharakter kämpft mit dem Tod seiner Schwester, aber auch mit seinem verlorenen und missbrauchten Vertrauen in seinen Schwager. Die anderen Charaktere haben ihre eigenen Konflikte, suchen aber alle nach einem Sinn in ihrem täglichen Werken. Ich denke nicht, dass ich mir das Stück erneut ansehen würde oder es mit einem anderen Darsteller in Erwägung gezogen hätte, doch diese Aufführung war einfach bewundernswert!

 

 

Pixar’s Luca (2021)

Dieser Film stand schon länger auf meiner Liste, sodass er mir direkt wieder einfiel, als wir einen Animationsfilm ansehen wollten. Selbst ein großer Fan von Meerjungfrauen, fand ich diesen Aspekt am Anfang des Filmes sehr einladend. Ich hoffte zugegebenermaßen auch eine stärkere Botschaft in Richtung Tierrechten und gegen das Fischen, doch dahin zielte der Film allemal nicht. Hingegen fand ich in ihm eine Allegorie über das Anderssein und die (Nicht-)Akzeptanz durch die Gesellschaft. Der Film ist nicht nur wundervoll animiert, sondern auch lustig und rührend zugleich. Besonders Luca und Alberts Freundschaft erwärmt unsere Herzen und verspricht eine wundervolle Sommergeschichte. Darüber hinaus schwingt aber auch ein Hauch Call Me By Your Name und dessen Herzschmerz und Emotionalität mit. Die deutlichste potentielle Interpretation ist definitiv Queerness, jedoch steht der Film auf wundervolle Weise für jede Art „Andersheit“ und Nonkonformität. Ich kann ihn nur sehr empfehlen und werde ihn definitiv selbst nicht zum letzten Mal angesehen haben.

 

 

Fleabag – Live at the National Theatre (2019)

Hier hingegen hatte ich eine genaue Vorstellung, was auf mich zukommen würde. Da ich die beiden Staffeln der Serie gesehen und geliebt habe, kannte ich die Handlung zum Großteil. Phoebe Waller-Bridge ist einfach eine grandiose Darstellerin und Autorin. In dieser One-Woman-Show kommt dies wieder sehr nachdrücklich zum Ausdruck. Zwischen den wundervoll balancierten deprimierenden und lustigen Passagen des Stücks steckt eine ungemein reale Geschichte über Unsicherheit und Schuldgefühle. Das sehr minimalistische Bühnenbild lässt Waller-Bridges hervorragendes Spiel mit Mimik und Gestik hervortreten. Auch sie schlüpft dabei gekonnt in andere Rollen und differenziert wundervoll zwischen diesen. Dies trägt zur Komik, aber auch zur Tragik bei. Im Anschluss war ich zutiefst schockiert und gerührt, hatte Lust, die Serie noch einmal anzusehen, brauchte zugleich aber auch etwas Aufmunterndes. Trotz der vielen komischen Momente ist das Stück doch nicht allzu leicht verdaulich.

 

 

Was ich erlebt habe…

Außerdem habe ich natürlich letzten Dienstag das allerletzte europäische Konzert von Taylor Swifts Eras-Tour genossen. Zwar hatten wir uns mindestens eine Ankündigung erhofft, doch war wir stattdessen erhielten, hat uns auch den Atem geraubt und begeistert. gemeinsam mit einer Freundin verfolgte ich die dreieinhalb Stunden vermutlich zum letzten Mal in Echtzeit und hatte einen grandiosen Abend. Florence Welch, Jack Antonoff, ein neues Musikvideo — Taylor hat uns wahrlich verwöhnt!

 

Maastricht am 25.08.2024

 

 

Des Weiteren habe ich meinen Sonntag in Maastricht verbracht. Dort begaben wir uns in einem mittelalterlichen Quest auf einen Stadtrundgang. Dadurch konnte ich viel über die Geschichte der Stadt lernen (auch über D’Artangan, siehe oben Mitte rechts). Das tat ich auch in den Minen, in denen unter anderen Mosasaurier-Knochen gefunden wurden. Ebenfalls sehr empfehlenswert ist der dortige wohl schönste Buchladen in einer ehemaligen Kirche, den ihr in den erste zwei Bildern sehen könnt. Zum Abendessen genossen wir ein recht günstiges Drei-Gänge-Menü bei Avant Garden, was ich euch nur sehr ans Herz legen kann!

 


Wie ihr seht, habe ich in der letzten Woche also mehr Geschichten visuell aufgenommen als gelesen oder gehört. Ich hoffe, dass ich vor dem Ende des Augusts zumindest noch Mark Lawrence‘ Buch beenden können werde. Bis dahin erhaltet ihr aber erst noch meine Meinung Emily Henrys Funny Story und Mort von Terry Pratchett. Bereits erschienen sind meine Rezensionen zu Der Vertraute von Leigh Bardugo und Special Delivery von Miles Arnold. Beide haben mich überrascht und ungemein von sich überzeugen können.

 

Liebe Grüße, eure Sophia

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