[Hörbuch] Die Burg von Ursula Poznanski *Rezensionsexemplar*

Es hat ihn buchstäblich Unsummen gekostet – doch Milliardär Nevio hat die halbverfallene Burg Greiffenau nicht nur einfach instandsetzen lassen: Die unterirdischen Geheimgänge, Gruften und Verliese wurden mithilfe modernster Technik zu einer einzigartigen Escape-Welt ausgebaut. Eine künstliche Intelligenz sorgt dafür, dass das Spiel auf jede Besuchergruppe individuell zugeschnitten ist. Ob mittelalterliche Festung, Vampirschloss oder Fantasywelt – Burg Greiffenau kann alles sein, was sich die Spieler wünschen. Um sein grandioses Werk zu testen, lädt Nevio eine bunt zusammengewürfelte Gruppe von Experten ein. Niemand ahnt, dass die KI längst beschlossen hat, ihr eigenes Spiel zu spielen. Und darin ist ein Happy End nicht vorgesehen.

Was passiert, wenn eine KI über dein Schicksal entscheidet – auf eine Weise, die niemand vorhersagen kann? Wendungsreich und hochspannend spielt Ursula Poznanskis KI-Thriller mit Szenarien, die ganz nah am Puls der Zeit sind.

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Für Fans von Erebos

Ursula Poznanski habe ich mit Erebos im Jahr 2014 lieben gelernt. Damals schrieb sie bereits von Künstlicher Intelligenz, als uns diese noch kaum ein Begriff war. Und wie spannend und fesselnd sie dies zu tun vermochte! Damals kürte ich Erebos sogar zu einem meiner liebsten Bücher des Jahres. Nur allzu gut erinnere ich mich an einige der Plottwists und verspüre gerade das große Bedürfnis, dieses Buch zu rereaden. Im Anschluss las ich die Elleria-Trilogie, begonnen mit Die Verratenen, über einige Jahre verteilt. Diese Dystopien hatten wahrlich auch viele packende Wendungen in petto. Zu guter Letzt hörte ich Saeculum, eines ihrer früheren Bücher, welches mich leider nicht allzu sehr von sich überzeugen konnte. Dementsprechend war ich gespannt, wie mir diese Neuerscheinung gefallen würde. Würde sie mich so mitreißen wie Erebos oder bin ich Ursula Poznanski möglicherweise entwachsen?

 

Packend von der ersten Minute

Die Autorin sendet uns unvermittelt mit einem unserer Protagonisten, Maxim, in einen Escape Room und schafft damit direkt einen ersten Eindruck der folgenden Geschichte. Was wir erst mit der Zeit verstehen ist die Gruppe aus Experten, die für diese revolutionäre neue Art eines Escape Rooms eingeladen wurde. Mit einer Influencerin, einem Historiker, Rätselgenies und einer bekannten Persönlichkeit kann das Spiel doch nur ein Erfolg werden? Wir erhalten schnell einen guten Eindruck von allen beteiligten Charakteren, zumeist durch Maxims Augen, manchmal aber auch durch die komplementäre Perspektive einer Mitarbeiterin. So erhalten wir, sobald das Spiel beginnt, Informationen von innen und außen, was unser Verständnis der Handlung herausfordert und bereichert. Insgesamt hat es die Autorin vermocht, dass wir die Wahrnehmung unserer Perspektivträger*innen in Frage zu stellen. Das bereichert die Spannung der Geschichte ungemein.

 

Künstliche Intelligenz — Segen oder Fluch?

Bereits in Erebos wurde das Potential Künstlicher Intelligenz offensichtlich. Zugleich hat sie uns aber auch eine Heidenangst eingejagt. Dies wiederholt sich hier, wenn auch noch auf modernere und interaktivere Art. Was als Spiel beginnt, wird für alle Beteiligten schnell zum erschreckenden Ernst. Die Rätsel werden überraschend persönlich und das Eingesperrtsein zu real. Ich habe die verschiedenen Herausforderungen, denen sich die Charaktere stellen müssen, sehr genossen. Ebenso spannend sind die Auslegung der Künstlichen Intelligenz der Autorin. Zwar hat mich das Buch nicht vollends für sich gewonnen, doch die Charaktere und diese nur allzu zeitgenössische Angst, mit der die Autorin spielt, habe mich durchaus unterhalten und begeistert. Das alles wurde noch besonders überzeugend, da Rainer Strecker den verschiedenen Figuren (menschlich als auch künstlich) stets eine eigenen Stimme verliehen hat. So erschienen einige Szenen beinahe wie ein Hörspiel, was die Spannung und Unterhaltung nur noch vergrößerte.

 

Fazit

Diese Neuerscheinung ist wahrlich für alle Fans von Erebos, aber auch neue Leser*innen der Autorin. Es verknüpft Rätsel mit einer grandiosen, beängstigenden Kulisse und der sich allzu real anfühlenden Bedrohung durch Künstliche Intelligenz. Obwohl ich in den letzten Jahren nicht mehr alle von Ursulas Büchern verfolgt habe, sollte ich ihnen durchaus wieder mehr meine Aufmerksamkeit schenken.

 

 


Die Autorin:

Ursula Poznanski lebt mit ihrer Familie in Wien. Die ehemalige Medizinjournalistin ist eine der erfolgreichsten Autorinnen deutscher Sprache: Mit ihren Jugendbüchern und Thrillern für Erwachsene ist sie Jahr für Jahr ganz oben auf den Bestsellerlisten zu finden, ihre begeisterte Leserschaft hat ihr zu einer deutschen Gesamtauflage von bereits über 4 Millionen Exemplaren verholfen. Q

Der Sprecher:

Rainer Strecker, Jahrgang 1965, ist ein bekannter Schauspieler und Hörbuchsprecher. Nach seiner Schauspielausbildung und München arbeitete er auf bekannten deutschen Bühnen; im Fernsehen ist er unter anderem im Tatort zu sehen. Als Hörbuchsprecher ist er seit seiner preisgekrönten Lesung der Tintenwelt-Trilogie äußerst beliebt unter jungen Fantasy-Hörern. Q

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