Claire und Jamie kehren in die Highlands zurück
1777: Die Zeichen stehen schlecht für einen Sieg der Kolonien im Unabhängigkeitskrieg gegen die Briten. Nur Claire Randall, die Zeitreisende aus dem 20. Jahrhundert, und ihr geliebter Mann, der schottische Rebell Jamie Fraser, wissen, wie der Krieg ausgehen wird … Jamie weigert sich, zur Waffe zu greifen, stattdessen will er mit dem gedruckten Wort in die revolutionären Kämpfe eingreifen. Dazu braucht er seine Druckerpresse, und die steht noch immer in Edinburgh. Während es in den Straßen der amerikanischen Kolonien schon nach Pulverdampf riecht, macht sich Jamie bereit für eine Rückkehr in die schottischen Highlands, mit Claire an seiner Seite.
Ein neuer Band mit neuen Perspektiven und Abenteuern
In diesem Band verfolgen wir Claire und Jamies Geschichte nachdem die langwierige Bedrohung abgeklungen ist, derer nach sie in ihrem eigenen Haus verbrennen sollten. Wir wissen also, dass sie dieses Schicksal nicht umbringt, doch ihre Zukunft steht noch immer in den Sternen. Jedoch haben wir einige große Erwartungen an die nächsten Monate ihrer Geschichte in den revolutionären Staaten Amerikas. Diese Fortsetzung führt uns aber auch ins Jahr 1980, wo Brianna und Roger sowie ihre Kinder sich wieder in der Moderne eingliedern und ein Leben aufbauen. Zudem erhalten wir auch immer mal wieder Einblicke in die Abenteuer des jungen Williams und auch seines Ziehvaters John Grey. Auch Young Ian und neue Charaktere wie Rachel Hunter begleiten wir von Zeit zu Zeit. Dementsprechend wechselt die Perspektive immer wieder, manchmal auch nur für wenige Seiten und Minuten. Leider hat dies mich nicht immer wie erhofft mitgerissen, sondern teils sogar verwirrt.
Jamie und Claire sind eine Konstante durch all diese Jahre.
Ihre Liebe unerschütterlich und eine wundervolle Erfrischung zu anderen Romanzen, die sich durch mehrere Bände ziehen. Wir können uns einfach darauf verlassen, dass ihre Liebe nicht mehr weicht und sie sich Herausforderungen entgegen stellen. Nicht so sicher ist dies für andere Charaktere, denn viele von ihnen erleben wundervolle neue Gefühle für einander. Andere müssen ihre Liebsten gehen lassen. So reizte mich zum Beispiel Young Ians Geschichte bedeutend mehr als die unserer Protagonistin, denn über diese wissen wir noch nicht alles. Endlich dürfen wir mehr über seine Vergangenheit bei den Mohawks erfahren und ihn sich wieder verlieben sehen. Auch William, Jamies leiblicher Sohn, scheint für eine Frau zu entbrennen, wird aber später von viel grundlegenderen, existentiellen Enthüllungen geplagt. Diese Entwicklung ist wohl jene, die wir den gesamten Band über voraussehen und herbeisehnen.
Meine Probleme mit dem Erzähltempo
Obwohl die Autorin viele, viele Seiten zur Verfügung hat und uns viele Abenteuer und Wendungen aufschreibt, hatte ich nicht allzu viel Vergnügen an ihrem Erzähltempo. An manchen Stellen des Buches scheinen sich Handlungsstränge endlos zu ziehen oder zu wiederholen, zum Beispiel wenn William sich verliert oder Claire und Jamie sich auf dem Weg nach Schottland auf dem Ozean verlieren. Sie irren wochenlang umher, wechseln von eines auf das nächste Schiff und erleben wahrhaftig Abenteuer. Dahingegen hält die Autorin es nicht für nötig, die eigentlich stattfindende Übersetzung zu beschreiben oder uns einen Moment zwischen Vater und Sohn Ian zu schenken. So entsteht meiner Meinung nach ein Ungleichgewicht, welches mich immer wieder irritiert hat.
Auch zum Ende hin nahm sich die Autorin ungemein Zeit für einzelne Gespräche, übereilte jedoch einige Handlungen für meinen Geschmack sehr. Ich konnte mich nicht vollends fallen lassen, obwohl ich einige der Geschichtsfäden durchaus interessierten. Auch gelingt es der Autorin durchaus mit diesen losen Fäden am Ende des Romans, mich auf die Fortsetzung gespannt zu machen. Doch wissend, wie mühselig es für mich teilweise war, schreckt mich davon ab, diese allzu bald in Angriff zu nehmen.
Fazit
Dieser siebte Band beweist mir einmal mehr, dass Diana Gabaldon uns in die Vergangenheit entführen kann, dass sie aber immer wieder auf alte Muster zurückgreift, die mich hier nicht vollends abholen konnten. Die neuen Perspektiven waren mir willkommen, sorgten aber bald für ein Hin und Her zwischen den verschiedenen Kriegslagern und schlussendlich auch Claires und Briannas Zeitlinie.
Die Autorin:
Diana Gabaldon, geboren 1952 in Arizona, war Professorin der Meeresbiologie, als sie zu schreiben begann. Mit Feuer und Stein legte sie den Grundstein der international gefeierten und millionenfach verkauften Outlander-Saga. Diana Gabaldon ist verheiratet und hat drei erwachsene Kinder. Q
Die Sprecherin:
Birgitta Assheuer ist Sprecherin in Hörfunk und Fernsehen. Mit ihrer warmen und ausdrucksstarken Stimme ist sie eine beliebte Hörbuchsprecherin, der es gelingt, jeder Figur unverwechselbares Leben einzuhauchen. Q